Wie soll man einen Essay in kurzer Zeit schreiben?

3 Antworten

Da man weder Alles aus dem Ärmel schütteln, noch auf Alles vorbereitet sein kann, habe ich mir einen Vorrat von Gedanken und Gesichtspunkten angelegt, die auf eine und die andere Weise immer paßten, denn man kann das Thema jedes Mal ein wenig drehen und dehnen, wie schon Cicero von der Rhetorik sagte: Die Rede sei ja zart und nachgiebig, und folge in jede Richtung, die der Redner will! - Ein solcher Gesichtspunkt wäre zB die "Reflexivität von Prozessen", also einen Vorgang auf ihn selber anwenden, denn das steigert ihn, zB über Entscheidungen entscheiden wie der Gesetzgeber tut, oder wie die Banken Geld durch Geld vermehren, oder wie wenn Einer `die Liebe liebt`, also ihrer selbst wegen bewegt und besessen wird. - Ein anderer Gesichtspunkt wieder wäre, "Anfang und Ende" eines Vorgangs, Prozesses oder Entwicklung zusammen zu halten: denn da zeigt sich, daß Vieles so aufhört wie es begonnen hat (unter günstigen oder ungünstigen Vorzeichen). - Auch "Gegensatzpaare" sind weit und breit anwendbar und ergiebig, als zB von Recht und Moral, das Glück des Einzelnen wider das Glück der Allgemeinheit. - Die Philosophen versorgen Dich mit einer Fülle von ähnlichem Vorrat.

  • Versuch nicht, mit dem Anfang anzufangen, wenn dir nicht auf Anhieb ein guter Einstieg einfällt.
  • Schreib dir zuerst auf einem Notizblatt alles an Gedanken und Stichworten auf, was dir zu dem Thema direkt einfällt.
  • Bei den Notizen kannst du auf die Reihenfolge achten, muss aber nicht sein. Ich schreib die Punkte oft erst einfach so auf und nummeriere sie dann im 2. Durchgang.
  • Noch tiefer einsteigen kannst du in diese Arbeitsmethode, wenn du dich mal über Mindmaps informierst: https://de.wikipedia.org/wiki/Mindmap
  • Auch beim Ausformulieren muss man den Anfang nicht zuerst aufschreiben. Ich notiere oft erst einige sichere oder einfache Punkte, bevor ich ans Zusammenbauen gehe.
  • Auch wenn du kaum Zeit hast, mache dir vorher Notizen, egal, wie diese aussehen
  • Denke zwar gut über deine Argumente nach (Qualität > Quantität), aber sobald du eines hast, mit dem du anfangen könntest, fang an, mir geht es so, dass ich oft während dem Arbeiten einen "Durchbruch" habe und mir weitere einfallen
  • Versuche sie auf deinem Notizblatt ein wenig zu ordnen (mit Zahlen beschriften), dass es strukturiert ist (falls du es am PC machst, kannst du das Sortieren auch erst am Ende machen, am PC ist es allgemein leichter)
  • Gehe dennoch, trotz allem, mit Gelassenheit daran, mittel dieser Gelassenheit wurde ich auch immer schneller fertig als wenn ich mich gestresst habe (war jedoch nur eine Klausur, hatten Zeit für ca. 400-500 Wörter bekommen, ich habe das doppelte geschrieben und eine 1 bekommen, war bei meinen anderen Arbeiten zwar auch immer so, jedoch tat diese Gelassenheit wirklich gut und ich wurde fertig)
  • Finde immer wieder den zumindest indirekten Bezug auf die Fragestellung, darauf legen Lehrkräfte immer großen Wert
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Frühstudium Philosophie