Wie oft müssen Liebende als "Steigbügel" herhalten?

5 Antworten

An sich ist "Verlieben" kein unegoistisches Bedürfnis, nur "Liebe" ist es.:-) Also ein Gefühl, das nicht hauptsächlich in ein Bedürfnis oder Fantasie verliebt ist.

Ob und wann es so ist, siehst du dann, ob du in "Vorteilen" denkst. Mittendrin und am Deutlichsten hinterher. Da ist also kein Platz für Schuldzuweisungen, wenn Jemand etwas schlichtweg nicht erwidern kann. Du kannst der Frau in die du mal verliebt warst, also keinen Vorwurf machen, wenn deine Gefühle nur an das Bedürfnis geknüpft waren, dass sie deine vielleicht erwidern kann. Sie hatte ziemlich wahrscheinlich keinen egoistischen Hintergrund, mit dir befreundet zu sein. Sondern mochte dich wirklich.

Im Grunde genommen bedeutet das "Aufrechnen" anschließend hauptsächlich, dass man selbst so gedacht hat. Du verknüpfst also das Wissen darüber, dass es dir geschmeichelt hat, dass Jemand an dir interessiert war, fälschlicherweise mit ihr. Aber warum sollte sie genauso gedacht haben? Warum sollte sie den Mann, für den sich ihr Gefühl entschieden hat und nicht ihr Kopf (was vollkommen natürlich ist), wegen dir angesprochen haben?

Ich denke, in dem Punkt muss man unbedingt erklären, dass gerade Frauen es sich gar nicht wünschen, dass ihnen Jemand hinterherläuft. Es ist den meisten Frauen vielmehr eine Last, am Ende auch noch die Verantwortung für etwas tragen zu müssen, das mit ihnen selbst nicht das Geringste zu tun hat. Denn es passiert Frauen unerwünscht unsagbar häufig.

Und am Ende bekommen sie oft auch die Strafe für das Eroberungsbedürfnis von Männern, die auch nachdem Klarheit herrscht, meist nicht aufgeben "wollen" und exakt nur deshalb grundlos sauer sind. Denn Mancher versucht sich einzureden, dass die andere Person sich nur für oder gegen ihn "entscheiden" müsste. Wenn sie das überhaupt könnte, würde sie es sicher auch. Aber Emotionen springen nicht auf Bedarf oder nach Zwang an. Sie sind da, oder nicht.

Man sieht es als Niederlage, wenn man etwas trotzdem forcieren möchte, was kein Mensch freiwillig herbeiführen kann. Als ob es bei sowas um Machtverhältnisse ginge. Damit man sich nicht eingestehen muss, dass man nur selbst es drauf anlegt. Und sich damit noch selbst schadet. Und so erfindet man in dem Fall irgendeine Form von Schuld.

Wer einen Korb bekommt, möchte all diese Dinge aber manchmal nicht wahrhaben. Redet sich ein, dass das Gegenüber etwas dafür kann, dass wiederum "er" etwas möchte und kommt damit auch sehr wenig klar, da er es am Ende sogar noch mit irgendetwas verknüpft, wo er persönliche Zweifel hat. Z.B. wird Jemandem, der "Nein" sagt, oft Oberflächlichlichkeit unterstellt. Ihm wird so Einiges unterstellt. Damit man besser damit umgehen kann.

All das ist eigentlich vollkommen unnötig. Würde man einfach Jedem die gleichen Rechte einräumen, wie sich (so wie z.B. dass Verlieben oder Liebe keine Entscheidungsfrage ist), würde man viel fairer agieren und urteilen. Sucht man in so etwas nach "Schuld" war da nie Liebe, sondern man trägt selbst Schuld daran. Man könnte stattdessen auch verstehen wollen, dass "Eroberung" niemals funktioniert und eigentlich nur Sturheit ist. So dass man lernt, es als vollkommen natürlich zu akzeptieren, wenn Gefühle nicht erwidert werden. Als Lerneffekt, dass Aufgeben da keine Schande ist und auch gar kein Grund für Ärger oder Abneigung vorhanden

Wo anschließend gekränkter Stolz ist, ohne dass tatsächlich etwas vorfiel, war also im Grunde genommen nur ein unerfülltes Bedürfnis. Aber nie selbstlos.

Weil: Außerdem der Fakt, dass man überhaupt nur Kontakt zu Jemandem suchte, nur um ihn zu bekommen.

Denn im Grunde genommen ist es ehrliche Zuneigung, wenn Jemand Jemanden um sich haben will, "ohne" verliebt zu sein. Wenn man Jemanden aber exakt so lange um sich will, "solange" eine Aussicht besteht, etwas zu erreichen, ist das nicht annähernd so ehrliche Zuneigung.

Jemand der zurückgewiesen wird, ohne dass ihm jemals Hoffnungen gemacht wurden, oder mit ihm gespielt wurde, sondern schlichtweg, weil er etwas will und eine Fantasie oder Zielsetzung liebt, ist also nie ein Opfer.:-) Er redet sich das nur ein.

Nichtsdestotrotz: Jeder war schon mal unglücklich verliebt. Man kann natürlich immer nur die Schuld bei'm Gegenüber suchen, oder man bringt sich bei, wie man zukünftig damit umgeht. Man kann sich beibringen, nicht das noch mehr zu wollen, was nicht möglich ist. Sondern lässt ganz entspannt die Natur drüber entscheiden, anstatt den eigenen Dickkopf, der eh nicht gewinnt.

Liebe ist kein Wettbewerb und es ist vollkommen normal, dass absolut Niemand immer bekommt, was er will.:-) Wer auf Zwang nicht liebt, ist also weder wählerisch, noch wünscht er sich freiwillig so eine Form der Ungerechtigkeit aus, die ihm damit entgegenschlägt.

Man sieht immer ob etwas exht war. Nämlich dann, wie Jemand spricht oder handelt, wenn etwas nichts nützt, das ziemlich wahrscheinlich Niemand erbeten hat. Aber so entstehen falsche Opferrollen und auch ungerechtfertigte Feindbilder Tag für Tag

ich kenne sowas nicht.

andererseits, wenn ich jemand so lieb und sympathisch finde, dass ich mir eine beziehung wünsche, dann wäre ich zwar traurig, wenn der sich für jemand anderes entscheidet, würde ihm das glück aber auch gönnen.

da muss man sich nicht als steigbügelhalter sehen und sich gedemütigt vorkommen.

das war einfach pech für selber und glück für den anderen. und wenn ich jemanden liebe, dann will ich, dass der glücklich ist - auch ohne mich.

Ich finde in deinem Text findet sich sehr viel Negativität. Jemanden zu finden der seine eigenen Gefühle erwiedert hat doch nichts mit Egopuschen oder die vorangegangenen Verteilung von Körben zutun.


frostfeuer85 
Fragesteller
 07.10.2021, 16:12

Naja, in manchen Fällen ist es so, dass Menschen ihren eigenen Wert erst erkennen, wenn sie jemand darauf hinweist. Und diese Erkenntnis wird dann genutzt, um sich selbst nach oben zu orientieren, weg von dem Menschen, der ihnen den Rücken gestärkt hat.

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Goofiee  07.10.2021, 16:16
@frostfeuer85

Jetzt verstehe ich was du meinst, aber das hat nichts damit zutun in wen man sich verliebt. Also man kommt nicht mit jemanden zusammen weil der einem irgendwo krass geholfen hat. Das wäre nur Abhängigkeit.

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Menschen sind verschieden.

Bin..jemanden dankbar bis heute..der mir schon vor fast 20Jahren half in vielen Dingen...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – so richtig voll das Leben,Höhen und Tiefen

ja, das ist so und ich gehe deshalb gar keine beziehungen mehr ein.