Wie lange braucht ein Sofahocker um von 0 als Alpinist auf die Fähigkeit zu kommen, den K2 erklimmen zu können?

3 Antworten

Vermutlich wird es einige Jahre brauchen.

Die wesentliche Herausforderung wird sein, sich als selbständiger Alpinist in Touren vorzuwagen, die D+ auf der Hochtourenskala entsprechen. Seilfreie Klettereien im dritten Schwierigkeitsgrad mit Bergstiefeln sind zwar auch gefordert, aber nicht das große Problem, bei D+ Touren werden häufig höhere Schwierigkeitsgrade abverlangt (dann zwar mit Seilsicherung, aber teilweise eh so ausgesetzt, dass es mental einer seilfreien Kletterei entspricht)

Seriöse Veranstalter setzen zudem bereits Erfahrung mit 8000ern voraus. Diese kann man zwar quasi als Anfänger bereits sammeln, ohne zu wissen, wie man Steigeisen richtig anlegt, daher ist das nur eine Frage des Geldes, aber um wirklich Erfahrungen für den K2 mitzunehmen, sollte man alpinistisch bereits ein gewisses Expertenwissen haben. Sonst hangelt man sich nur am Fixseil hoch und lernt nichts über Routenfindung, Lawinengefahr, etc.

Ich denke, wenn man intensiv lernt und trainiert, kommt man so in 5, 6 Jahren auf diesen Stand. Ob es ein erstrebenswertes Ziel ist, halte ich für fragwürdig. Ich gehe auch supergerne bergsteigen, erfreue mich aber eher an den heimischen Bergen und habe nur eine sehr bedingte Motivation, 40.000 € für eine Expedition hinzublättern. Darf aber jeder machen wie er will. Mein Traumberg außerhalb Europas wäre der Batian im Mount Kenya Massiv. Diesen habe ich bereits 2019 versucht, musste aber kurz unterm Gipfel umdrehen. Die "Expedition" kostete ca. 3000 € und das würde ich in leicht abgewandelter Form (man sammelt bei Fehlschlägen ja auch Erfahrungen) wieder machen.

Woher ich das weiß:Hobby – aktiv in der DRK Bergwacht und viele Bergtouren

Wir hatten hier vor einer Zeit eine ähnliche Frage mit dem Mount Everest als durchschnitts +50. Im Gegensatz zum touristisch voll erschlossenen Everest ist der K2 nochmals schwieriger durch die anspruchsvolleren Routen. Gerlinde Kaltenbrunner brauchte mehrere Anläufe um das zu schaffen.

Je nach medizinischer Vorgeschichte wäre ein 8tausender auch grundsätzlich fragwürdig.

Das Problem ist auch die Zeit und das Geld. Der Grossteil der Extrembergsteiger hat beruflich mit Alpinismus zu tun, oder soviel Geld, dass man mal nen Sommer Auszeit machen kann für so ein Projekt.

Erbt man ne Millio, ist noch nicht gesundheitlich vorgeschädigt und macht nix anderes mehr, denke ich man könnte den K2 in 5-10 Jahren schaffen. Wenn man Glück mit dem Wetter hat.

Sehr viele "wenns"

Woher ich das weiß:Hobby

Dann antworte ich mal für einen Freund:

Lange, sehr lange. Es sind ja nicht nur die Fähigkeiten, die sich angeeignet werden müssen. Auch Erfahrungen sind sehr wichtig, und die sammelt man nicht nur innerhalb von einigen Ragen oder Monaten.


Nuggeler 
Fragesteller
 30.07.2022, 05:51

Ja, das habe ich auch so gemeint, damit zählt für mich auch die ganze Erfahrung, die es dafür braucht. Bergsteigst du?

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