Wie meditiert ihr bei euch zuhause?

4 Antworten

Bitte nur antworten wenn ihr selber meditiert und Erfahrungen habt!

Ich bin Soto-Zen-Buddhist und meditiere seit mehr als 30 Jahren täglich.

Morgens nach dem Aufstehen über ich 2x45 Minuten Zazen (eine Form der Sitzmeditation) unterbrochen von 5 Minuten Kinhin (Gehmeditation). Also 95 Minuten

Während des Tages mache ich dann auch einfache Achtsamkeitsübungen, die aber eher eine Ergänzung zur Sitzmeditation

Wie macht ihr das denn?

Ich praktiziere Zazen in der Traditionslinie des Soto-Zen-Buddhismus, sowie Gehmeditation und Achtsamkeitsübungen im Alltag.

Allerdings habe ich keine Ahnung wie ich damit anfangen und wie ich das durchführen soll.

Auch wenn man heutzutage alles möglichst individuell, selbstständig und am liebsten per YouTube-Video lernen will, habe ich eine andere Antwort:

Suche in deiner Umgebung nach entsprechenden Kursen. Ein Lehrer kontrolliert Fehler in der Haltung, die man sich sonst leicht angewöhnt.

Gemeinsam in einer Gruppe zu üben unterstützt die eigene Disziplin und fördert eine konzentrierte Atmosphäre (man kennt das ja auch vom Sport)

Das ist auch nicht besonders teuer, abhängig davon, ob man z.B. einen Kurs bei einer Volkshochschule macht, oder ein spirituelles Zentrum besucht.

Beispiel

Das Dojo in dem ich übe gehört zur "Association Zen Internationale" (AZI) und die Einführungen kosten genau so viel, wie das normale Sitzen.

Je nach Dojo der AZI sind das 4-6 Euro pro Zazen. Wer regelmäßig kommen will, kann eine "Monatskarte" mit Rabatt bekommen.

AZI-Dojo gibt es mittlerweile in jeder größeren Stadt - einfach mal googeln, wenn du möchtest.

Natürlich gibt es aber auch andere Gruppen die Meditation anbieten. Einfach mal erkundigen, was bei dir so angeboten wird.

Hört ihr nur Musik dabei, eine Anleitung die euch daneben begleitet oder ist es ganz ruhig?

Von geführten Meditationen halte ich wenig, da es oft eher trance-artige "Phantasiereisen" sind. Außerdem macht man sich dann von so einer Anleitung "abhängig". Ich würde wirklich zu einem Kurs raten.

Sonstiges

Egal wo du deinen Kurs machst - informiere dich vorher unbedingt über den Anbieter. Leider gibt es längst auch manipulative, destruktive Gruppen.

Google nach dem Namen der Gruppe, des Leiters, oder ihres Meisters, verbunden mit den Begriffen "Kritik", "Sekte", "Betrug" oder englisch "cult", "fraud"

So sicherst du dich ab, dass du einen vertrauenswürdigen Anbieter findest - manche Lehrer und ihre Organisationen haben nicht ohne Grund einen schlechten Ruf.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren Praxis buddhistischer Meditation

Ich würde mich irgendwo hin setzen (Am besten in der Natur) und einfach meine Augen schließen und mich auf meine Atmung und den Vögeln um mich herum konzentrieren.

Siehe Achtsamkeit(lehren) (:

Ich meditiere schon viele Jahre, aber wie ich das mache, ist nicht unbedingt geeignet für jemanden, der das grade erst lernen möchte.

Ich würde jedem Anfänger empfehlen, in einem Kurs oder auch in Einzelanleitung Meditation zu lernen. Ein Kurs ist meist die kostengünstigere Variante und der Austausch in der Gruppe zu Fragen und Problemen kann sehr hilfreich sein.

Egal was du für eine Meditation lernst, ob das Vipassana, Zen, Kontemplation oder irgend etwas anderes ist, für zu Hause ist es sehr nützlich, sich einen Platz genau dafür einzurichten, der dir hilft, zur Ruhe zu kommen. Es hilft auch, den Ablauf ein wenig zu ritualisieren, indem man z.B. immer zu Beginn ein Teelicht und/oder ein Räucherstäbchen anzündet, mit einem Mantra, einem Sinnspruch oder einem anderen “Objekt“ beginnt, das hilft, sich auszurichten und von der Alltagswelt loszulassen. Und dann sitzt du vielleicht 15 bis 20 Minuten, je nachdem, wie lange am Anfang deine Konzentration reicht. Was du während des Sitzens “machst“, hängt von der Tradition ab, in der du Meditation lernst. Die typische westliche Entspannungsmeditation arbeitet mit dem Beobachten des Atems, oder macht eine Körperreise, o.ä.. Im Zen (aber nicht nur da) geht es um waches Gewahrsein, also vereinfacht gesagt: nichts machen, egal was sich im Körper, im Geist und im Umfeld so regt. Das ist für Anfänger nicht so ganz leicht, aber auch nicht unmöglich.

Es gibt auch Meditation in Bewegung, Meditation mit Musik und andere Varianten. Man muß ein bisschen probieren, was einem gut liegt und wofür die eigene Disziplin reicht. Es nützt nichts, sich durch eine Technik zu zwingen, die dir zu anstrengend oder unangenehm ist, wenn du dann bald die Lust am Meditieren verlierst. Aber es ist durchaus wichtig eine gewisse Regelmäßigkeit zu finden, auch dann wenn's mal schwer ist oder man nicht so viel Lust hat. Also planst du dir jeden Tag oder jeden zweiten Tag Zeit dafür ein und gönnst dir diese Auszeit von allem Müssen und Sollen und bist einfach nur mit und bei dir.

Gutes Gelingen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Meditationspraxis / bin Yogalehrerin

Ich meditiere schon seit vielen Jahren, und weiß aus Erfahrung, dass es am besten in einer Gruppe klappt. Das Wort "Energie" im esoterischen Sinn ist zwar ziemlich "abgenutzt", aber ich weiß es nicht besser zu beschreiben als dass eine meditierende Gruppe ein "Energiefeld" generiert, von dem jeder Beteiligte profitiert. Das ist spürbar, und das kriegt man alleine nicht hin.
Ich weiß, dass es christliche Gruppen gibt, die 1x wöchentlich Meditationsabende anbieten. Für buddhistische Gruppen weiß ich eine Suchfunktion. https://www.buddhismus-deutschland.de/gruppensuche-bundesweit/

Mir wird immer wieder gesagt das es gut für mich wäre wenn ich meditieren würde.

Das verstehe ich als Hinweis auf emotionale Schwierigkeiten. Persönlichkeitsentwicklung ist sehr lohnenswert. Das verlangt aber Entschlossenheit und eigenes Engagement. Es ist ein Übungsweg. Wenn du mal reinschnuppern möchtest, schau mal beim youtube-Kanal "Peter Beer" rein. Auf der Homepage seines Kanals findest du ganz oben auch einen Hinweis auf eine kostenlose 7-Tage-Meditations-Challenge für Einsteiger.