Wie viele Jahre würdet ihr investieren einen Racheplan auszuarbeiten und auszuführen gegenüber einem Menschen der euer Leben zerstört hat?
Der Graf von Monte Christo hat neun Jahre für seine Rache aufgewendet.
8 Antworten
keine 10 Sekunden, warum auch.
Auch ein erfolgreicher Plan lässt kaum Genugtuung übrig, zerstört aber alle Möglichkeiten ein gutes Einvernehmen zu finden.
mfe
Rache befriedigt nicht, es zerstört nur, meist sich selbst....
die Gedanken, das schmieden der Pläne, das Durchspielen der Szenarien, es zermürbt, zerfrisst und macht den Hass nur noch grösser. Hass erzeugt weitern Hass eine Kaskade die ganze Generationen zerstören kann.....
Der Anbeginn ist immer ein Einzelner, möchten Sie der sein?
"Zerstören" klingt sehr abstrakt. Was soll das bedeuten?
Das Pläneschmieden ist zugegeben zeitaufwendig und nicht angenehm, weil man sich ständig mit dem Täter befasst. Aber das Leid des Betroffenen zu sehen als Folge ist sehr stimulierend. Meine Rache geht schon ein Jahr und ich bin mit den Zwischenergebnissen sehr zufrieden. Könnte sonst überhaupt nicht einschlafen.
Sollte man Kinderschänder frei lassen weil sich sonst die Mutter des Täters Sorgen macht dass ihr Sohn im Gefängnis ist ?
der erste Punkt klingt in der Tat abstrakt, allerdings nur für jemanden der noch nie im klinischen Umfeld diesbezüglich gearbeitet hat, es zerstört Leben.
Wie gut hätten Sie im letzten Jahr geschlafen ohne das Sie in diesen Kreislauf gefallen wären? was würde gelungene Rache ändern, könnte es die Ursache ungeschehen machen?
Menschen von denen eine allgemeine oder spezielle Gefährdung aus geht, sie sollten verwahrt werden, das hat aber nichts mit Rache zu tun.
Zerstörtes Leben kann so vielschichtig aussehen, da kann ich jetzt nicht allgemein drauf antworten.
Mir gibt es nun mal Befriedigung wenn der Täter nicht ruhig seine Spiele weiter treiben kann. Nur dadurch konnte mein Schlaf wiederhergestellt werden.
darum geht es bei Rache, aber die Befriedigung entsteht nicht, oder hält nur kurz an, der emotionale Schaden der Planung/Entwicklung hält dagegen lange vor.
Es bringt keine Befriedigung, ein tiefes Verzeihen schon.
Dann verzeihe du doch Adolf Hitler und geh' weiter brav in die Kirche.
ist wohl etwas weit her geholt, da wäre Rache wohl nicht so zielführend...., wohin auch...
Mit der/den Kirche(n) hab ich wohl nichts am Hut, es gibt in der Natur genug "Andacht" oder mit lieben Menschen....
Verständnisfrage: Warum kommt es dass Sie Antworten die aus der Psychologie kommen, ansatzlos in die Religiosität schieben?
ist wohl etwas weit her geholt, da wäre Rache wohl nicht so zielführend...., wohin auch...
Man kann auch Menschen nach ihrem Tod vergeben.
Verständnisfrage: Warum kommt es dass Sie Antworten die aus der Psychologie kommen, ansatzlos in die Religiosität schieben?
Erst einmal Danke, dass ich gesietzt werde. Das verleiht der Konversationen auf gutefrage einen ungewohnt niveauvollen Esprit! :-)
Dass mit der Religion war nur ein Vorschlag. Vielen hilft der Glaube an Gott wenn sie nicht mehr weiter wissen oder Verantwortung abgeben wollen. Psychologie sehe ich kritisch. Sie wird als Wissenschaft gesehen. Da ist schon der Fehler. Denn die Seele und ihr Tun ist alles andere als wissenschaftlich ermessbar. Somit gibt es auch keinen absolut allgemeingültigen Ansatz zum Thema Rache. Ich betrachte die Fragestellung somit aus der Ethik. Und die ist nicht absolut sondern bietet mehrere Sichtweisen. Und da gibt es sogar Schnittpunkte mit der Religion: "Auge um Auge, Zahn um Zahn."
Weil du immer nur in dem schlimm erlebten lebst, nicht los lässt und somit nicht zukunftsorientiert agieren kannst.
Wenn das Leben komplett zerstört ist, gibt es keine Zukunft mehr.
Man kann auch Menschen nach ihrem Tod vergeben.
... in diesem Fall wohl nicht, hat nur nichts mit Rache zu tun.
Bitte, mir ist es wichtig Wert geschätzt zu werden, deswegen bringe ich das auch für jeden anderen zum Ausdruck, die Anrede ist ein Mindestmaß an Wertschätzung das ich jemanden entgegen bringen kann.
Die Sprache ist Ursprung von jedem Konflikt.
Psychologie ist zwar quasi ein "Geistesfach", basiert dennoch auf Beobachtung und Analyse, Erfahrungen und vor allem auch Gespräche. Es ist unglaublich Spannend was das mit Menschen macht, auch welche Ansätze zur Hilfestellung möglich sind.
Einzelne Felder haben analoge Wirkungen auf Menschen, es ist vorhersehbar was z.B. Hass mit Menschen macht, der Weg das zu lösen ist nicht vorgezeichnet, es gibt aber Ansätze.
Zur Rache kommt dann auch noch die Sippenhaft und Generationenschuld, alles Bezeichnungen die in menschlichen Tragödien geendet haben.
Auch mit Ethik und Moral ist das nicht schön zu reden, wobei diese Begriffe im Gegensatz zu Psychologie nicht falsifizierbar sind, also nicht den Wissenschaftlichen Methoden unterliegen.
Die "heiligen" Bücher hab ich schon in jungen Jahren schon gelesen, nicht nur mit der Erkenntnis das alle von der selben Quelle "abgeschrieben" haben, sondern das diese nur Macht Ausübung mittels Angst und Drohungen bedeuten...
Es gibt immer eine Zukunft. Ganz im Ernst. Wenn es die für unsere Großeltern, vielleicht deine Ur -Großeltern nach Krieg, KZ, Massenvergewaltigung noch gab, gibt es für jeden eine Zukunft. Allerdings muss derjenige sie auch wollen und nicht in der Vergangenheit leben
genau so ist es, weiterleben ohne Hass ist einfacher als von dem zerfressen...
Damals waren die Bedingungen viel einfacher aus dem Nichts was zu schaffen. Heute braucht man doch für jede Scheiße zig Nachweise. Schufa und was weiß ich nicht noch alles für einen Dreck.
Psychologie kann auch Kaffeesatzleserei sein. So wie Psychologen fetten Menschen unterstellen die tragen einen Schutzpanzer für ihre Seele um sich. Neee, die fressen einfach gerne.
Jeder Fall ist individuell. Mich hat ein Mensch jahrelang kaputt gespielt. Und jetzt lasse ich nicht zu, dass er weiter macht. Illegal. Und dann noch im Luxus schwimmt. Es geht da gar nicht um mich. Sondern der Fokus richtet sich auf die böse Person. Sie reden immer von meinem Hass. An sowas denke ich gar nicht. Ich bin wie Autopilot auf Zerstörung der Existenz dieses Teufels aus.
Und vergeben Sie nun Adolf Hitler oder nicht?
Psychologie kann auch Kaffeesatzleserei sein.
Möglicherweise haben Sie Psychologie noch nicht in einem klinischen Umfeld erlebt, anders kann ich mir ihre Angaben nicht erklären, es schwingt doch etwas an Stigmatisierung für kranke Menschen mit.
Mit Hass hab ich Sie nicht persönlich angesprochen, habe die Funktion beschrieben.
nein, vergebe nicht, Hasse aber auch nicht.
wünsche noch eine Gute Nacht!
Ich war die letzten zehn Jahre in psychiatrischer Behandlung und davon ein Jahr in einer Klinik. Ich habe sehr viel Erfahrung was Psychiater angeht. Das ist ja der klinische Alltag. Und da kann ich Gert Postel nur Recht geben. Psychiatrie ist Wortakrobatik.
Psychologie hingegen kann hilfreich sein, wenn man den individuellen Menschen sieht und nicht nur nach Lehrbuch vorgeht. Das tun aber viele Psychologen nicht. Die meisten reden schulmeisterisch ohne den Willen des Betroffenen zu akzeptieren.
Ich danke und wünsche auch eine Gute Nacht :-)
Guten Morgen!
Ihre Erfahrungen teile ich über Strecken.
Allerdings Psychiatrie <> Psychologie, die beiden Fachrichtungen können sich ergänzen, sind aber vollkommen verschieden. Meine Argumentationen basieren auf Psychologie und nehmen auch Anleihe in der Neurologie.
Hass basiert mit auf Angst, ist diese Chronisch, manifestiert sich das durch eine vergrößerte Amygdala, gut zu erkennen bei funktionellen, Bildgebenden, Hirnscans. Diese Erkenntnis macht ein ziemlich weites Diskussionsfeld auf, zu weit um es hier zu erörtern.
Sie haben schon recht, gute Psycholog*innen zeichnen sich durch breites Fachwissen aus, Empathie, Wertschätzung und Einfühlungsvermögen sind unbedingt notwendig um Menschen ihren Weg finden zu lassen.
Die stellen besten Falls Werkzeuge vor, diese passen nicht alle für Jeden, mit Zeit und Geduld kann der Client das das Passende für sich finden und anwenden.
Leider wurde die Disziplin fast überall in Europa Totgespart und kann so nicht mehr gut umgesetzt werden, was das mitunter wenig hilfreich erscheinen lässt.
Menschen die gelernt haben was ihr Hass mit ihnen macht, die können gegensteuern und ein zufriedeneres Leben haben, besser für Sie und vor allem für ihre Umwelt.
Keine.
Ich habe in der Schule stark unter Mobbing gelitten und würde mich freuen, wenn die beiden Hauptakteure ein richtig mieses Leben haben. Aber warum sollte ich mir die Mühe machen, das zu verursachen? Sie sind mir diese Zeit nicht wert.
Das musst du halt abwägen wie sehr dein Leben im Eimer ist. Wenn es keine Chance mehr auf Lebensglück für dich gibt würde ich die Zeit für einen Racheplan investieren.
Dass manche keine Rachegelüste haben hängt mit der Indoktrination der Gesellschaft zusammen. Wir sollen alle schön brav sein und gehorchen. Das fängt schon als Kind an beim Putzen der Stiefel für den Nikolaus.
Ich denke, in sehr vielen Fällen ist es mangelndes Wissen wie man sein Leben wieder auf die Reihe bekommt. Ausgeschlossen natürlich vergewaltigung und körperliche Einschränkungen die verursacht wurden.
Ich habe Jahre gebraucht um von völlig verschrecktes, stummes Mauerblümchen zu einem offenen, etwas selbstbewussteren Menschen zu werden. Das war harte Arbeit, und "Rückfälle" gibt es nach wie vor, aber ich verschwende nur noch bei solchen Fragen Gedanken an die 2 Idioten wegen denen ich mich in den Schlaf geweint habe und nicht mehr zur Schule gehen wolle.
Jeder findet was anderes als schlimm. Aber ich habe objektiv mehr durch als ein Jugendlicher der gehänselt wurde.
Ich bin 32 und habe noch nie Liebe erfahren. Wurde nur verarscht. Dazu eine beschissene Familie und grausames Umfeld.
Mein Leben ist fast beendet. Ich habe durch den Liebesentzug nichts. Keine Arbeit, keine Ausbildung, kein Job, keine Gesundheit, keine Wohnung, keine Freunde, keine Gesundheit, keinen Führerschein...
Habe die letzten zwei Jahre bettlegerisch in einem Loch verbracht. Das kann sich keiner vorstellen der das nicht selbst erlebt hat.
Nein das kann ich mir nicht vorstellen, auch wenn ich keinen Kontakt zu meiner Familie habe, hatte ich immer Motivation etwas aus mir zu machen und nicht so zu enden wie andere in meiner Familie für die man sich schämen muss. Das Mobbing hat mich zudem eher motiviert alles für einen Job und Erfolg zu tun.
Ich denke daher, dass du ebenfalls teilweise zu deiner Situation beiträgst und nicht nur alle anderen Schuld an deiner Situation haben. Und egal wer alles Schuld daran hat - du bist die einzige Person die an der Situation etwas ändern kann. Rache wird dir nur kurz Befriedigung bringen, aber dich keinen Schritt weiter in eine lebenswerte Situation führen können.
Ich hatte übrigens freiwillig bis 32 keinen Führerschein, daher finde ich dieses Argument etwas merkwürdig.
Nicht mal einen Bruchteil eines Jahres. Genauer gesagt keine Sekunde. Mir erschließt sich der Sinn der Rache nicht, ich verwende die Zeit lieber, um meine Wunden selbst zu heilen, die mir zugefügt wurden.
Wann habe ich denn von Schuld gesprochen? 🤔 Die Wunden heilen, es sind Narben die bleiben. Mit Narben kann man aber umgehen. Klingt in diesem Beispiel eventuell hart, beweist sich aber dadurch, dass es sogar Missbrauchsopfer und -angehörige gibt, die sich nach viel investierter Mühe sogar wieder ein normales Leben aufbauen konnten.
Jeder ist selbst seines Glückes Schmied
Ich dachte, du meinst das damit.
somit kann man die eigenen Wunden immer selbst heilen
Und was ist dann mit denen, die man nicht heilen kann. Ich glaub nd das eine Mutter vom Verlust der Kinder sich je erholt.
beweist sich aber dadurch, dass es sogar Missbrauchsopfer und -angehörige gibt
Können aber nicht alle
Vergeltung ist ein Bedürfnis und sogar mehr oder weniger ein Recht in Deutschland.
Ich dachte, du meinst das damit.
Nein, damit ist gemeint gewesen, wie man damit umgeht.
Und was ist dann mit denen, die man nicht heilen kann. Ich glaub nd das eine Mutter vom Verlust der Kinder sich je erholt.
Vergessen wird man es nie, es wird auch niemals ein schönes Gefühl sein können. Aber man kann lernen, damit weiterzuleben.
Können aber nicht alle
Das liegt an der Einstellung zur Sache der entsprechenden Person. Es gibt Wesenszüge, die einem das Leben schwerer machen, als es sein müsste.
Vergeltung ist ein Bedürfnis und sogar mehr oder weniger ein Recht in Deutschland.
Ein pauschales Bedürfnis ist es sicher nicht, dann meinst du eher den Sinn nach Gerechtigkeit. Wo Vergeltung ein Recht in Deutschland ist, blieb mir bisher verborgen.
Du darfst deine Sichtweise aber nur zu gern behalten, ich möchte hier niemanden umstimmen. Ich habe lediglich meine Sichtweise dazu geschildert.
Alles gut. Ich finde deine Sichtweise interessant, wenn auch langweilig.
meinst du eher den Sinn nach Gerechtigkeit
Das ist ja Gerechtigkeit. Vergeltung ist der Wunsch der Bestrafung
Wo Vergeltung ein Recht in Deutschland ist, blieb mir bisher verborgen.
Das ergibt sich in der Begründung, warum Straftaten bestraft werden. Deswegen auch "mehr oder weniger".
In Deutschland wird man nicht nur wegen dem Versuch oder dem tatsächlichen Schaden bestraft, sondern auch des Vergeltungswillen
Rache bringt Gerechtigkeit und stellt das energetische Ungleichgewicht im Universum her.
Null- eher würde ich Zeit dafür aufwenden," zerstörtes" für mein Leben wieder aufzubauen.
Wenn es zerstört ist kann man es nicht wieder aufbauen. Nur wenn es geschädigt ist. Es liegt an dir einzuschätzen welcher Sachverhalt vorliegt.
Ich gehe vom Neuanfang - nicht vom " Flicken" aus.Und dafür braucht man die gesamte Energie- und da helfen Rachepläne auch nichts.
Man kann ein Leben eben nicht neu anfangen. Das ist ein Irrtum. Das Leben ist ein Fluss. Selbst der Tod ist nur eine Reise.
Ich bin 32 und habe noch nie Liebe erfahren. Wurde nur verarscht. Dazu eine beschissene Familie und grausames Umfeld.
Mein Leben ist fast beendet. Ich habe durch den Liebesentzug nichts. Keine Arbeit, keine Ausbildung, kein Job, keine Gesundheit, keine Wohnung, keine Freunde, keine Gesundheit, keinen Führerschein...
Habe die letzten zwei Jahre bettlegerisch in einem Loch verbracht. Das kann sich keiner vorstellen der das nicht selbst erlebt hat.
Irgendwann solltest du dein Selbstwertgefühl zumindest soweit in den Griff bekommen,,dass du einsieht, nur mit der Situation und Wunden lecken änderst du nur deinen Alterstatus- weiter nichts. Und mit deiner aktuellen Einstellung änderst du ...GARNICHTS
Keinen einzigen. Ist völlige Lebenszeitverschwendung.
Wenn das Leben schon zerstört ist, was soll dann noch verschwendet werden ?
Ein Leben ist nur dann zerstört, wenn man selbst dabei mitmacht.
Sagst du das auch den Opfern und deren Hinterbliebenen von Adolf Hitlers Taten ?
Ja, auch denen. Rache bringt einen nicht vorwärts und Rache macht einen nicht glücklicher und Rache lässt nicht die Erinnerungen verschwinden.
Worte meines Opas, der im Krieg war und dort in Gefangenschaft.
Rache soll doch nicht endlos fortgesetzt werden. Nur bis man sich halt gerächt hat. Dann kann man immer noch nach vorne gucken.
Aber das ändert einfach rein gar nichts. Du wirst dich danach keinen Deut besser fühlen.
Ich merke doch dass es mir gut tut. Es ist nur noch nicht vollendet.
Wenn der Täter bis zur Haarwurzel von Boshaftigkeit durchtränkt ist und die Schäden die er angerichtet hat irreparabel sind gibt es Null Chance auf Einvernehmen.
Rache sorgt für Gerechtigkeit und stellt das energetische Ungleichgewicht im Universum wieder her.
Dass du keine Rachegelüste hast hängt mit der Indoktrination der Gesellschaft zusammen. Wir sollen alle schön brav sein und gehorchen. Das fängt schon als Kind an beim Putzen der Stiefel für den Nikolaus.