Wie lese ich das alte Testament?

5 Antworten

Hallo EMarie,

Wie die anderen schon schreiben, das alte Testament fängt ganz am Anfang an und endet mit dem letzten Propheten bevor Jesus kam.

Deswegen macht es auch Sinn am Anfang also 1. Mose anzufangen und bis zum Ende zu lesen. 🙏

Beachte dass das alte Testament kein Wissenschaftsbuch ist, also die Erde ist nicht an 7 Tagen, sondern in 4,3 Mrd Jahren entstanden.

Wenn Du Gott noch nicht sehr gut kennst, mag Dir Gott im alten Testament sehr streng erscheinen. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Gott schreibt immer wieder, dass er nach seinem Zorn den Menschen wieder alles vergeben will.

Das bedeutet, wenn Gott im alten Testament ein Volk ausgelöscht hat, bedeutet das nicht, dass die alle in die Hölle müssen, sondern im Jenseits bekommen sie eventuell doch noch Vergebung und dürfen ins Paradies.

Wer aufmerksam ließt, wird die Stellen im alten Testament bemerken, wo Gott seine Liebe und Güte und Geduld zeigt und dass er dann doch immer wieder alles vergeben hat. 🙏 💖

Da die Menschen damals noch "Wilde" waren, konnte Gott nicht direkt Jesus schicken, sondern musste erst Mal Gebote: Erst das Gesetz, und danach die Vergebung durch Glauben. 😊🙏

PS: Wenn Du mit manchen Themen nichts anfangen kannst, kannst Du diese überspringen. Die Chroniken enthalten z.B. viele Wiederholungen.

Such zuerst mal die Geschichten im AT, von den im NT erzählt wird. Also z.B. das, was in Hebräer 11 steht. Dazu brauchst du eine Bibelausgabe, die »Parallelstellen« nennt.

Die Auswahl an Parallelstellen ist natürlich immer Menschenwerk, und es gibt verschiedene Möglichkeiten, was »Parallelstelle« bedeuten kann. Also wenn du mit ner Stellenangabe nix anfangen kann, ist das nicht so schlimm.

Wenn du das AT direkt lesen wollst: Von Anfang bis Ende durch ist keine gute Idee. Die meisten di so was anfangenbleiben spätestens im zweiten Buch stecken …

Am einfachsten lesen sich die sog. »Geschichtsbücher«. Dazu werden zuweilen auch die 5 Bücher Mose (ganz am Anfang des ATs) gezählt, aber nur das erste ist ein Geschichtsbuch. Nicht ohne Grund bedeutet der jüdische Name für die Bücher (Thora) so viel wie »Weisung«, bzw. in manchen Bibelübersetzungen »Gesetz«.

Dann gibt es die sog. »Lehrbücher«: Die Liedersammlung der Psalmen (150 davon), die Sprichwörter (am Anfang eher Predigten, doch dann Spruchsammlungen), das Buch Koholet (»Prediger«) und die Liebeslieder im Hohelied (wurden im alten Israel bei Hochzeiten gesungen). Sind nicht gerade gedacht, an einem Stück durchgelesen zu werden.

Prophetenbücher sind auch nicht ganz einfach: Wenn man nicht weiß, wie viel sich davon schon alles erfüllt hat (z.B. die 2300 Abende und Morgen in Dan 8,14) kann man das, was da steht, oft nicht einordnen. Am ehesten sind noch die Stellen zu verstehen, wo schon der Text klar sagt, dass es um Dinge geht, die zur Zeit des Propheten passieren, hier ist wichtig, was gelobt bzw. (meist!) getadelt wird.

Grundsätzlich ist es gut, wenn du jemand hast, der die Fragen beantworten kann, die unausweichlich auftauchen. Das kann ein »Kommentar«, also Erklärbuch zum AT (bzw. einem Buch daraus) sein, oder andere Christen - such dir nen Bibelkreis, wo auch erfahrene Christen dabei sind, und wo auch mal im AT gelesen wird.

Wenn du das Neue Testament bereits gelesen hast, könntest du das Alte Testament in einem Stück lesen. Möglich wäre auch die ersten beiden Bücher Mose und danach ab Josua weiter zu lesen.

Mose 3-5 sind auch interessant, aber dort geht es häufig recht ausführlich um das Gesetz des Mose (um es vereinfacht zu formulieren). Das Gesetz des Mose wurde dem Volk Israel gegeben, von Jesus erfüllt (Matthäus 5,17) und zu seinem Ende bzw. Endziel gebracht (Römer 10,4). Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose (Galater 3,23-26).

Auch die Chroniken könntest du erst einmal auslassen, da sie viele Wiederholungen aus den Büchern zuvor haben.

Ein Tipp zum Studium das Alten Testaments bzw. der ganzen Bibel sind für mich Bibelkommentare, die ich schon häufig als sehr sinnvoll und hilfreich erlebt habe.

Gute Bibelkommentare wie die von Walvoord, MacArthur, Ryrie oder MacDonald können helfen, die biblischen Texte besser zu verstehen. Ein Tipp wäre die MacArthur-Studienbibel mit der Übersetzung Schlachter 2000 und dem Mac-Arthur-Bibelkommentar, die man im PDF-Format kostenlos herunterladen kann: Die komplette Studienbibel als PDF-Datei | Sermon-Online

Der MacDonald-Bibelkommentar findet sich hier kostenlos als PDF:

Ich wünsche dir viel Spaß und Gottes Segen mit Gottes Wort, der Bibel!

Das AT ist weitgehend chronologisch aufgebaut. Es macht also Sinn, das auch von vorne zu lesen.

Die Stammbäume kann man ja querlesen, die sind nicht so spannend. ;)


helmutwk  06.04.2024, 17:13
Das AT ist weitgehend chronoligisch aufgebaut.

Nö.

Einzelne Bücher sind chronologisch, aber das AT insgesamt nicht. Das Buch der Chronik beginnt wieder mit der Schöpfung der Welt, bringt aber zunächst mal fast nur Stammbäume, wo es mehr berichtet ist es zu den Büchern Samuel und Könige parallel.. Die Propheten im 12-Prophetenbuch (bzw. die »zwölf kleinen Propheten«) sind auch nicht chronologisch geordnet, und meist vor den großen drei (Jesaja, Jeremia, Hesekiel) - und so weiter.

Es macht also Sinn, das auch von vorne zu lesen.

Es ist nicht sinnvoll, nach dem ersten Buch Mose mit dem zweiten anzufangen … erst mal müsste das NT gut verstanden sein, insbesondere was da über den Umgang mit dem »Gesetz« gesagt wird.

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helmutwk  06.04.2024, 17:35
@LastDayofEden

Einmal lesen heißt noch nicht, dass man auch schon alles verstanden hat.

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