Wie startete man Flugzeugmotoren ohne Anlasser und was geschah dabei?

4 Antworten

Red Panther hat es ja schon richtig und ausführlich beantwortet, ich kann mir aber eine kleine sprachliche Belehrung nicht verkneifen: Wenn jemand etwas "verwirkt" hat, dann hat er durch Unterlassung oder Tun einen Nachteil. In deiner Fage müßte das Wort "bewirkt" lauten.

Flugzeugmotore können auf unterschiedlichste weisen gestratet werden. Von Hand wurde nur früher gestartet, da es mittlerweile als zu gefährlich angesehen wird.

Bei Kolbenmotoren muss man den Motor vor dem Starten erst langsam ein paar Umdrehungen drehen, und einen Flüssigkeitsschlag zu verhindern. Denn bei Flugmotor zeigen die Kolben häufig nach unten um eine gute Sicht übe den Motor zu haben, oder bei Sternmotoren bauartbedingt. Das führt dazu, das sich beim stehen Motor das Motorenöl auf den Kolben sammeln kann, und da die Kolbenringe beim Kalten Motor nie ganz dicht sind dann etwas Öl in den Brennraum läuft. Und das wird durch das andrehen langsam auch dem Brennraum gedrückt.

Zum anlassen wurde kann bei kleineren Maschinen der Propeller mit viel Schwung angedreht. Allerdings führt das anwerfen von Hand zu erhöhtem Verschleiss am Probeller und gefährdet die Person vor dem Propeller und wird daher nichtmehr gemacht. Mit einer Außnahme, Modellflugzeuge und manchen militärischen Drohnen. Dort wird allerdings meist eine art Akkuschrauber genutzt um diese anzulassen.

Mitlerweile verwendet man an kleineren Flugzeugen allerdings sehr gerne Elektro-Starter und bei Modernen Linenmaschinen Startergeneratoren. Bei den Startergeneratoren kann man den Generator kurzzeitig als Motor laufen lassen, um das Triebwerk zu starten.

Die Klassische Methode an Großflugzeugen ist mittels Luftstarter. Da werden die Triebwerke mit einer kleinen Turbine, welche an der Gearbox sitzt gestartet. Diese Turbine nutzt Durckluft um das Triebwerk zum drehen zu bringen.

Dann gibt es noch ein paar Kuriosa. Eine wäre der Federstarter, Hierbei wird der Propeller in der enntgegengesetzten Richtung gedreht, um eine Feder zu spannen. Wird der Propeller losgelassen entspannt sich die Feder, und der Motor springt an. Eine weitere Variante ist der Kartuschenstarter oder auch Coffman-Starter genannt. Hierbei wird eine Spezialkartusche, (welche einer Schrotpatrone ähnlich ist) genutzt um durch die explosionsartige Verbrennung durckluft zu erzeugen mit welcher der Motor gestartet werden kann.

Es gab 2 Verfahren. Beim ersten Verfahren wurden Pulverladungen in Patronenform in ein Gehäuse geschoben und gezündet. Der entstehende Gasdruck führte zum Drehen der Kurbelwelle. Wurde dadurch genügend Drehzahl erreicht, zündete der Motor.

Beim Anwerfen wird die Luftschraube erst ein paar Mal gedreht, damit das Öl etwas verteilt wird, und die Benzinpumpe Benzin fördern kann. Aber erst ohne Zündung, sonst hätte sich der "Anwerfer" schwer verletzen können. 


EddiR  05.05.2017, 16:37

Jepp, konnte man in der älteren Verfilmung "Der Flug der Phoenix" sehen, wie das mit den Patronen gemacht wurde...

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2. gang anschieben und kupplung loslassen