Wie objektiv/neutral berichten die öffentlich rechtlichen Nachrichten [Umfrage]?

Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen

Sehr objektiv / neutral 50%
Manipulierend 30%
Leicht tendenziös 20%

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Kannst Dich ja mal durch diesen Wust von Programmbeschwerden durchlesen und Dir eine eigene Meinung bilden:

https://publikumskonferenz.de/forum/

https://www.0815-info.com/modules.php?name=Search&query=programmbeschwerde

Ebenfalls aufschlußreich:

https://propagandaschau.wordpress.com/

Anschließend kannst Du Dich mit dieser Dissertation befassen. Die ist hoffentlich auch gewissen Userinnen hier wissenschaftlich genug:

https://www.amazon.de/Meinungsmacht-Einfluss-Eliten-Leitmedien-Alpha-Journalisten/dp/3869620706

Humor ist, wenn man trotzdem lacht:

https://youtube.com/watch?v=uPvGtlYxv5U

Angesichts der obigen Inhalte ist das derzeitige Umfrageergebnis - freundlich formuliert - recht aufschlußreich. Hopfen und Malz verloren, würde ich mal sagen.

Manipulierend

"Objektive" Nachrichten kann es nicht geben, da es immer Menschen sind, die aus Tausenden News täglich für einen begrenzten Platz (Zeitung) oder eine begrenzte Zeit (TV-Nachrichten) die aussuchen, von denen sie denken, dass ihre Auftraggeber (Zuschauer, Leser, Rundfunkrat, Chefredaktion, Werbekunden) sie für aktuell oder wichtig halten.

Man kann Nachrichten dennoch "objektiv" präsentieren, d.h. sie nicht werten, sondern nur die Fakten nennen.

Bei einer Zeitung gehören Wertungen (z.B. "Trump ist schlimm", "Kim Young Un ist der gefährlichste Diktator der Welt", "das Steuerrecht ist altmodisch" oder Ähnliches) traditionell in die Kommentare und Interviews, nicht in die Nachricht selbst. Wenn man Wertung und Nachricht verbindet, ist das ein "Feature" (macht z.B. gerne die BILD).

In die Nachricht gehören nur die Fakten: "Trump hat heute dies und dies geäußert", "die und die Partei hat Vorschläge für eine Steuerrechtsreform gemacht", "Kim Young Un hat gedroht, den und den zu bombardieren".)

Im TV dagegen werden seit einiger Zeit die Nachrichten durch Äußerungen und Gesichtsausdrücke der Moderatoren schon vorab gewertet. Das sind dann ebenfalls "Features". Wenn RTL etc. als Privatsender das machen, meinetwegen.

Vom gebührenfinanzierten Öffentlich-Rechtlichen erwarte ich, dass sie mir gut recherchierte und belegbare Fakten präsentieren. Ich brauche jedoch keine vorgefasste Meinung dazu - das wirkt tendenziös und ungerechtferttigt erzieherisch.

Apfelkind89 
Fragesteller
 21.06.2017, 17:49

Aber du hast nicht den Eindruck, dass durch gezieltes Weglassen von wichtigen Informationen eine bestimmtes Bild vermittelt werden soll?

Oder dass bei bestimmten Personen oder Gruppierungen wertende Bezeichnungen (Diktator/Machthaber/Regime/Populist/Migrant/Terrorist) verwendet werden, während in anderen Zusammenhängen positive Begriffe (Staatschef/Regierung/Flüchtling/Rebell) angewandt werden?

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BurgessGalaxies  22.06.2017, 12:59
@Apfelkind89

Doch. Wertende Bezeichnungen sind üblich. So sagt man z.B. bei Straßenkrawallen "Rechtsradikale", sofern solche beteiligt waren. Der Ausdruck "Linksradikale" wird nicht verwendet, stattdessen sagt man "Autonome".

"Populist" ist kein eindeutig definierter Begriff, man verwendet es für "Politiker, der dem rechten Spektrum zugeordnet wird".

Auch "Nachrichten weglassen" kommt vor, ich erinnere z.B. an die Vorfälle in der "Kölner Silvesternacht".

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BurgessGalaxies  22.06.2017, 13:02
@OlliBjoern

"Flüchtling" ist eine Person, die Hilfe braucht.

Ein "Migrant" kommt ohne vom Tod bedroht zu sein und will einfach seine Lebenssituation verbessern.

Beide Gruppen kommen ins Land, aber alle zusammen werden pauschal als "Flüchtlinge" bezeichnet, um keine Negativstimmung gegenüber den "Migranten" aufkommen zu lassen.

1
Apfelkind89 
Fragesteller
 29.06.2017, 12:16
@OlliBjoern

Es kommt auf die Situation an: Am Anfang der Flüchtlingskrise waren es alle "Flüchtlinge". Als die Regierung dann im letzten halben Jahr (wohl aufgrund der anstehenden Bundestagswahl) dazu übergegangen ist, die Migration stoppen zu wollen, wurde in den Nachrichten plötzlich das Wort "Flüchtling" durch "Migrant" ersetzt. "Flüchtling" war in dem Zusammenhang also positiv, weil dadurch die Menschlichkeit der Regierung gezeigt worden ist.

Als in den letzten Wochen/Monaten das Thema der nicht-Aufnahme von Migranten in den Visegrad-Staaten in den Vordergrund gerückt ist, wurde in entsprechenden Berichten wieder das Wort "Flüchtling" verwendet, wodurch meiner Meinung nach eine negative Emotion in den Zuschauern hervorgerufen werden soll - die Visegrad-Staaten werden somit als unmenschlich dargestellt, weil sie hilfesuchende Menschen abweist. Würde man nach wie vor von Migranten reden, hätte wohl niemand einen Grund, die Visegrad-Staaten zu kritisieren, denn ist gibt keine humanistische Verpflichtung, Migranten einwandern zu lassen.

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OlliBjoern  21.06.2017, 19:00

Kannst du "Äußerungen der Moderatoren" etwas konkretisieren?

Ich habe noch nie eine Tagesschau gesehen, in der der Satz "Trump ist schlimm" gefallen wäre.

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BurgessGalaxies  22.06.2017, 13:06
@OlliBjoern

Nein, so direkt sagt es die Tagesschau natürlich nicht, aber höflich umschreibend :)

Der "Spiegel" hatte z.B. direkt nach der Trump-Wahl ein bezeichnendes Titelbild, nämlich eine Zeichnung von einem äußerst aggressiv blickenden Trump, der in Gestalt eines Kometen auf die entsetzte Erde aufprallt.

Die Botschaft ist einfach, aber saftig übertrieben: "Hier kommt eine sehr gefährliche und böse Überraschung, die ausnahmslos für die ganze Welt eine tödliche Gefahr darstellt".

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Apfelkind89 
Fragesteller
 30.06.2017, 02:49

Zufällig ist heute ein sehr interessanter Artikel zu genau dem Thema
bei Telepolis erschienen, daher füge ich den an die Kommentare der
Interessierten an.

Darin geht es um ein Interview mit Kai Gniffke, dem aktuellen Chefredakteur von ARD-Aktuell, der abstreitet, wertend zu berichten, was jedoch im Bericht argumentativ widerlegt wird.

Auch der ehemalige Tagesschau-Redakteur Volker Bräutigam kommt zu Wort und widerspricht Gniffke, und ist der Ansicht, dass es eine Selbstzensur stattfindet und restriktive, wertende Sprachregelungen vorhanden sind, die es in der Vergangenheit [der Tagesschau] nicht gegeben hätte.

"Keiner wird bei uns Intendant, der den politischen Parteien insgesamt zu kritisch gegenübersteht. Keiner wird Chefredakteur, es sei denn, er hat die richtigen Beziehungen oder das richtige Parteibuch. (…) Wer die Tagesschau kritisch betrachtet, wird merken, dass sie massenhaft das bringt, was unsere politischen Zustände bestätigt und verfestigt (…) Die Parteien brauchen keinen direkten Durchgriff in die Redaktionen. Es genügt, dort ein bestimmtes Klima zu schaffen, das die Journalisten abstumpft. Ein Klima, in dem Kritik und Engagement, Mut und auch Konfliktbereitschaft ersticken." -Volker Bräutigam.

https://www.heise.de/tp/features/Die-vertraulichen-Sprachregelungen-der-ARD-3758887.html

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Wie oft sind solche Fragen hier schon gestellt worden? Hier werden sich bald wieder die Verschwörungstheoretiker über die ferngelenkten Journalisten äußern und die bekannten Stammtischparolen über Zwangsgebühren etc. absondern ...

Apfelkind89 
Fragesteller
 21.06.2017, 17:59

Ich weiß es nicht.

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Apfelkind86  21.06.2017, 17:59

Dafür stellt mein künstlich geschaffenes Alter Ego diese "Frage" ja auch.

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fluffiknuffi2  21.06.2017, 19:35


die Verschwörungstheoretiker über die ferngelenkten Journalisten äußern

Echt mal, es ist physikalisch(sic!) bewiesen, dass Russia Today eine völlig unabhängige Institution ist. Da gibt es keine, auch nicht den allerkleinste, Einflussnahme aus Russland.

BREAKING NEWS --- Russland. Wie gerade von der Wikipedia bekannt gegeben wurde, gehört Russia Today seit genau vor einer Sekunde zur Rossija Sewodnja, einem staatlichen, russischen Unternehmen. Unser Korrespondent Wladi Vidumir Soichdir berichtet live vom Kremel: "Welch ein Zufall. Wäre hätte das gedacht. Die Weltöffentlichkeit war bis vor zwei Sekunden überzeugt, Russia Today sei ein völlig unabhängiger Sender mit Sitz in Australien. Wer konnte ahnen, dass dies ein russischer Sender ist! Genialer Coup, Putin, du hast sie alle reingelegt".

https://de.wikipedia.org/wiki/RT\_(Fernsehsender)#Aufbau_RT_Deutsch

https://de.wikipedia.org/wiki/Rossija\_Sewodnja

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weckmannu  26.06.2017, 20:09
@fluffiknuffi2

Seit ich vor Jahrzehnten den ersten Nachrichten von Radio Moskau zugehört habe, kann ich selbst beurteilen,was ein Propaganda-Sender ist. Dazu gehört natürlich auch die"Stimme Amerikas" oder Russia Today, egal, welchen Standort er vorgibt.

Offenbar ist heute die politische Bildung so gering, dass viele Leute(AFD) nicht unterscheiden können, wo die Lügenpresse auftritt.

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Apfelkind89 
Fragesteller
 30.06.2017, 02:53

Zufällig ist heute ein sehr interessanter Artikel zu genau dem Thema
bei Telepolis erschienen, daher füge ich den an die Kommentare der
Interessierten an.

Darin geht es um ein Interview mit Kai Gniffke, dem aktuellen Chefredakteur von ARD-Aktuell, der abstreitet, wertend zu berichten, was jedoch im Bericht argumentativ widerlegt wird.

Auch der ehemalige Tagesschau-Redakteur Volker Bräutigam kommt zu Wort und widerspricht Gniffke, und ist der Ansicht, dass es eine Selbstzensur stattfindet und restriktive, wertende Sprachregelungen vorhanden sind, die es in der Vergangenheit [der Tagesschau] nicht gegeben hätte.

"Keiner wird bei uns Intendant, der den politischen Parteien insgesamt zu kritisch gegenübersteht. Keiner wird Chefredakteur, es sei denn, er hat die richtigen Beziehungen oder das richtige Parteibuch. (…) Wer die Tagesschau kritisch betrachtet, wird merken, dass sie massenhaft das bringt, was unsere politischen Zustände bestätigt und verfestigt (…) Die Parteien brauchen keinen direkten Durchgriff in die Redaktionen. Es genügt, dort ein bestimmtes Klima zu schaffen, das die Journalisten abstumpft. Ein Klima, in dem Kritik und Engagement, Mut und auch Konfliktbereitschaft ersticken." -Volker Bräutigam.

https://www.heise.de/tp/features/Die-vertraulichen-Sprachregelungen-der-ARD-3758887.html

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boppa  30.06.2017, 12:29
@Apfelkind89

Apfelkind: Dein Link zu Telepolis ist interessant. Diese Diskussion kann man führen - es ist aber eine andere, als du sie hier mit deiner Frage angestoßen hast. Ich habe deine Fragestellung kritisiert, weil sie die üblichen Vorurteile provoziert. Es ist ein Unterschied, ob es in der ARD Sprachregelungen für einzelne Sendungsarten, z. B. die Tagesschau, gibt oder ob man einem Medium insgesamt bewusste, zielgerichtete Manipulation unterstellt. Auch jede Zeitungsredaktion hat interne Richtlinien über Nachrichtenauswahl, Benennungen, Schreibweisen usw. und das kann man im Einzelfall immer kritisieren. Die Selbstkritik von ARD und ZDF in vielen Punkten und ihre Korrekturen zeigen ja auch, dass man sich der Problematik bewusst ist. Aber darum geht es den "Lügenpresse"-Schreiern doch gar nicht ...

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Sehr objektiv / neutral

Hei, Apfelkind89, mit 99 Prozent Wahrscheinlich objektiv. Sie haben keinen Grund, anderes zu berichten als die Wahrheit, für die sie arbeiten unf bezahlt werden. Und so. Grüße!

Apfelkind89 
Fragesteller
 21.06.2017, 17:53

Woher nimmst du die Gewissheit, dass es so ist? Besteht der Rundfunkrat nicht auch zu einem gewissen Teil aus Politikern, die bestimmte Erwartungen haben?

Mir kommt es so vor, als ob du da ein bisschen zu gutgläubig bist...

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Apfelkind86  21.06.2017, 17:57
@Apfelkind89

Und seit wann kann eine Minderheit bestimmen, was getan wird?

Stellen die Politiker die Mehrheit im Rundfunkrat?

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atzef  21.06.2017, 18:05
@Apfelkind86

Rundfunkräte haben überhaupt keine operative Bedeutung für das redaktionelle Alltagsgeschäft! :-)

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Apfelkind89 
Fragesteller
 21.06.2017, 18:07
@atzef

Egal, die Aussage,  dass es keinen Grund geben könnte, von der Wahrheit abzuweichen, hat auf jeden Fall keine nachvollziehbare Grundlage.

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boppa  21.06.2017, 18:32
@Apfelkind89

Na, ich sag's doch! Phase 2 ist angelaufen: Unser Apfelkind rückt so langsam mit den Absichten raus, die hinter seiner Fragestellung stehen. Die Stammtischparolen kommen dann in Phase 3 ...

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zehnvorzwei  21.06.2017, 18:36
@Apfelkind89

Der Rundfunkrat neutralisiert sich gegenseitig - er kann keinen Einfluss auf die Nachrichtengebung ausüben, denn Nachricht ist Nachricht und die Nachricht ist jedem seriösen Journalisten heilig. Grün bleibt grün, auch wenn die Roten eher schwarz sähen. Es sitzt weben kein Kontrolleur in der Nachrichten-Redaktion, woll?

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Apfelkind86  21.06.2017, 18:48
@zehnvorzwei

Rechte Propaganda funktioniert folgendermaßen:

1+1=2 war immer schon eine allgemeingültige Wahrheit. Nun kommen jedoch plötzlich Leute um die Ecke und behaupten einfach 1+1=3, ohne Beweise und ohne jede Grundlage. Das bringt die Mathematiker natürlich auf die Palme, die weiterhin die Gleichung 1+1=2 verteidigen.

Und drum herum steht die große Masse, die keinen Plan von Mathe hat und sagt sich: "Oha, das Thema scheint ja doch strittig zu sein?!"

So zerstört man die Wahrheit.

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Apfelkind89 
Fragesteller
 29.06.2017, 12:09
@zehnvorzwei

Das Problem ist ja, dass es wohl kaum mehr Journalisten im eigentlichen Sinne gibt, sondern nur Meinungsbildner und Hofberichterstatter. Unabhängig davon, ob die Ausrichtung durch den Rundfunkrat, oder durch eine Stimme im Kopf erfolgt, so ist doch offensichtlich, dass eine neutrale Berichterstattung nicht erfolgt.

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BurgessGalaxies  22.06.2017, 13:08

Danke für die hübsche Zusammenfassung LOOOOOL

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Apfelkind89 
Fragesteller
 30.06.2017, 02:50

Zufällig ist heute ein sehr interessanter Artikel zu genau dem Thema
bei Telepolis erschienen, daher füge ich den an die Kommentare der
Interessierten an.

Darin geht es um ein Interview mit Kai Gniffke, dem aktuellen Chefredakteur von ARD-Aktuell, der abstreitet, wertend zu
berichten, was jedoch im Bericht argumentativ widerlegt wird.

Auch der ehemalige Tagesschau-Redakteur Volker Bräutigam kommt zu Wort und widerspricht Gniffke, und ist der Ansicht, dass es eine Selbstzensur stattfindet und restriktive, wertende Sprachregelungen vorhanden sind, die es in der Vergangenheit [der Tagesschau] nicht gegeben hätte.

"Keiner wird bei uns Intendant, der den politischen Parteien
insgesamt zu kritisch gegenübersteht. Keiner wird Chefredakteur, es sei denn, er hat die richtigen Beziehungen oder das richtige Parteibuch. (…) Wer die Tagesschau kritisch betrachtet, wird merken, dass sie massenhaft das bringt, was unsere politischen Zustände bestätigt und verfestigt (…) Die Parteien brauchen keinen direkten Durchgriff in die Redaktionen. Es genügt, dort ein bestimmtes Klima zu schaffen, das die Journalisten abstumpft. Ein Klima, in dem Kritik und Engagement, Mut und auch Konfliktbereitschaft ersticken." -Volker Bräutigam.

https://www.heise.de/tp/features/Die-vertraulichen-Sprachregelungen-der-ARD-3758887.html

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Sehr objektiv / neutral

Ich finde, dass die öffentlich-rechtlichen im Wesentlichen neutral berichten. Nicht mal einen "Gesichtsausdruck" zuzulassen, finde ich dagegen übertrieben, auch Nachrichtensprecher sind Menschen, und wenn sie z.B. Todesnachrichten überbringen müssen, dürfen sie  auch einen entsprechenden Gesichtsausdruck haben (es sind ja keine Roboter).

Apfelkind89 
Fragesteller
 30.06.2017, 02:48

Zufällig ist heute ein sehr interessanter Artikel zu genau dem Thema bei Telepolis erschienen, daher füge ich den an die Kommentare der Interessierten an.

Darin geht es um ein Interview mit Kai Gniffke, dem aktuellen Chefredakteur von ARD-Aktuell, der abstreitet, wertend zu berichten, was jedoch im Bericht argumentativ widerlegt wird.

Auch der ehemalige Tagesschau-Redakteur Volker Bräutigam kommt zu Wort und widerspricht Gniffke, und ist der Ansicht, dass es eine Selbstzensur stattfindet und restriktive, wertende Sprachregelungen vorhanden sind, die es in der Vergangenheit [der Tagesschau] nicht gegeben hätte.

"Keiner wird bei uns Intendant, der den politischen Parteien
insgesamt zu kritisch gegenübersteht. Keiner wird Chefredakteur, es sei denn, er hat die richtigen Beziehungen oder das richtige Parteibuch. (…) Wer die Tagesschau kritisch betrachtet, wird merken, dass sie massenhaft das bringt, was unsere politischen Zustände bestätigt und verfestigt (…) Die Parteien brauchen keinen direkten Durchgriff in die Redaktionen. Es genügt, dort ein bestimmtes Klima zu schaffen, das die Journalisten abstumpft. Ein Klima, in dem Kritik und Engagement, Mut und auch Konfliktbereitschaft ersticken." -Volker Bräutigam.

https://www.heise.de/tp/features/Die-vertraulichen-Sprachregelungen-der-ARD-3758887.html

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