Wie verabschieden sich Atheisten von sterbenden Menschen?

14 Antworten

Als es bei einem sehr guten Freund so weit war haben wir auch zuerst überlegt und haben uns dann für einen Irischen Spruch entschieden den wir ihm dann am Totenbett vorgelesen haben.

Der Tod ist gar nichts.
Er zählt nicht.
Ich bin nur in den nächsten Raum entschlüpft. 
Nichts ist passiert.
Alles bleibt genau so, wie es war.
Ich bin ich, und du bist du,
Und das alte Leben, das wir so gern zusammen gelebt haben,
Ist unberührt, unverändert. 
Was immer wir füreinander waren, das sind wir immer noch.
Nenne mich bei meinem alten, vertrauten Namen.
Sprich von mir in der einfachen Art, die du immer benutzt hast.
Mache keinen Unterschied in deinem Tonfall.
Mache keinen gezwungenen Eindruck von Ernsthaftigkeit oder Traurigkeit. 
Lache, so wie wir immer über die kleinen Witze gelacht haben, die wir zusammen genossen haben.
Spiele, lächle, denke an mich, bete für mich.
Lass meinen Namen so bekannt sein, wie er es immer war.
Lass ihn ohne Anstrengung ausgesprochen werden, ohne den Schatten eines Schattens auf ihm. 
Das Leben bedeutet alles, was es immer bedeutet hat.
Es ist dasselbe, was es immer war.
Es gibt eine absolute und ungebrochene Kontinuität. 
Was ist dieser Tod anderes als ein unbedeutender Unfall?
Warum sollte ich aus dem Gedächtnis verschwunden sein, nur weil ich nicht in Sicht bin?
Ich warte nur auf dich, auf eine Pause, irgendwo ganz in der Nähe, gleich um die Ecke. 
Alles ist gut.
Nichts ist verletzt, nichts ist verloren.
Ein kurzer Augenblick, und alles ist wieder so, wie es vorher war.
Wie werden wir über den Ärger des Abschieds lachen, wenn wir uns wiedersehen!

Quelle : https://www.letsgoireland.com/de/irische-segenswuensche-trauer/

AS2000224  01.12.2023, 00:24

Unglaublich schön.😊

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https://www.youtube.com/watch?v=l1IchzbtNj0

z.B so.

Und wer hier nun denkt "Aber das sehen ja Buddhisten so, und das ist ja eine Religion"- Nö. Buddhismus geht nicht mal davon aus dass es ein Selbst gibt das re-inkarniert werden kann. Darüber hinaus ist es eher eine Art die Welt zu betrachten als ein Glaube mit Anbetung, denn Buddha ist kein Gott. Damit ist er prinzipiell deckungsgleich mit Atheismus in diesen Belangen.

Wer kein Englisch kann, kann Untertitel auf Auto-Translate -> German stellen.

Ich bin der Meinung, dass jeder geliebte Mensch, den man verloren hat, in uns weiter lebt und er nicht vollkommen verloren ist, bis man ihn vergisst.

Also wird die Person immer irgendwie bei mir sein, auch wenn sie gestorben ist.

So wie es der sterbenden Person und den näheren Angehörigen am liebsten ist. Mir geht es dabei nicht um meine eigenen Gefühle, sondern darum, den Abschied für alle anderen so erträglich wie möglich zu gestalten.

Mir persönlich wäre das alles egal. Tot ist tot und von allen Reden, allem Schmuck, Tand und allen Floskeln hat der Tote nichts mehr. Auch ich nicht mehr, wenn ich tot bin.

Und mir bricht kein Zacken aus der Krone meiner sterbenden Großmutter gesagt zu haben, dass ich für die beten würde, weil sie sehr gläubig war und das einfach gerne gehört hat.

"Auf Wiedersehen" oder "Wir sehen uns wieder" wäre für einen Atheisten ja nicht konsequent.

Beides würde meine Frau wohl sagen, sie ist Atheistin und glaubt an die Wiedergeburt (Buddhistin)

Was ich sagen würde? Keine Ahnung.

Ich sage im täglichen Leben auch manchmal "zum Teufel nochmal!" oder "grüß Gott" und ähnliches.

Ja, selbst zu Fremden die ich mit 99,999% Sicherheit nie im Leben nochmal treffen werde sage ich "auf Wiedersehen".

Man hält sich halt an gewohnte Sprüche und Floskeln, ich denke nicht bei jedem Satz darüber nach, ob das Sinn ergibt oder man das irgendwie religiös interpretieren könnte.