Wie outet man sich bei seiner Mutter?
Hey,
ich (bald 15) bin jetzt seit längerer Zeit nicht mehr heterosexuell, sondern lesbisch oder bi (ich bin mir noch nicht sicher) und habe eine Freundin mit der ich sehr glücklich bin. Ich habe aber ein Problem: Ich weiß nicht, wie ich mich bei meiner Mutter outen soll. Ich rede mit ihr nicht über solche Themen, deswegen fällt es mir sehr schwer. Die Eltern meiner Freundin wissen es schon länger, sie haben es nämlich selber herausgefunden(wir wissen bis heute nicht wie), aber sie ist eher offen bei dem Thema. Ich möchte mich erstmal bei meiner Mutter outen, damit sie es dann meinem Vater sagt, mit meinem Vater rede ich nämlich noch weniger über solche Themen, sogar gar nicht. Hat jemand Ideen wie ich das machen könnte? :)
4 Antworten
Je offener und sachlicher du darüber berichtest, um so angenehmer verläuft das Gespräch für alle.
Suche dir eine gute Zeit und bitte deine Mutter, meinetwegen gleich beide Eltern, für diese geeignete Zeit um ein Gespräch. Dann wissen die schon mal, dass es nicht darum geht, über die Lieblingsfarbe bei Tulpen zu diskutieren.
Deine Eltern sind erwachsen, du wirst es mehr und mehr. Da kannst du deinen Eltern jederzeit in vertrauter Atmosphäre und zu geeigneter Zeit solche wichtigen Themen anvertrauen und zumuten. Je sachlicher du bleibst, um so mehr erkennen deine Eltern, dass es dir weder um eine Provokation noch um einen schlechten Scherz geht (das gibt es tatsächlich, dass es manchen Kids Spaß macht, ihre Eltern zu provozieren mit kontroversen Themen).
Führe das Gespräch bitte bald. Durch deine Sachlichkeit zeigst du auch die Ernsthaftigkeit und Seriosität, mit der du deine Gefühle nun mal selbst so festgestellt hast, wie sie sind. Es ist für dich völlig normal - und für deine Eltern dann hoffentlich auch so.
Taktisch halte ich es für klug, beide Eltern zusammen zu informieren - das beweist dein Vertrauen in sie und deine Liebe zu ihnen. Du teilst dein Leben bis heute mit ihnen, da gehört das wichtige Thema unbedingt dazu. Da solltest du weder Vater noch Mutter ausklammern und damit als zweitrangig behandeln, unabhängig davon, zu welchem Teil du den "besseren Draht" hast. Diese Ehrlichkeit sollte im Idealfall von allen Seiten stets gelten. Es geht ja nicht um eine Menstruationsfrage, sondern um dein Leben, deine Gefühle, euer gesamtes Familienleben und deine Zukunft. Also Vater + Mutter bitte.
Habe aber Geduld mit deinen Eltern, die je nach eigener Meinung - schließlich sind sie selbst heterosexuell und für sie als Paar ist genau das auch so richtig - erst mal aus allen Wolken fallen, aber nicht, weil sie dich nicht mögen, sondern den Gedanken offenbar nicht zuvor hatten. Das braucht verständlich etwas, sich mit der für sie neuen Situation zu recht zu finden. Und genau dabei kannst du ihnen sogar positiv helfen - mit sachlicher Information.
Viel Kraft und viel Erfolg!
Du könntest ja bei deiner Mutter damit anfangen zu erzählen dass du mit jemandem zusammen bist, vllt kommt es dann einfach gut und du kannst es ihr sagen. Vorallem würde sie dann so sehen wie glücklich ihr zusammen seid, kannst ja ein wenig von ihr erzählen. Viel Erfolg <3
Du kannst dir ja ne Regenbogenflagge ins Zimmer hängen und das unterschwellig so weitertreiben dass es irgendwann offensichtlich ist. Dann musst du gar nicht mit denen reden.
Ja, das wäre halt auch meine Idee gewesen, aber ich finde das ist ein bisschen zu übertrieben erstmal :/
Überhaupt nicht, wenn sie es nicht selbst heraus finden.. Deine Sexualität geht sie nämlich im Grunde nichts an.
Ich würde mich aber erstmal lieber outen, weil ich mir zu 100% sicher bin, dass mir das weiterhilft :)
Das musst du für dich entscheiden..Wenn du davon so überzeugt bist. dann sprich einfach mit Ihr.. Ruhige Minute... hey ich muss mit dir sprechen.. fertig..
Solltest dir aber auch über etwaige Konsequenzen im klaren sein..
Das halte ich für total falsch. Sie leben alle zusammen - und die Familie der Freundin zeigt doch konkret, wie gut das laufen kann und soll. So viel Vertrauen muss sein, da darf man Erwachsene auch fordern.
Theoretisch fordern kann man viel..Verständnis bekommt man schon wesentlich seltener. Und was für eine Familie gilt, gilt für eine andere noch lange nicht.. Ob es in ihrer Fam. passt oder nicht, kann nur sie äbwägen.
Ich schrieb: Überhaupt nicht, wenn sie es nicht selbst heraus finden.. Deine Sexualität geht sie nämlich im Grunde nichts an.
Ersteres ist ein Resume meiner Erfahrungen und keineswegs allgemeingültig. Das zweite ist Fakt und keineswegs falsch.
Nichts für ungut, aber:
Hast du ein Gesetzbuch bei der Kindererziehung daneben liegen gehabt? Sexuelle Ausrichtung und damit verbundene Freundeskreise spielen eine wesentliche Erziehungsrolle. Und das muss ich dir jetzt hier als Neuheit präsentieren, dass es gut wäre, da dann die Erziehungsberechtigten (ich hätte Eltern gesagt) auf seiner Seite zu haben? Nicht jede Familie ist zerrüttet - aber bei solchen Tipps schon bald. Ja, Vertrauen wird in Problemfällen oft gebrochen und missbraucht, aber deshalb erst gar nicht darauf bauen?
Der Grundsatz fördern und fordern gilt auch für Erwachsene und Eltern.
Deine Sexualität geht sie nämlich im Grunde nichts an
Ist richtig, geht aber am Punkt vorbei. Es geht ja nicht darum, dass jemand (nicht nur hier, sondern generell) gezwungen wird, über die eigene Sexualität zu reden. Daher ist die Aussage irrelevant.
Es geht bei einem Outing darum, dass die betroffene Person sich outen möchte. Und da gilt: Man entscheidet selbst, was andere etwas angeht, und was nicht. Mit der Argumentation würde man Familie und Freunden nichts erzählen, denn im Prinzip gibt es nichts, das diese Leute (vor allem Freunde) etwas angeht. Die Aussage geht einfach am Thema vorbei.
"Das geht niemanden etwas an" - Diese Aussage heißt nur, dass man selbst entscheiden darf, ob man die Information mit jemandem teilt, oder nicht. Und wenn sich jemand outen will, ist das offensichtlich der Fall. Ja, es mag meinen besten Freund nichts angehen dass ich schwul bin, ich habs trotzdem erwähnt. Sobald ich entscheide, dass ich was mitteilen will, ist es egal ob es die Person der ich es sagen will irgendwas angeht.
Nichts für ungut, ich schätze deine Antworten generell. Aber dieses "es geht niemanden etwas an" im Kontext eines Outings geht, wie gesagt, völlig am Thema vorbei.
Ich verstehe deine Intension und wäre im Idealfall auch bei dir.. Habe deinen obrigen Beitrag auch gelesen. finde den auch ok.. Dennoch würde ich zu dem Gespräch nicht raten, wenn sie sich selbst noch nicht sicher ist, was sie klar betont, zumal Sexualität eher kein Thema für eine Komunikation zwischen Ihr und den Eltern zu sein scheint.
Stimmt in der Kürze des Kommentars als Begründung nicht passend formuliert. Nicht des to trotz, Habe ich eher den Eindruck als würde sie bezügl des Outings gerne Trittbrettfahren, weils bei der Freundin so easy ist. Nicht weil es ihr selbst zwingend am Herz liegt.
Und ich würde grundsätzlich aus Erfahrung davon abraten, solange sie sich selbst nicht sicher ist, Spritt in ein Feuer zu schütten, was sie eben genau aus dem Grund, sich nicht sicher zu sein, vermutlich auch schwerlich gelöscht bekommt.. Somit habe ich begründet, das es die Eltern auch nichts angeht, ich mich derweil garnicht outen würde. Weiter schrieb ich aber auch auf Ihren Komment.:,
Ich würde mich aber erstmal lieber outen, weil ich mir zu 100% sicher bin, dass mir das weiterhilft :)
dominant23.11.21, 01:09:30
Das musst du für dich entscheiden..Wenn du davon so überzeugt bist. dann sprich einfach mit Ihr.. Ruhige Minute... hey ich muss mit dir sprechen.. fertig..
Solltest dir aber auch über etwaige Konsequenzen im klaren sein..
Da hast du recht, allerdings scheint es so das sie sich gerne outen möchte.