Wie wäre eine Gesellschaft, die den Amoralismus befürworten und auch so handeln würde?

3 Antworten

Hallo Silva07.

Es kommt hierbei auf die Frage nach der Definition an.
Ich bin sehr amoralisch und der Meinung, ohne Moral wären wir bessere Menschen.

Ich unterscheide zwischen Moral und Ethik.

  • Moral: Unterscheidung Gut/Böse
  • Ethik: Unterscheidung Fair/Unfair.

Dir sollte auf den ersten Blick klar werden, dass Moral nach meiner Definition nichts bringt.

Menschen in Gut und Böse einzuordnen ist einfach nur Quatsch.

Selbst Terroristen haben das Gefühl, selbst die Guten zu sein.
Und hier liegt das Problem:

Es liegt im Gefühl des Betrachters, was gut ist und was nicht.

Und Blickwinkel-Denken hilft niemandem, weil es keine einheitliche Sichtweise gibt.

Somit ist Amoralismus erstmal nichts Schlechtes, ich befürworte es sogar.

Wonach ich mich allerdings richte ist:

"Ist das was ich tue fair oder unfair gegenüber anderen?"

Und diese Definition hat keine Blickwinkel.
Entweder man behandelt alle fair oder nicht.

Wenn ich jemandem Geld stehle, ist es unfair, und somit tue ich es nicht.
(Beeinträchtigung eines anderen).

Wenn man moralisch denkt, kann ich gut sein, weil ich das geklaute Geld der Wohltätigkeit spende (Robin-Hood-Methode)
Oder ich bin böse, weil ich jemandem Geld gestohlen habe.

Somit wird wieder klar; Moral gehört in die Kirche, aber nicht ins 21. Jahrhundert.

Um also auf Deine Frage zurück zu kommen:
Mit unserer Gesellschaft wäre alles in Ordnung, solange man eine geeignete Alternative zum Moralismus entwickelt.

LG.


was ist denn überhaupt Amoralismus in deinem Sinne?

Jede Moral wird von sich logischerweise behaupten, moralisch zu sein, also jeder Moralcodex würde als erstes definieren, was "gut" und was "böse" ist zum Beispiel.

Ich nehme an du legst hier deine eigene Moralvorstellung zugrunde, die mir jedoch unbekannt ist. Was ist denn bitte genau "amoralisch" ?

Nehmen wir zum Beispiel, was Wikipedia in "Amoralismus" über Nietzsche schreibt:


"Nietzsche ist ein „Amoralist“, indem er sich gegen alle allgemeinen moralischen Bestimmungen stellt, da auch diese immer nur perspektivisch sein könnten. Er ist jedoch ein „Moralist“, insofern kein Denken außerhalb der moralischen Bedingungen des Individuums möglich sei."
aus https://de.wikipedia.org/wiki/Amoralismus

Moral sind Verhaltungsregeln einer Gruppe von Menschen.

Eine Gruppe von Menschen die darauf aufbaut, dass die eigenen Regeln stes unterlaufen werden, macht keinen SInn.