Wie soll man reagieren, wenn ein aggressiver Hund auf einen zuläuft?

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Es gibt zwei Varianten:

  • Die eine ist, stehen bleiben und so tun, als wäre der Hund nicht da. Nicht in die Augen, sondern seitlich auf den Boden blicken.
  • Die andere Variante ist, ein sofort gestarteter Gegenangriff, Scheinangriff reicht.

Beides sind Varianten, die auch von Hunden angewandt werden und von den meisten auch verstanden werden.

ABER beides muss mit absoluter Überzeugung passieren. Ruhiges stehen bleiben, wenn man innerlich nervös ist nutzt im Grunde genauso wenig, wie ein halbherziger Scheinangriff.

Wenn du einen Scheinangriff startest, dann mit dem überzeugenden Gedanken, "ich bring dich um" --> diese Überzeugung strahlst du dann automatisch in deiner Körperhaltung etc. aus, was der Hund sehr gut versteht.

Hat der Hund schon angebissen, dann ist es das beste, ihm genau den Körperteil entgegen zu drücken und den Hund damit auf den Boden zu dirigieren. Sowas muss verflucht schnell gehen, schneller als der Hund mitdenken kann. Und dann kannst du ihn mit nem Knie auf dem Hals o.ä. auf den Boden festtackern. So kann er dann auch nimmer viel anrichten. Ein Biss bringt je nach Größe maximal nen Knochenbruch; kann der Hund aber das schütteln anfangen, dann wird es erst richtig spaßig und kostet einen wenn man Pech hat gleich mal ein Hundemaul voll Fleisch.

Welche Variante du wählst, kommt ganz auf dich und deine Überzeugung an. Wenn du absolut gar keine Erfahrung mit Hunden hast, haben alle Varianten Nachteile. Was zB, wenn der Hund keinen Scheinangriff startet sondern es ernst meint, dann wird man mit ruhig stehen bleiben nur wenig erreichen. Was, wenn der Hund ohnehin nur einen Scheinangriff vor hatte, weil er selbst angst hat oder etwas verteidigen will, du dann aber zu extremen Maßnahmen greifst,....bei komplett hundeunerfahrenen Menschen wird es da echt schwierig einen passenden Ratschlag zu geben.

Und wenn man es sich nicht zutraut und sich nicht im Kopf binnen Sekunden darauf einstellen kann, dann sollte man wohl eher Variante eins wählen, dem beschwichtigen, indem man zur Seite schaut.

Wegrennen ist die schlechteste Idee, Hunde sind weitaus schneller, als Menschen. Und damit animiert man sie erst recht, weiter hinter einem her zu laufen. Auf Bäume klettern mag ne gute Idee sein, aber wie soll das in der Praxis ablaufen? Wenn der Baum nicht direkt neben einem steht und auch noch im unteren Bereich keine starken Äste wachsen, wird man vergeblich versuchen auf nen Baum zu kommen, bevor der Hund einen erreicht hat.

Hartos  29.02.2012, 10:56

die andere variante ist, ein sofort gestarteter gegenangriff, scheinangriff reicht

hahahaha ,, das machst du bei meinem Hund nur einmal ;)^^

Das kannste bei Knöchelbeißer machen , aber nicht bei richtigen Hunden!, völlig falsch!!

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ordrana  29.02.2012, 11:06
@Hartos

das hat nichts mit der größe des hundes zu tun, sondern ist arttypisches verhalten.

scheinangriffe gehören zur hundekommunikation dazu, die funktionieren nicht nur bei kleinen hunden, sondern bei hunden aller größe.

wenn du das lustig findest, bitte sehr, das es funktioniert, weiß ich allerdings, ist nämlich letztes mittel der wahl, bei aggressiven hunden. und die hab ich wohl öfetsr um mich, als du.

aber lach nur weiter, ich weiß, daß ich weiß wovon ich "rede"

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Khazi  29.02.2012, 19:15
@ordrana

Tja und wenn der Hund bei den "Scheinangriff" der Meinung ist das du ihm trotzdem absolut unterlegen bist hast ein Problem. Und zwar ein verdammt großes. Auf solche Spielchen sollte man sich nicht einlassen wenn man es nicht kann. Und das hat nichts damit zu tun ob man sich schnell darauf einstellen kann oder nicht. Jemand der es auch sonst im Leben nicht schafft überzeugend und selbstsicher aufzutreten wird bei solchen Aktionen gnadenlos untergehen.

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ordrana  29.02.2012, 19:42
@Khazi

genau das, was du gerade bemängelst habe ich oben bereits geschrieben.

man muß sich seiner sache wirklich sicher sein und davon überzeugt, damit man das auch ausstrahlt und vom hund für voll genommen wird.

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Khazi  29.02.2012, 20:05
@ordrana

Und nun sag mir mal welcher Otto-Normal User hier wohl die Erfahrung hat deinen Tipp umzusetzen?

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ordrana  29.02.2012, 20:09
@Khazi

meine güte.

in kurzfassung. es wurde nach möglichkeiten gefragt, ich habe beide möglichen varianten aufgezählt und noch darauf hingewiesen, daß diese variante nur dann praktiziert werden soll, wenn man weiß, was man tut.

was willst du eigentlich? mir auf den zünder gehen?

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Chanan0  19.03.2012, 12:55
@ordrana

ordrana hat docgh recht! Die Frahe gut beantwortet. Ich kenne das selbst und war öfters schon in solchen missligen lagen. Wenn ein Hund vor dir steht und knurrt und dich nicht durchlassen willst, kannst du ihn zum Beispiel laut anbrüllen, er wird dir Fliege machen. Selbst ausprobiert, wenn du zeigst das du der stärkerer Bist. Und ein Gegenangriff kann sehr wohl sehr vorteil haft sein. Hatte die Lage mit einem pyrinäenberghund, war im Haus drinnen, er hat mich angefallen und mir fiel nichts auf die Schnelle ein als ihn ins Maul zu treten und in die Ecke zu drängen, dann den Stuhl vor ihm gedrückt und gewartet bis er sich beruhigt hat, danach war er gaaanz klein vor mir.

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Khazi  01.07.2013, 14:14
@Chanan0

Ja na sicher. Da hat ja einer richtig Ahnung von Hunden.

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Auf keinen Fall weglaufen - der Hund gewinnt immer.

Ich bleibe in solchen Situationen breit beinig stehen und meide Augenkontakt mit dem Hund, damit er sich nicht provoziert fühlt.

Noch besser ist es, solche Situationen zu meiden und im Zweifelsfall langsam seine Richtung zu ändern.

Also ich bin vor ca. 2 Wochen beim Joggen von einem freilaufenden Hund (Herrchen war ca.50 Meter entfernt) angefallen worden. Der Hund lief, obwohl ich vorher schon stehen blieb auf mich zu und biß in meinem Turnschuh. Da ich Kampfsportler bin, habe ich nicht lange gezögert und dem Tier einen Tritt gegen den Kopf versetzt. Der Hund wurde ohnmächtig. Der Halter wurde zwar wütend aber hat sich dann überlegt, ob er sich mit mir anlegen wollte. Es wurden dann Anschriften ausgetauscht und bin weiter gelaufen. Später habe ich erfahren, dass der Hund wieder zu sich gekommen ist und keine Spätfolgen davon getragen hat. Ich möchte nicht wissen,was passiert wäre, wenn das Tier ein Kind oder einen Menschen angegriffen hat, der sich nicht wehren kann. Immerhin war es eine Art Schäferhund-Mischling. Unverantwortlich so ein Verhalten vom Halter. Meine Anzeige gegen den Hundehalter wurde eingestellt, da ich ja nicht verletzt wurde. Ob er ein Bußgeld wegen Verstoßes gegen die Leinenpflicht bekommen hat, weiß ich nicht. Die Sportschuhe hat die Versicherung des Halters bezahlt.

Stehenbleiben, ruhig auf ihn einsprechen. Die schlechteste Idee ist jedenfalls, weg zu laufen. Dann rennt der Hund Dir instinktiv nach und er ist schneller als Du.

Ganz bestimmt nicht weglaufen, sich mehr oder eher weniger gemütlich die Jacke um den Arm binden, falls er zubeißt, dann doch bitte da rein.

Aber nicht aggressiv werden, das wirkt manchmal, aber nicht bei allen. Eine Fußhupe kann man aber auch so in die Flucht jagen.

Einen Schlüsselbund oder auch nur Feuerzeug in die Faust nehmen, aufpassen, dass der Daumen draußen bleibt.

Falls er sich fest beißt, so fest wie möglich auf die Nasenspitze schlagen.

Ich weiß aber nicht, ob das jemand "bringt," der bisher nichts mit Hunden zu tun hatte, ich musste es ehrlich gesagt noch nie machen.