Wie schnell kann sich Mutter Natur wieder alles zurückerobern,nachdem der Mensch eine gewisse Stadt,Gebäude etc.etc. verlassen hat?

5 Antworten

Das hängt sehr vom Ökosystem ab. Sind z. B. im Amazonas Primärwälder erst einmal zerstört, braucht der Wald Jahrhunderte, um annähernd wieder den ursprünglichen Zustand herzustellen, möglicherweise gelingt das auch gar nicht mehr. Beispielsweise wurde in einer Studie nachgewiesen, dass vor 4000 (!) Jahren von den Maya gerodete Regenwaldflächen bis heute nicht wieder ihren ursprünglichen Zustand erreicht haben und weniger Kohlendioxid speichern können als ein natürlicher Primärregenwald es vermag.

In den gemäßigten Zonen könnte sich die Natur schneller wieder erholen. Aber auch hier dürften Jahrhunderte vergehen, bis wirklich wieder ein "Urwald" wächst. Zahlreiche Arten wie der Hirschkäfer oder der Eremit sind beispielsweise auf Totholzbestände angewiesen, die es in Wäldern, die jünger als 100 Jahre sind, praktisch nicht gibt. Solche Urwaldreliktarten, in Deutschland zählen hierzu immerhin rund 115 Käferarten, sind deshalb hierzulande extrem selten, weil es "unberührte" Urwälder kaum noch gibt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Pripyat wäre da mal ein gewisses Anschauungsbeispiel in der Ukraine ähnlich , wie z.B. "Centralia" in den USA .

Pripyat wäre für Deine Frage aber "besser" , weil DORT aus gewissen Gründen der Strahlenbelastung nach der Havarie des Reaktors "Tschernobyl" nebst einiger völkischer Plünderungen so gut wie nichts von dieser dem Reaktor zugehörigen "Arbeiterstadt" jemals wirklich zurück gebaut wurde / werden konnte .

In deutlich produktiveren Biosphären kann das japanische Fukushima - Desaster noch deutlichere Impressionen der engen Sperrbereiche in Deiner Fragestellung geben . Da wächst das alles viel schneller als in Pripyat .

Einige Stadtviertel von New Orleans wären auch dahingehend nach dem katastrophalen Hurricane ein paar Forschungsobjekte mit deren vorwiegender Bebauung in Holz-Ständerweise nach der großen Flut .

Nach 100 Jahren sind die meisten Gebäude zum Teil eingefallen und von Pflanzen übrwuchert, auf den Straßen wachsen Bäume.

Nach 1000 Jahren hat sich die Natur die Stadt größtenteils zurückerobert und es sind nur noch vereinzelte Ruinen mitten im Urwald zu finden.

Nach 1 Million Jahren ist nichts mehr übrig.

Das geht schnell, ich sage maximal 50 Jahre und die ersten Bäume sind in den Städten, vermutlich schon früher.

Google dazu Tschernobyl. War moderne Stadt und wurde schlagartig von Menschen in den 80igern aufgegeben. Da siehst das recht eindrücklich. Die Natur verliert nicht viel Zeit.