Wie viel kostet ein Pferd so im Monat?

10 Antworten

DA hängt von dem ab, was du willst. Wenn du das Rundum-Sorglospaket haben willst in einem Stall mit allerbester Ausstattung kannst du ab 600 hinlegen. Und mehr.

Bei einem Stall, der 60 Euro kostet, kann es sich ja nur um einen absoluten Selbstversorgerstall handeln ohne  jeglichen Komfort auch für das Pferd. Ehrlich gesagt, stelle ich mir darunter ein Matschloch mit Stacheldraht vor, ohne Elektrizität  und fließendes Wasser . Und glaube bitte nicht, dass es dann nur die Futterkosten sind, die da noch draufkommen.. Also Stroh, Heu, Kraftfutter. Da kommt noch einiges drauf, ehe man da ein Pferd unterstellen kann. Vermutlich musst du den Stall erst mal bewohnbar machen, du brauchst Geräte, Mistboy und Rechen, Schubkarre. Wo kommt der Mist hin? Es gibt in NRW strenge Vorschriften für den Mist. Das kostet Geld. Dann, wer pflegt die Weide. DU selbst? Mit welchen GEräten?

Glaube mir, so ein Stall für 60 Euro ist die schlechteste Möglichkeit. Damit ein Pferd - ein Pferd? Das geht ja gar nicht - da leben kann,musst du erst mal eine Menge investieren. Wo lagerst du das Futter?

Mit Futter kommst du sowieso nicht hin, denn da ist noch der Hufpfleger oder der Schmied. Der Tierarzt.

Rechne mal - nicht in deinem 60 Euro Stall - auf die monatlichen Pensionskosten noch mal mindestens 200 drauf. In deinem 60 Euro Stall kommt mehr auf dich zu.

Mein Pferd lebt in einem einfachen Stall ohne besonderen Komfort für die Reiter. KLeiner Reitplatz ist vorhanden. Keine Halle. Das Ausreitgebiet rund um den Stall ist mäßig. Wenn ich mehr machen will, also galoppieren, muss ich mindestens zweieinhalb Stunden reiten. Die Weiden sind allerdings groß und mein Pferd ist sehr, sehr glücklich dort. Ich bezahle dafür im Monat 250 Euro - plus die 200 Euro,, die dann noch draufkommen. Und darin sind besondere Tierarztrechnungen nicht enthalten. Letztes Jahr musste mein Pferd am Auge operiert werden, und das kostete mal schlappe 4000 Euro. Gut, die OP Versicherung hat ca 60 % davon bezahlt, aber es war immer noch ein Batzen, den ich löhnen durfte.

Ich habe eine Freundin, die für ihre zwei Pferde  einen Stall billig gepachtet hatte. Bevor der STall aber für Pferde bewohnbar war, hat sie ca 10.000 Euro investieren müssen. Sie muss aber soviel an Eigenleistung aufbringen, dass sie eigentlich zum Reiten keine Zeit mehr hat. Hätte. Sie hat glücklicherweise einen liebenden Ehemann, der zwar nicht reitet, aber dafür liebend gerne bastelt und ihr meist das Misten abnimmt.

Ich komme übrigens selbst aus NRW. NRW ist, was Pferde angeht, ein sauteures Bundesland.


Heißt Selbstversorger in dem Fall dass du "nur" selbst mistest oder musst du dein Rau- und Kraftfutter auch selbst besorgen? 60€ kommt mir schon extrem günstig vor. Bei uns (gut wir sind auch in Bayern) bekommt man unter 150 nichtmal einen Platz als Selbstversorger.

Zu den Einstellkosten kommen noch regelmäßige Kosten für Tierarzt, hufschmied, Versicherungen, Reitstunden und eben evtl Futter dazu. Unregelmäßig dann noch neue Ausrüstungsgegenstände, kosten für Sen Sattler, evtl. Ostheo oder Physio, Reitkurse etc.

Als ganz groben Richtwert rechne mal so mit 300€ + Einstellkosten im Monat. Außerdem solltest du IMMER eine Reserve auf dem Konto haben falls das Pferd sich mal ernsthaft verletzt und größere Behandlungen, OPs etc notwendig werden. Evtl kannst du auch über den Abschluss einer OP Versicherung nachdenken, da ist im Ernstfall zumindest bisschen was abgedeckt.

Ich würde dir außerdem raten dir auf jeden Fall mehrere Ställe anzuschauen bevor du dich für einen entscheidest. Überlege dir was du mit dem Pferd machen willst und welche Trainingsmöglichkeiten du dafür brauchst. Willst du wirklich immer und bei jedem Wetter, bei Glatteis etc nur ins Gelände gehen können oder wäre ein Reitplatz oder sogar eine Halle vielleicht doch wichtig. Kannst du wirklich JEDEN Tag zum Pferd und selbst misten, füttern und reiten oder wird das auf Dauer vielleicht doch nicht möglich und ein stall mit Vollpension wäre doch besser? Auch solltest du dir natürlich die Sauberkeit in den Ställen anschauen, die Qualität von Einstreu, Heu und Futter und den Gesundheitszustand der eingestellten Pferde. Lieber gebe ich ein paar Euro im Monat mehr aus und habe dafür ein gesundes und ausgeglichenes Pferd als den billigsten stall auf Kosten der Gesundheit des Tieres.

Nimm dir bitte auf jeden Fall einen RL mit zum Pferdekauf der dich beraten kann. Oftmals werden gerade unerfahrenen Leuten gerne irgendwelche verrückten Tiere als "Anfängertauglich, Geländesicher und Totbrav" verkauft und Zuhause stellt sich dann heraus dass das Tier das Gelände noch nie gesehen hat, den Reiter gerne mal abbockt etc ;-) Auch kann ein RL den Gesundheitszustand, Bemuskelung etc viel besser beurteilen. Ich persönlich würde auch nie ein Pferd ohne AKU kaufen.

Viel Glück bei der Suche nach dem passenden Pferdchen :)

Die Frage wurde hier schon gefühlte Millionenmal gestellt. 

Es sind immer Einstellkosten + 200-300 Euro. Was du da einstellst, Kaltblut, Warmblut, Mix, Shetty, Esel, ist eigentlich ziemlich wurscht, kosten tun die im Stall und in der Versorgung relativ gleich. Ein "robust" geltendes Pferd muss diesem Begriff nicht entsprechen oder kann trotzdem (teure) Schwachstellen haben. 

Kennst du den Stall für 60 Euro ? Es nutzt der günstigste Stall nicht viel, wenn die Pferde dort nicht gut versorgt sind oder das Stallklima zum davonlaufen ist. Selbstversorger heißt auch, dass man in den nächsten Jahrzehnten sämtliche anderen Privatvergnügen hinter die Versorgung des Pferdes stellt. 

Was man auch nicht vergessen sollte, dass ein eigenes Pferd einen nicht von der Notwendigkeit enthebt, trotzdem Reitstunden zu nehmen. Also bei der Kalkulation nicht die Kosten für Reitunterricht vergessen (bei nem Selbstversorgerstall würde ich vermuten, dass ein mobiler Reitlehrer zu euch an den Stall kommen müsste, sind dort die Gegebenheiten vorhanden, dort vernünftigen Unterricht zu machen? Bzw. Einkalkulieren, Nutzungsgebühren für eine nahegelegene Halle zu bezahlen). 

Nach vielen Jahren Pferdehaltung kann ich sagen, dass es im Endeffekt doch alles teurer geworden ist, wie man sich das ursprünglich mal ausgerechnet hat. Weil man eben gemerkt hat, dass mit dem eigenen Pferd plötzlich ganz andere Ansprüche aufgekommen sind. Als ich noch kein eigenes Pferd hatte, war mir die Teilnahme an Kursen nicht so wichtig, mit eigenem Pferd ist es doch ganz schön, mal ab und an an einem Kurs teilzunehmen. Die Ausrüstung, die man sich vorher bei den üblichen großen Reitsportversandhäusern so angeschaut hat, um preislich einen Überblick zu bekommen, entspricht plötzlich nicht mehr den eigenen Qualitätsansprüchen (und das nicht nur aus "Schickheits"-Gründen, sondern weil man plötzlich lernt, Ausrüstung anders zu beurteilen). Selbst ein eigentlich gesundes Pferd kann aufgrund seiner eigenen Tolpatschigkeit einen Hang zu häufigen Tierarztbesuchen haben... 

Ich persönlich bin der Meinung, wer andere danach fragen muss, was wohl ein Pferd kosten kann, ist noch nicht lange genug in der Szene unterwegs, um sich selbst ein Bild machen zu können (oder zu jung, um das ganze selber finanzieren zu können). 

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Selbstversorgerstall...

Hast du denn so viel Zeit, morgens und abends?

Ein Selbstversorgerstall ist für Leute die ihr Pferd selbst versorgen. Das ist in etwa so wie einen eigenen Stall zu haben... da muss man schon Zeit mitbringen. Und dann möchte man ja auch noch reiten oder das Pferd anderweitig bewegen, was dann wiederum auch Zeit in Anspruch nimmt.

Ob ein Selbstversorgerstall so gut ist, und ich vermute du bist noch recht jung und es wird dein erstes Pferd sein... dann bleibt neben Schule, Ausbildung und anderen Freizeitaktivitäten sicherlich nicht ausreichend Zeit.

Wie das bei dir in NRW ist weiß ich nicht. Ich komme aus Bayern, da ist es ja eh recht teuer. Also kann ich dir nur meine Preise sagen.

Für mein Pferd zahle ich im Monat 250€ Boxenmiete (Vollpension). Das beinhaltet, wie das bei Vollpension eben so ist, alle möglichen Stallarbeiten - misten (1mal täglich), füttern (Heu, Kraftfutter 2-3mal täglich), Koppelservice (täglich). Wir haben einen 20x40m Reitplatz mit Flutlicht.

Mein Pferd bekommt zusätzlich zum Heu noch extra Stroh und Heu das ich selbst zukaufe. Das sind so kleinere eckige Ballen. Kosten ca. 10-20€... bin mir grad nicht sicher, da das mein Vater immer holt. Bekommt er dann nach Bedarf nach dem Reiten zum knabbern, vor allem im Herbst / Winter wenn auf den Koppeln nicht mehr so viel steht.

Dann gibt es noch Hafer. 25kg Sack bei der Raiffeisen ca. 15-20€. Mineralfutter von Lexa (da wechsel ich aber auch ganz gerne ab) 9kg Eimer 27€ - hält aber ewig. Als Leckerli füttere ich Hagebutten getrocknet vom Krämer, kosten 2,5kg 27€ - halten auch lange. Alle 2 Wochen bekomme ich vom Stall Karotten. Da kostet ein Sack 6€. Heißt im Monat 12€.

Hufschmied kommt alle 6-8 Wochen. Manchmal auch eher, je nachdem wie die Hufe eben aussehen. Kostet unterschiedlich, je nachdem was gemacht werden muss / soll. Meiner hat Frühjahr, Sommer, Herbst 4x Eisen - kostet ca. 50-70€. Im Winter bekommt er nur vorne welche, also 2x Eisen mit Ausschneiden natürlich, kostet ca. 30-50€.

Tierarzt kommt alle 6 Monate ungefähr zum Impfen. Kostet bei meiner Tierärztin immer 30€. Habe von ihr auch mal Ostheopatisch was machen lassen, damals bei meinem Traber, da hat sie 100€ verlangt. Als er sich mal am Feiertag ordentlich ins Bein gelaufen ist, musste ich den Notdienst rufen und der war sündteuer - für bisschen Wunde spülen und Antibiotika spritzen hat er 250€ genommen...

Da könnte ich jetzt noch ewig weiter schreiben. Aber es würde kein Ende nehmen.

Nicht alle Kosten fallen jeden Monat gleich an. Natürlich die Miete vom Stall, und andere Kosten die einfach fix sind im Monat... aber das andere überlappt ja... das kann man also nie pauschal sagen, aber ich würde behaupten, man sollte in der Lage sein pro Monat 4-500€ ins Pferd zu investieren. Und da sind mögliche Krankheiten oder Verletzungen etc. noch nicht inbegriffen. Und dann sieht man mal eine nette Satteldecke oder braucht ein neues Halfter weil das alte Schrott ist... da ist man schnell bei paar Hundert Euro einfach so.

Urlewas  14.09.2017, 23:26

Ne, das ist nicht, wie einen eigenen Stall zu haben, das ist wesentlich schlimmer - zeitintensiver und nervenaufreibender. Weil da vieles in Gemeinschaftsarbeit gemacht wird (Stroh abladen, Weidepflege usw.), und man ständig voneinander  abhängig ist. 

Ich würde nie wieder auch nur RB sein wollen in so einem Stall, geschweige denn ein eigens Pferd da hin stellen. Da gab es immer nur Ärger!

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trabifan28  15.09.2017, 13:55
@Urlewas

Naja, wenn ich einen eigenen Stall und damit dann evtl. auch noch Einsteller habe, dann ist das auch sehr zeitintensiv. Nur hat man dann eben das Glück, dass man sich nicht von anderen reinreden lassen muss. Obwohl es auch immer wieder bl*de Einsteller gibt die denken sie müssten alles ändern...

Ehrlich gesagt finde ich Vollpension immer noch am besten. Wenn natürlich alles stimmt. Bei anderem ist man immer so angebunden.

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Urlewas  15.09.2017, 23:13
@trabifan28

Sehe ich genauso. Selber einen Stall zu betreiben. Steht aber, denke ich, nicht so auf dem Plan der FS. 

Meist ist es halt so, dass Leute sich den Traum vom eigenen Pferd erfüllen wollen, und sich das ganze durch " Selbstversorgerstall" schönrechnen. Und nachher wird dann  der Traum zum Albtraum..

Ich finde, man sollte kein Pferd anschaffen wenn man sich Vollpension nicht leisten kann. Wenn man dann was spart, weil man trotzdem in einem günstigen Stall selber mistet, ist es ja schön - aber darauf angewiesen sein, kann  unter Umständen recht problematisch werden.

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trabifan28  17.09.2017, 12:47
@Urlewas

Vor allem für das erste eigene Pferd finde ich sowas immer ungut... Gerade wenn man noch jünger ist.

Umstellen kann man das Pferd dann immer noch.

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