Wie viel Strom geht durch meinen Körper bei 230V?
Angenommen, ich stecke einen Schraubenzieher in die Steckdose, dann hab ich ja 230V in meinem Körper, aber wie viel Strom geht dann durch meinen Körper? Der Körper hat doch ungefähr einen Widerstand von 2300 kΩ, dann hätte man ja einen Strom von 0,1 mA, der durch den Körper geht?! Das kann doch nicht stimmen, sonst wäre Netzspannung ja nicht lebensgefährlich, oder?
6 Antworten
"dann hab ich ja 230V in meinem Körper"
Nein, das hast Du völlig verkehrt verstanden. Eine Spannung ist nicht "in einem Körper", die kann über mindestens 2 Berührungespunkte an einem Körperabschnitt anliegen! Und elektrischer Strom fließt nur im geschlossenen Kreis!
Der menschliche Körperwiderstand wird gewöhnlich mit etwa 1 kΩ angegeben. Bei Anliegen einer Spannung von 230V zwischen zwei räumlich weitgehend außeinanderliegenden Berührungspunken am Körper würde demnach ein Strom mit der Stärke von 230 V/1000 Ampere = 0,23 V fließen. Das wäre wohl spätestens nach einer Sekunde tödlich.
Davon ist Dein beschriebenes Szenario zunächst weit entfernt, solange Du nicht einen Stromkreis schließt, indem Du beide Pole an der Steckdose gleichzeitig berührst.
Wenn Du den Schraubenzieher zufällig mit dem eien der beiden Leiter verbindest, der eine Spannung von 230 V gegen Erde führt (also Phase statt geerdetem Nulleiter), den mit einem Finger berührst, und gleichzeitig mit einem anderen Körperteil einen gut geerdeten Körper (z.B. Wasserleitung oder Zentralheizkörper) berührst, dann wird das durchaus lebensgefährlich.
Wenn Du dagegen nur die Phase mit einem Finger berührst und mit den Ledersohlen Deiner Füße nur den gut isolierten Teppichboden, wirst Du möglicherweise gar nichts bemerken oder schlimmstenfalls nur ein leichtes Krippeln wie bei der Anwendung der Elektrotherapie.
Alles klar oder noch Fragen dazu?
Entschuldigung, da habe ich gerade einen ärgerlichen Tippfehler entdeckt. Ich schrieb oben:
"ein Strom mit der Stärke von 230 V/1000 Ampere = 0,23 V"
Das sollte natürlich heißen:
"ein Strom mit der Stärke von 230 V/1000 Ampere = 0,23 A"
Deine Korrektur macht immernoch keinen Sinn
R=U/I | x I
-> R x I = U | : R
-> I = U/R
U = 230V (Netzspannung)
R = 1kΩ = 1000Ω (Körperwiderstand)
Folglich: 230V/1000Ω = 0,23 A (Körperstrom)
Die Schuhsohlenisolierung allein ist da wenig maßgebend. Viel einflussreicher ist da der Fußbodenwiderstand. Auf dem Betonboden /Steinboden dürfte das schon ordentlich kribbeln, auf dem dicken, trockenen Holzboden samt Teppich wirst Du nicht mehr viel spüren.
Das hängt eher vom anderen Teil des Stromkreises zusammen, wieviel Strom da fließt. Man besteht aus 60-80% Wasser... viel Widerstand ist da nicht!
Gummisohlen, Holzdielen, Fliesen oder die andere Hand am Wasserhahn.... bssst! man kann das auch problemlos überleben!
Der Körper hat doch ungefähr einen Widerstand von 2300 kΩ
Man rechnet eher mit einem (oder auch 2 oder 3) Kiloohm. :)
Kann man nicht so Pauschal beantworten. Kommt auf mehrere Faktoren an. Der durch den Körper fließende Strom richtet sich nach dem Widerstand. Hautwiderstand, Gewebewiderstand, Widerstand der Strüpfe, Schuhe, Widerstand des Fußbodens. Kennt man all diese Werte in Ohm kann man das mittels des Ohmschen Gesetz ausrechnen. Aber kein Fall ist wie der Andere.
Wie hoch der Widerstand ist hängt auch von der Spannung ab. Bei 9 V sind es vielleicht einige zehn bis hundert kΩ. Bei 230 eher 1000 - 3000 Ω.
Also mit S3 Elektroniker Arbeitsschuhen die extra isoliert sind spürt man bei 230V schon mehr als nur ein leichtes kribbeln also mit normalen Schuhen wird das schon ordentlich ziehen