Wie viel wurde die soziale Marktwirtschaft seit Einführung von Ludwig Ehrhardt und Konrad Adenauer geändert?

2 Antworten

Die Soziale Marktwirtschaft ist keine ökonomische Theorie. Überwiegend ist es einfach ein politischer Begriff. Der aufgrund seines Erfolgs von Sozialdemokraten, Grünen und auch von Wagenknecht bei den Linken verwendet wird. Zwar kann man ihn mit Ökonomen wie Walter Eucken in Verbindung bringen. Der passendere Begriff wäre hier aber Ordnungspolitik.

Erhard bediente sich dieses Begriffs, auch Adenauer. Wobei Erhard eigentlich stark neoliberal orientiert war, während sich Adenauer aus wahltaktischen Gründen für eine stärkere Sozialpolitik aussprach.

Es gibt keine soziale Marktwirtschaft. Der Begriff "soziale Marktwirtschaft" hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg als Antwort auf den Antikapitalismus entwickelt, den es damals sogar in der CDU gab. Siehe dazu das Ahlener Programm der CDU von 1947. Damals war es die Ansicht der breiten Mehrheit der Menschen und Politiker, dass der Kapitalismus maßgeblich zur Entstehung des 1. und 2. Weltkriegs beigetragen hat und er überwunden werden müsse.

Als Antwort darauf hat man gesagt, dass man weiterhin Kapitalismus (Marktwirtschaft) will aber dafür sozial (mit gesellschaftlichem Ausgleich und ein Eingriff bei Marktversagen).

Nur ist gesellschaftlicher Ausgleich und Eingriff bei Marktversagen keine urdeutsche Erfindung. Diese Prinzipien und weitere Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft, finden sich im Ordoliberalismus wieder, welcher bereits im Jahr 1937 entwickelt wurde in dem Text Ordnung der Wirtschaft der Freiburger Schule.

Bitteschön.

hellooo612 
Fragesteller
 10.06.2023, 11:39

Na klar gibt es noch soziale Marktwirtschaft. Das ist ja schließlich unsere Wirtschaftsordnung und das wirst du auch überall im Internet finden.

Inwiefern die jetzt wirklich sozial ist, lässt sich drüber streiten aber so heißt dennoch unsere Wirtschaftsordnung.

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