Wie werden el. Stromkreise abgesichert?

3 Antworten

das mit dem selektivitätsfaktor von 1,6 kannst du mal hübsch wieder vergessen. was du meinst ist der gleichzeitigkeitsfaktor. d.h. die summe der nennströme der endstromkreise darf um 160% der vorsicherung betragen...

wenn du also eine verteilung mit einer vorsicherung von 3 x 50 Ampere hast, kannst du jede Phase mit insgesamt 80 Ampere am Abgang absichern. d.h. z.B. ein dreipoliger 32er Automat für den Duchlauferhitzer. ein 3poliger für den Herd (16 A) und 9 einpolige 16er fürs restliche haus...

wobei im wohngebäudebau der Gleichzeitigkeitsfaktor schon gerne mal über 1,6 liegen darf, da in der regel die einzlenen stromkreise nie gleichzeitg wirklich stark belastet werden.

in anderen bereichen z.B. in industriebereichen oder gerade in der veranstlatungstechnik, da wird viel kleinkarierter gerechnet. da gibts teilweise gleichzeitigkeitsfaktoren von 1 und darunter um einen ausfall auf jeden fall zu vermeiden!

was die energieverteilung bzw. absicherung berift, klammern wir hier mal die ganzen kleinerzeuger aus....

da haben wir generatorabgangsseitig meistens sogenannte leistungsschalter. das ist eine art hightech sicherungsautomat. der lässt sich nicht nur ferngesteuert wieder einschalten, sondern noch viel genauer einstellen wie ein normaler sicherungsautomat oder motorschutzschalter. außerdem kann er noch durch andere faktoren wie asymetrie, vibrationen, übertemperatur etc. ausgelöst werden und somit auf gefahren reagieren, die ein normaler sicherungsautomat oder motorschutzschalter erst "sieht" wenn es bereits zu spät ist. gleiches und ähnliches gilt für die meisten hoch- und mittelspannungsanlagen.

die HH sicherung kommt dann erst zum Einsatz, wenn die letzte schaltanlage vor Orts- oder Stadtnetztransformator erreicht ist. aber auch hier sind leistungsschalter eigendlich auf dem vormarsch.

Trafoabgangsseitig wird dann mit NH Sicherungen gearbeitet. meistens NH1 oder 2. mittlerweile sind das aber auch keine einfachen steckschuhe mehr, wo man(n) die sicherungen mit der stulpe rein fummelt, sondern lasttrennerleisten...

die nächste sicherung ist dann der hausanschlusskasten. früher immer 63 Ampere. mittlerweile standartmässig 50 ampere. danach kommt dann bei den meisten energieversorgern, nach aktuellem standarrt der SLS Schalter, ein 3poliger sicherungautomat, einpolig schaltend der charakteristik E je nach alter der anlage oder dem energieverorger kann das auch mal einfach eine klemme sein, oder eine schraubsicherung z.B. Neozed oder Diazed oder eine NH Sicherung. eveuntuell auch ein lasttrenner (Linocourelement)

danach kommt dann je nach anlagenaufbau ein hauptschalter, ein linocur element, ein neozed element, oder eben nur eine klemme. der rest, wie also die verteilung aufgebaut ist, sollte sich dann ja (hoffentlich) von selbst erklären.

lg, Anna

Zum einen mit sicherheit NH Sicherungen mit Sicherungs(last)trennschalter.
Man hat ja zum Beispiel im Höchstspannungsnetzt oder auch in der Hoch und Mittelspannung ganz geringe Ströme (50A oä) also müssen dort ja nicht wer weiß was für Sicherungen eingebaut werden.

Die ersten Sicherungen hat das Kraftwerk. Dann ist jedes Umspannwerk noch eigene Sicherungen. Kleine Mast-Trafos haben eventuell auch welche. Und dann sind wir ja schon im Haus. Dort gibts im Hausanschlusskasten die NH-Sicherungen und dann eben die einzelnen Sicherungsautomaten und RCDs.

Welche Sicherungen die Umspannwerke und Kraftwerke haben musste googlen. Das sind richtig fette Oschies.