Wie rette ich so eine Beziehung?
Tag zusammen. Bitte entschuldigt das Lange Textlein aber ich würde den einen oder anderen guten Beziehungsrat benötigten.
folgende Problematik hat sich in meinem Lebensabschnitt ergeben:
ich bin nun schon seit 3 Jahren mit meiner Freundin zusammen, haben auch ein gemeinsames Kind, doch unser Zusammenleben ist seit Monaten alles andere als rosig.
wir sind nur mehr am streiten wegen kleinen Diskussionen und das ein oder andere Mal wurde ich schon von meiner Freundin geschlagen während dieser Diskussionen.
Zu dem Punkt mit dem Schlagen, ich bin auch nicht unschuldig, da auch schon Mal eine flache Hand in ihr Gesicht gewandert ist und das ist unverzeihlich ich weiß (also ich kanns mir halt nicht verzeihen). Außerdem braucht sie nicht als Ausrede für das Schlagen verwenden ich hätte sie provoziert indem ich ihr zu Nahe gekommen bin. Seit wann rechtfertigen Schläge unerwünschte Worte. Bitte erklärt es mir falls ich hier etwas falsch verstehe.
Außerdem, jedes Mal wenn Sie einen Streit/Diskussion beginnt (leider beginnt zu 85% der Fälle wirklich sie die Diskussion) flüchtet sie kurz darauf. Ich bin aber ein Mensch der immer gleich alles klären/ausdiskutieren möchte, und da ich weiß, dass unsere Streitigkeiten danach eh nicht angesprochen werden sondern im Nirvana versinken ist es mir umso wichtiger mit ihr das auszudiskutieren. Möchte ich aber eine Thematik ansprechen bekomme ich als Antwort "hör jetzt damit auf oder ich werde wieder aggro. Das fasse ich als Erpressung auf um mich mundtot zu machen. Vielleicht kann sie es runterspülen, ich aber nicht und es ist auch nicht der Sinn einer Beziehung Probleme runterzuspülen, da sonst mal das Fass mit Hochdruck übergeht.
Die Sache ist die: Ich liebe meine Freundin schon noch, aber seit unser gemeinsames Kind auf der Welt ist, kommt sie mir wie ausgewechselt vor
Wir reden kaum mehr (ich bin da auch teilweise Schuld, aber auch nur aus Angst eine Diskussion/Meinungsverschiedenheit könnte entstehen). Selbst bei Fragen wie "was kochen wir morgen?" genügt damit sie ausrastet, falls ihr die Antwort nicht passt, die ich gebe.
Wir küssen und umarmen uns zwar noch sporadisch aber der Sex blieb seit 1 Jahr aus. Das ist vermutlich auch ein in mir hineinprogrammiertes Muster da ich mit keinen Personen intim werden möchte/kann die mich schlecht behandeln, schlagen. Daher auch eine wichtige Frage von mir an euch: Kann ich diese Störung auch wieder "ausprogrammieren" oder bin ich jetzt dazu verdonnert die nächsten 20 Jahre meines Lebens wie ein altes Ehepaar zu leben ohne Sex.
Was mich außerdem noch sehr schockiert ist, dass sie gerne Fakten so dreht dass auf einmal ich der Böse bin und sie an dieser perspektive so stur dran festhält, dass sie es im Endeffekt selber glaubt.
und last but not least: unabhängig der Intensität des Streites: bei jedem Streit und ich meine wirklich bei jedem Streit, ja das kann ich pauschalisieren, wird von ihr angekündigt die Beziehung zu beenden wenn ich jetzt nicht gleich aufhöre.
10 Antworten
Du alleine kannst die Beziehung nicht retten, das müsst ihr schon gemeinsam machen und das geht nur, wenn beide das wirklich wollen und bereit sind, an sich zu arbeiten. Nicht nur sie an sich, sondern auch du an dir. Und dafür müsst ihr auch bereit sein, Kompromisse einzugehen. Ich kann gut verstehen, dass sie in der Streitsituation wo beide auf 180 sind und die Situation emotional aufgeladen ist, erst Mal aus der Situation raus möchte und Abstand davon braucht, sich sammeln muss und Mal in sich gehen und reflektieren muss, was genau sie jetzt eigentlich so sehr stört, ob sie vielleicht überreagiert, was auch ihr Fehler war etc. Danach sollte man aber dann natürlich wieder aufeinander zu gehen und ein möglichst sachliches Gespräch darüber führen, wie man selbst die Situation empfunden hat, was man gedacht und gefühlt hat und warum man so reagiert hat, wie man es getan hat. Wenn beide das machen kann man meist mehr verstehen, warum es so eskaliert ist und sich vertragen. Dieses aussprechen muss aber natürlich stattfinden, alles in sich rein zu fressen und dann nicht mehr drüber zu reden ist keine Lösung. Aber du müsstest dann eben auch den Kompromiss finden, sie nicht direkt zu bedrängen, sondern auch auch Mal zu gedulden und es später anzusprechen.
Wenn es keine Kompromissbereitschaft gibt, wie soll die Beziehung dann funktionieren? Tut mir leid, das sagen zu müssen, aber ich fürchte dann wird das nichts mehr.
Das ist nur zu retten, wenn ihr BEIDE bereit seid ein Anti-Agressions-Training zu machen und danach, wenn ihr dort schon was gelernt habt, eine Paartherapie.
Dafür müsst ihr aber BEIDE einsehen, dass es so nicht weiter geht und zusammen an den Problemen arbeiten wollen.
Könnt ihr das nicht, trenne dich, auch zum Wohle des Kindes. Denn in so einem Umfeld, wo es nur Streit und bei Kleinigkeiten körperliche Gewalt gibt, sollte kein Kind aufwachsen.
Danke auch Ihnen für die Antwort aber Therapie will sie gar keine und ich bin schon in Gesprächstherapie und Tabletten nehme ich auch. Würd mir halt wünschen dass sie auch endlich draufkommen würde, dass sie professionelle Hilfe benötigt.
Man könnte meinen, Ihr kennt Euch noch null und seid am Anfang Eurer Kennenlernphase. Sicherlich ändert sich auch jeder Mensch während seines Lebens.
Aber was habt Ihr gemacht, als Ihr Eure tatsächliche Kennenlernphase hattet? Habt Ihr da diskutiert - oder war sofort eh immer einer gleich mundtot? In der Kennenlernphase sollte man am meisten sprechen - damit man sich eben nachher kennt. Und wenn es nicht passt, dann geht man wieder auseinander. Ihr seid zusammengeblieben. Hatte es gepasst?
Lernt sprechen. Nicht schreien und nicht schlagen! Sondern ruhig sprechen. Diskutieren. Denn diskutieren ist per se das Beste, was es gibt. Aber dazu gehört reden, zuhören und Argumente bringen. Bring Deiner Freundin bei, wie man sowas macht.
Wer schlägt, ist hilflos. Ob man sich provozieren lässt, liegt an jedem selbst. Man kann alles dafür tun, eine Situation nicht eskalieren zu lassen! Man muss sich nur im Griff haben.
in der tatsächlichen Kennenlernphase vor paar Jahren haben wir viel geredet, herumgealbert doch das ist alles vorbei.
und zu Ihrem Tipp bezüglich "Sprechen lernen": die Diskussion ist leider nicht möglich, da sie meistens eine Diskussion startet (wie bereits gesagt nicht immer) und dann aber wenn sie merkt sie kommt nicht weit damit, flüchtet sie. Sie können sich das als Metapher vorstellen: ein böses kleines Kind hänselt immer die Nachbar-Oma indem es anläutet und wegläuft. die Oma ärgert sich aber soviel dass sie irgendwann wahrscheinlich einen Herzinfakt bekommt. Ich bin die Oma in diesem Szenario
Bring ihr sprechen bei. Wenn sie es ablehnt, Argumente zu finden, dann musst Du Dir in der Tat überlegen, ob eine solche Beziehung Sinn macht. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Ihr jemals ein ernsthaftes Gespräch bisher hattet. Spaß und Rumalbern ist ja nett. Reicht aber nicht, um jemanden wirklich kennen zu lernen. Merkst Du ja jetzt.
Um bei Deiner Metapher zu bleiben: Würdest Du - als Oma - eine solche Beziehung gut finden? Sie erlaubt sich viel, rennt jedoch weg.
Ich habe mir diesbezüglich schon so sehr den Kopf zerbrochen, dass ich bald einen zweiten benötige wenn es so weitergeht.
Selbstverständlich nicht. Ich als Oma würde den betroffenen zur Rede stellen aber genau das ist bei uns schon lange nicht mehr möglich. Sobald ich bei entspannter Situation über den Streit reden möchte , weil es mich eben belastet und raus muss, werde ich gleich wieder "mundtot" gemacht bzw erpresst mit: "Hör sofort auf/Fang nicht schon wieder an weil sonst raste ich wieder aus" und ich möchte aus dieser Teufelsspirale flüchten.
Sag ihr Folgendes: Wenn Du mir den Mund verbietest, dann läuft was schief - und das mache ich nicht mit. Ich bin auch was wert und nicht Dein Lakai. Ich bin Dein Mann. Wenn wir nicht auf Augenhöhe und in Ruhe kommunizieren können, dann tut es mir leid. Aber dann nehm ich unsere Tochter mit! Also überleg Dir, was Du von mir forderst! Wir können jederzeit wie Erwachsene reden. Wenn Du das nicht willst, ist für mich bald Schluss. Das ist nicht das, was ich möchte. Aber Du zwingst mich dazu.
Ich bin ganz erstaunt. Diesen Vorschlag werde ich mir zu herzen nehmen. ich probier das mal aus. Bedenken dabei habe ich trotzdem. Es könnten 2 Szenarien eintreffen:
a) Sie hört nur "ich nehme dir deine Tochter weg" raus, alles andere was gesagt wird geht unter, es entsteht ein Streit, der auch rechtlich enden könnte und nicht vergessen zu erwähnen sie wird Schluss machen. Dieses Szenario wünsche ich mir ehrlichgesagt nicht, weil ich unter Angstzuständen sowie Verlustängsten leide und wenn es dann auf einmal so ist, dass ich meine Tochter nicht jeden Tag sehe
und alleine in der Wohnung sitze, naja mir wird schon übel wenn ich dran denke. Depressionen sind wahrscheinlich auch vorprogrammiert, weil ich dafür anfällig bin.
oder
b) Sie dreht den Spieß um und sorgt dafür dass ich meine Kleine nicht mehr sehe (könnte ich zwar mit meinem Rechtsschutz abfedern, aber das ist alles nicht nötig)
Nunja - es muss sich ja was ändern. Wenn sie sich nicht ändert, musst Du Dich eben ändern. Es ist nützlich, mental stark zu sein. Also sorg dafür zuerst, damit Du das durchstehen kannst.
Einen Streit muss es dann bei Szenario a gar nicht geben: Du bist durch mit Deinem Text. Da gibt es gar nichts zu diskutieren. Wenn Du sie mental stärker machst als Du bist, dann wirst Du unweigerlich den Kürzeren ziehen. Aber dafür ist nur einer zuständig: Du. Also gehe Deine Ängste an. Oder willst Du ihr Pantoffelheld sein? Dann bist Du auf einem "guten" Weg.
Auch bei Szenario b ist sie klar im Vorteil. - Nimm Dir doch Deine Rechte! Sonst gehst Du unter.
Das einzigste was du retten kannst, das dein Kind in einem normalen Umfeld groß wird.
Konzentriere dich drauf dein Kind zu lieben und stecke deine Kraft darein.
Seh zu das du deine Therapie ordentlich machst, diese machst du in erster Linie für dich!
Euer Kind kann nämlich für den ganzen scheiß nix, bekommt womöglich selbst eine Störung und kann sein kindsein garnicht genießen.
Ich habe ähnliche Erfahrung gemacht und du und dein Kind werdet auf Dauer dran kaputt gehen.
Hoffnung wird ich dir gerne machen, aber die Messe ist gelesen.
Auch wenn es schwer fällt, du wirst merken, auf Dauer wird es besser.
Danke für deine Antwort. Das Problem ist, dass ich wie gesagt eh in Therapie bin und sie sich nicht helfen lassen will. Ich glaube auch, dass eine Trennung das alles verschlimmert.
Sie würde noch mehr überfordert sein und sich trotzdem nicht helfen lassen. Die kleine würde trotzdem alles abbekommen. Und was soll ich tun? ihr das Sorgerecht für unsere Tochter entziehen?
Du hast den ersten Schritt gemacht, das ist gut so und das schaffst du. Bleib da einfach dran.
Ein starker Papa, ist ein guter Papa.
Wenn deine Freundin, dann überfordert ist, dann sucht euch eine Familienhilfe übers Jugendamt. Daran ist nix verwerfliches, wenn man sich Hilfe sucht.
Wenn das immer noch nicht hilft, gehst du dein Weg weiter und holst deine Tochter zu dir.
Hi,
ich habe gerade meine kleine Schwester ins Bett gebracht und sie ist ungefähr vor 1 Jahr in mein Leben gekommmen bis dahin war ich einzelkind und meine Eltern haben sich auch komplett verändert ein Kind zu bekommen ist sehr anstrengend und verlangtsehr viel zusammeenhalt und ruhe geh das mit ruhe an spreche mit deiner Frau und im Moment streiten sich meine Eltern auch häufiger aber glaub mir es wird sich wieder bessern wenn du es möchtest und daran glaubst. Meine Eltern haben inzwischen keine Zeit mehr für mich und nur meine kleine Schwester ist jetzt wichtig es ist sehr schwer für die ganze Familie du solltest einfach mit ihr reden damit sie einsieht das es nicht so weitergehen kann allerdings musst du es auch einsehen damit ihr das Problem lösen könnt. ihr solltet es gemeinsam angehen und nicht einzeln. Gemeinsam ist man immer stärker.
Viel Glück
LG F
Ich danke Ihnen. Tut auch gut mal solche Antworten zu lesen, wo nicht alles aussichtslos ist :)
Hallo :) Sie verdienen auch ein großes Dankeschön für ihre Antwort
Kompromisse sind leider schon länger nicht mehr möglich, da sie, und das sagt sie selber auch immer sofort auf stur schaltet, wenn ihr irgendetwas an mir oder meinen ausgesprochenen Sätzen nicht passt. das Problem an der ganzen Thematik ist, dass ich auch stur sein kann. Stur in dem Sinn es klären zu wollen, da das Problem sonst "im Tiefen des Beziehungs-Ozeans" verschwindet und ich dabei metaphorisch ertrinke. Immer alles runterspülen und Rücksicht auf sie nehmen, dass nicht ausrastet, ist sehr anstrengend. Ich schaff es auch nicht immer, das Gespräch zu vertagen sondern renne ihr hinterher. Was sie widerrum agro macht und eine größere Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie mir gegenüber handgreiflich wird.