Wie viel verdient man als Poledance Trainerin in der Stunde?
Hi, ich arbeite jetzt seit einem Jahr als Poledance Trainerin in einem Fitnessstudio und verdiene momentan 15€ pro Stunde.
Ich finde das etwas wenig dafür, dass ich eine teure Ausbildung gemacht habe und insgesamt immer ca. 15 min vorher da bin um die Stangen aufzubauen und ca. 30 min länger bleibe um alles aufzuräumen und das Studio nach den letzten Besuchern abzusperren, wofür ich nicht bezahlt werde.
Leider finde ich kaum Infos darüber wieviel Gehalt als Poledance Trainerin so üblich ist. Wäre es gerechtfertigt 25€ zu verlangen?
Ich kenne die Chefin kaum und möchte nicht undankbar erscheinen, ich mache das ja hauptsächlich nebenbei weil es mir Spaß macht und nicht wegen dem Geld.
Vielleicht ist hier ja jemand der auch als Poledance oder Tanz oder Fitnesstrainerin arbeitet und mir weiterhelfen kann.
3 Antworten
Was man bekommt und was man verdient, sind immer zwei paar Schuhe. Gerade Fitnessstudios sind manchmal recht undankbar, was die Thematik angeht.
Ob du mehr verlangen kannst? Lege dir die Karten auf den Tisch:
- Wie gut ist dein Kurs besucht?
- Wie beliebt bist du?
- Gäbe es Trainerinnen oder Trainer, die auch übernehmen könnten?
Lauten die Antworten stark, sehr und nein, wäre dein Weggang gegebenenfalls ein gewisser Verlust für das Fitnessstudio, gerade wenn du bereits einen Plan B in der Tasche hast, wo andere dir evtl. hin folgen könnten, wenn du dort Kurse anbietest und das Fitnessstudio keine Nachfolge findet. Sowas stärkt immer die Verhandlungsposition, sollte aber natürlich auch nicht Argument 1 sein ("will mehr, sonst gehe ich" gleich als erster Satz ist auch schlechter Stil). Aber ja, 25 Euro pro Stunde sind realistisch, aber ob sie in diesem speziellen Fitnessstudio realistisch sind, steht auf einem anderen Blatt.
Was kann so ein Plan B sein?
Viele rufen dann sicher erst "eigenes Studio". Aber okay, geeigneten Raum finden (mit genug Deckenhöhe, Möglichkeit für Umkleiden, ...) und den auch noch mieten, eigene Poles kaufen... Bis sich das rentiert, musst du ganz schön ackern. Das ist nichts für "mit dem Hobby Geld verdienen nach Feierabend". So einen Raum musst du in der Regel selbst mit Leben füllen oder untervermieten und dann wird es Stress. Plus die Buchhaltung und alles, was da dran hängt, also die Verwaltung rund um die Selbstständigkeit.
Rechenbeispiel: Lassen wir mal die Investition für, sagen wir mal 10 Poles, außen vor. Ein Raum mit entsprechender Fläche (sagen wir mal 50-70m² wenn du 10 Poles aufstellen willst) plus Umkleidemöglichkeit käme je nach Region schon mal sicher 800 (Land) bis 2000 (Großstadt) Euro Warmmiete pro Monat. Mit einer Stunde á 25 Euro pro Person kannst du 250 Euro machen. Wie viele Stunden musst du geben, um ein Plus zu machen? Und dann dezimiert sich das Plus auch noch durch Steuern.
Freiberuflich in einem anderen Pole-Studio (da sind die Mitgliederpreise ja etwas anders, als im Fitnessstudio und möglicherweise auch die Trainer-Gratifikation) angestellt oder auf Rechnung über ein Kleingewerbe ginge auch. Viele sind ja froh, wenn sie noch Zeitslots mit weiteren Trainings füllen kann.
Sagen wir mal, die bezahlen dich besser und geben dir 25 oder 30 Euro pro Stunde, also das, was eine Nase so einbringt, weil die anderen Nasen die laufenden Kosten und die Einnahmen des Studios tragen müssen.
Manchmal ist es aber auch so, dass kleine Sportvereine wie Kampfsportvereine mit etwas exotischeren Systemen oder Tanzschulen/Ballettschulen schon ihren eigenen Raum gefunden haben, aber irgendwie dann doch froh sind, wenn sich jemand zur Untermiete oder als Partner mit einbringt. Heißt entweder, du bringst dich z.B. in eine Tanzschule ein, bringst vielleicht noch eigene Poles mit oder ihr teilt euch diese und bekommst dann eine (sicher besser als 15 Euro pro Stunde) Stundenabrechnung (z.B. wieder auf Kleingewerbe), oder aber du gehst zur Untermiete in einen solchen Sportraum, zahlst deine Miete, die deutlich geringer ist, als den Raum dauerhaft an der Backe zu haben und Monatsmiete zu zahlen, bringst deine eigenen Poles mit und arbeitest auf eigene Rechnung.
Du findest also eine Tanzschule, einen Kampfsportverein oder sonst wen, die dich für z.B. 100 Euro pro Einheit (z.B. 2 Stunden weil du ja vorher noch aufbauen und nachher abbauen musst, plus die Stunde) rein lässt. Und dann wieder 10 Leute á 25 Euro pro Stunde - das ist relativ einfach, dass dir jede Stunde 150 Euro abzüglich Steuern bringen würde - ein Traumergebnis, aber dafür muss man erst mal so eine Partnerschaft finden und du musst auch noch einen Zeitslot finden, wo der Haupt-Verein den Raum nicht braucht und der trotzdem noch attraktiv für die Leute ist, zu kommen (die Woche hat halt nur begrenzte Feierabende und Wochenendtage und da wollen die Anderen meist schon trainieren). Und du musst vorher die Poles kaufen und ab und zu will ja auch mal eine ausgetauscht werden weil kaputt.
Letztlich ist es so, du hast ein Hobby und kannst mit dem Hobby jetzt auch Geld verdienen und deine Erfahrung weitergeben und es zum Hobby von vielen Anderen machen. Das ist toll, wenn das einem so reicht. Wenn aber der Faktor Geld die Erwartungen nicht erfüllt, sodass dich der Spaß am Machen und Weitergeben auch nicht ausreichend ausfüllt, musst du gucken, wie du es besser hinbekommst und dann musst du die Rechenbeispiele durchexerzieren, was am Meisten bringt und ggf. noch mal gut nachverhandeln.
Das finde ich auch viel zu wenig, besser wäre es wahrscheinlich wenn du dich nicht anstellen lässt, sondern selbst ein Gewerbe anmeldest, und die dir Kursgebühren mit dem Studio teilst.
in meinem Aerial Yoga-Kurs ist eine Poledancerin die ihr eigenes Studio betreibt:
nimmt Pro TN 23EUR, im Kurs sind 6...
also 6x 23EUR= 138EUR pro Std.
Online Termine buchen | Yvonne Haug | Pole (and) Sports Berlin (yvonne-haug-pole-and-sports.de)
Danke für die Antwort, da ich aber kein eigenes Studio habe, würde es mich eher interessieren, was sie zb. ihren angestellten Trainern bezahlen würde von diesen 138€