Wie wichtig ist Physik?

9 Antworten

Brauchen wirst du diese Physik auch bei einem Studium der Physik nicht. Es wird alles von Null auf erklärt. Auch bei anderen Studien.
Dennoch tust du dir deutlich leichter wenn du schon Vorkenntnisse hast.
Physik wird dich in so ziemlich jedem technischen, naturwissenschaftlich oder medizinischen Studium erwarten. Oft hilft dir Physik sogar bei einem Studium in Richtung Wirtschaft. Physik ist die Grundlage jeglicher Naturwissenschaft. Ingenieursstudien und manche Naturwissenschaftlichen Studien enthalten sehr viel Physik. Ansonsten hast du es in allen oben genannten Studienrichtungen zumindest ein mal als Nebenfach. Ohne physikalische Kenntnisse kommt man weder in Chemie noch in Medizin zu einem tieferen Verständnis. Und grade das ist der Sinn eines Studiums.

Beispiele wären:

Chemie: Wellenfunktion, Aufbau von Atomen, Entstehung der Molekülbindungen, generell die ganze physikalischer Chemie

Biologie: Diffusion, Photosynthese und andere Prozesse die in Organellen oder allgemein Zellen passieren, Mechanik um zb. Die Kraft auf Gelenke oder ähnliches zu berechnen

Medizin: ähnlich der Biologie

Wirtschaft: Ich habe mir sagen lassen, dass viele Gleichungen der Wirtschaftsanalytik sehr verwandt mit physikalischen Gleichungen sind.

Generell ist zu sagen, dass eine physikalische Grundausbildung sehr gut für das Allgemeinwissen ist. Man kann die Welt erleben, aber mit Physik kann man sie verstehen. Bis zum Abitur wirst du wahrscheinlich lernen wie Materie aufgebaut ist, wie viel Energie bei der Kollision von zwei Autos frei wird, wie Schwerkraft funktioniert oder was überhaupt Licht ist und warum es in Wasser seine Richtung ändert.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bachelor in Physik

Ahzmandius  19.08.2019, 06:21
Man kann die Welt erleben, aber mit Physik kann man sie verstehen.

Berechnen.

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Raph101  19.08.2019, 14:53
@Ahzmandius

Zb verstehe ich warum ein Körper der leichter als das verdrängte Wasser ist auch schwimmt. Ich kann es nicht nur berechnen sondern auch qualitativ erklären. Natürlich, die Frage nach dem letzten „warum“ ist wahrscheinlich der Philosoph über, und nicht der Physik.

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Ahzmandius  19.08.2019, 15:03
@Raph101

Wenn du das unter "verstehen" meinst, dann stimme ich dir zu.

Aber qualtitative Erklärungen bedienen sich ebenfalls der Begrifflichkeiten, die auch quantitative Erklärungsansätze nutzen. Es werden beim qualitativen Erklärungsansatz allerdings auch Analogien zum Alltag herangezogen, die wiederum im Allgemeinen dem eigentlichen Problem nicht gerecht werden.

So ist z.B. die Erklärung der Entropie mit dem Begriff der Unordnung eigentlich nur sinnvoll, wenn man vorher sich auch mit der quantitativen Begriff der Entropie beschäftig hat. Physiker reden von Unordnung, weil sie ganz genau wissen was sie eigentlich meinen.

Besonders deutlich wird das ganze finde ich bei der Quantenmechanik.

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Raph101  19.08.2019, 15:15
@Ahzmandius

Das Entropie Unordnung ist, ist ja eigentlich auch qualitativ gesehen ein Blödsinn. Entropie gibt dir eher an auf wie viele verschiedene Arten du ein System anordnen kannst ohne dass es sich verändert oder auch den Informationsgehalt eines Systems.
Aber ich stimme dir schon zu, qualitative Erklärungen benötigen in gewisser Weise eine quantitative Untermauerung. Aber was versteht man ansonsten unter „verstehen“, wenn man nicht auf qualitative Erklärungen abspielt? Mathematik kann man bis zu einem gewissen grad auch „verstehen“ indem man sich den Zahlenstrahl, Funktionen oder Pfeile vorstellt.

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Ahzmandius  19.08.2019, 16:16
@Raph101
Mathematik kann man bis zu einem gewissen grad auch „verstehen“ indem man sich den Zahlenstrahl, Funktionen oder Pfeile vorstellt.

Aber gerade vieles aus der höhren Mathematik kann man sich nicht mehr vorstellen. Aber Mathematisch beschreiben kann man diese.

Man kann Aussagen der Mathematik ausgegangen von Axiomen immer abschließend beweisen.

Aber was versteht man ansonsten unter „verstehen“,...

Ein Beispiel:

Du siehst A, der eine dir unbekannte Sprache Spricht, zu einer andren Person B "Kassa" sagen. Daraufhin gibt B dem A ein Glass Wasser. Du betrachtest ähnliche Vorgänge und kommst zum Schluss "Kassa" = Wasser. Das ist aber nicht sicher, denn "Kassa" könnte auch trinken bedeuten allerdings hat B nur Wasser. Verstehen wäre für mich, dass man mit aller letzter Sicherheit weiß, dass "Kassa" = Wasser gilt.

So ein Verstehen ist in einer Geisteswissenschaft möglich (allerdings wäre da die Frage ob dieses Verstehen mit der Realtität etwas zu tun hat), jedoch nicht in einer Naturwissenschaft.

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Raph101  19.08.2019, 17:50
@Ahzmandius

Dass man nicht alles in der Mathematik qualitativ veranschaulichen kann ist mir klar. ;)

Dein Beispiel ist ja grade ein Beweis. Wenn man etwas mit 100% Sicherheit weiß, dann hat man es bewiesen. Meiner Meinung hat ein Beweis aber nichts mit dem Verstehen zu tun. Für mich ist verstehen, wenn man sich über die Vorgänge und deren Relation bewusst ist. Dies ist grade qualitativ sehr gut möglich aber beinhaltet somit auch quantitatives Vorgehen. Man kann einen abstrakten Beweis genauso verstehen. Aber ehrlich gesagt habe ich ein besseres Gefühl wenn ich es anschaulich machen kann.

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Ahzmandius  19.08.2019, 18:04
@Raph101
Wenn man etwas mit 100% Sicherheit weiß, dann hat man es bewiesen.

Und genau das gibt es in Naturwissenschaften nicht.

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Raph101  19.08.2019, 18:10
@Ahzmandius

Hab ich ja auch nicht behauptet. Mir ist durchaus klar, dass die wissenschaftliche Methodik keine Beweise zulässt.

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Ahzmandius  19.08.2019, 18:12
@Raph101

Ich finde es schwierig von einem Verständnis zu reden, wenn man gar nicht sicher sein kann, dass es auch so ist.

Wie gesagt so wie du Verstehen definiert hast habe ich das schon verstanden. Ist für mich nur nicht "verstehen".

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Raph101  19.08.2019, 18:16
@Ahzmandius

Ok, dann sind wir uns schon einig 🤔

Für mich muss etwas eben auch nicht 100% richtig sein um es verstehen zu können. Denn es geht ja um die Zusammenhänge und Schlussfolgerungen. Diese führen in der Mathematik zu eindeutigen Ergebnissen, in der Physik aber nicht unbedingt.

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He habe Physik als Unterrichtsfach auch immer mega gehasst. Es gehört dennoch zu den Naturwissenschaften und ist ein absolut wichtiger Schwerpunkt der Allgemeinbildung. Wenn du in deiner Zukunft vor hast etwas mit den Naturwissenschaften zu studieren würde ich es dir sehr empfehlen. Dazu gehören Studien/Berufe wie: Medizin/Arzt, Chemie/Chemiker, Biologie/Biologe, Architektur, Botanik, Mathematik, Geologie, Veterinärmedizin,.....

Es ist halt einfach ein wichtiger Teil der Allgemeinbildung und kommt in so vielen Berufen und Studien oftmals auch versteckter Teil vor.

Informiere dich doch mal, ob du Physik zwingend für ein Medizin -und/oder Chemiestudium benötigst. Für Sprachen und Business wohl eher nicht.

Chemie/Physik sind in der Oberstufe anders als in der Sek I.

Und selbst wenn du es für ein Studium benötigst, wird es sicherlich auch an der Uni gelehrt.

Allgemeinwissen hin oder her (ist Ansichtssache...für mich zählt z.B. Geschichte zum Allgemeinwissen), ich habe Physik neben Chemie direkt abgewählt nach der 9ten und das war gut so.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Im Chemiestudium brauchst du definitiv Physik. Du musst Physik nicht lieben, aber du solltest nicht mit ihr auf dem Kriegsfuss stehen. Das fängt im ersten Semester mit klassischer Mechanik an und geht dann mit Kern- und Quantenphysik weiter. Umso besser wenn du schon ein gutes Vorwissen aus der Schule hast. Früher oder später tust du es brauchen.

Das kann man pauschal wirklich nicht sagen...

Allgemein kommt es natürlich drauf an, was du später mal machen willst. Allerdings habe ich auch Informatik ab der 11. abgewählt und komme trotzdem gut in meinem Studium zurecht, in dem Informatik enthalten ist.

Ich hab festgestellt, dass Physik in der Sek II für mich komplett anders war, als in der Sek I. Es war deutlich einfacher und entspannter.

Aber das muss jeder für sich selbst wissen...

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 3. Semester Medientechnik