Steigeisen geeignet?

2 Antworten

Grödeln sind im leichter zu gehenden Bereich ganz nett, für den wirklich alpinen Bereich allerdings absolut ungeeignet.

Wo gehst du denn? Mit Steigeisen zu gehen ist durchaus anstrengend, unterschätze das nicht. Ich benutze sie eigentlich ausschließlich beim alpinen Klettern in den hohen Lagen und bei steilem Eis. Das muss nicht zwingend ein Gletscher sein, im Winter sind Steigeisen bei einigen Bergen durchaus notwendig.

Im Schnee gehe ich meistens nur mit festen Bergschuhen, das reicht i.d.R. aus. Oder selten auch mit Grödeln, wenn der Schnee sehr hart und eisig ist. Sonst sind Steigeisen da aber eher hinderlich als praktisch.

Je nachdem wo du gehst, wären auch Schneeschuhe eine praktische Lösung. Da gibt es in der Qualität allerdings massive Unterschiede.

Ich schätze, in deinem Fall sind Grödeln die beste Lösung. Hast du vielleicht ein Bild/Link von Grödeln und Schuhen? Vielleicht lässt sich das Problem ja schnell erkennen. Meine halten nämlich bombenfest.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich klettere und wandere in meiner Freizeit viel
AlteredBeast 
Fragesteller
 26.04.2021, 00:29

Vielen vielen Dank schon mal für deine umfangreiche Antwort.😊

Schuhe: https://www.bergfreunde.de/salewa-crow-gtx-bergschuhe/?aid=c46c8fdcb08c2a0eb633c518bd8848b5&pid=10004&gclid=Cj0KCQjwppSEBhCGARIsANIs4p72NCBlcgGb0oru-84PPIleWxUf-nFwgZSJkysotQjOPJAuMw1RlkoaAtsDEALw_wcB&wt_mc=de.pla.google_de.767851112.42009640553.183805175989

Grödel sind eben diese 0815 Grödel in Größe L bei einer Schuhgröße von 45,5

Ja also ich gehe wie gesagt, auf 1800m bis 3000m, und aufgrund von Schnee eben gerade bei Gratwanderungen trotz den grödeln extrem wenig Grip. Die Schuhe sind wirklich spitze und sehr bequem, haben jedoch ohne grödel sehr sehr wenig grip beim kurzen Abstieg auf rutschigem (angetauten) Schnee

Gruß

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Mariiaaca  26.04.2021, 13:03
@AlteredBeast

Gut, an den Schuhen darf es auf keinen Fall liegen, ich habe sehr ähnliche.

Ich habe diese Grödel, die funktionieren bei mir super. Halten sehr gut am Schuh und sind zum Gehen sehr praktisch.

https://www.austrialpin.at/produkte/steigeisen-und-groedel/detail/sg01p-power-grip-6-zack-groedel/

Eine Alternative wären Leichtsteigeisen, wobei ich mit denen keine eigenen Erfahrungen habe, kann dir demnach auch keine empfehlen. Meine Steigeisen sind da wesentlich sperriger und schwerer, das Gehen wird damit deutlich anstrengender.

Vielleicht noch generell als Tipp bezüglich Grip: Die Schuhe seitlich fest in den Schnee "hauen", mit festen Bergschuhen funktioniert das super, auch bei sehr gefrorenem Schnee. Ich rate dir nicht dazu, das die ganze Wanderung über zu machen, aber für kurze Abschnitte ist das sehr effektiv.

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Zunächst als Antwort auf deine Frage. Dein Schuh, Salewa Crow GTX, und die Steigeisen, Alpinist Combi, sollten grundsätzlich zusammenpassen. Vorne hat das Steigeisen ein sogenanntes "Körbchen", das man einfach wie eine Birkenstocksandale über den vorderen Schuhbereich zieht. Der Schuh hat im Fersenbereich eine "Stufe", wo die Sohle etwas länger ist als der Schuh. Diese Stufe ist dazu da, den hinteren Bügel des Steigeisens zu befestigen.

Grödeln gibt es heutzutage viele mit Gummirahmen und Ketten zwischen den Spikes. Das kommt mir sehr weich vor, ich würde so etwas eher zum Trailrunning hernehmen oder bei Wanderungen mit ganz leichtem Gepäck. Vereinzelt werden auch noch "richtige" Grödeln vor allem von den etablierten Bergsportmarken angeboten, wo die Spikes aus einer Metallplatte herausragen wie beim Steigeisen. Ich habe mit Grödeln generell nicht so viel Erfahrung, aber schätze das Ganze schon so ein, dass man mit Steigeisen pauschal stabiler unterwegs ist.

Schnee kann sehr unterschiedlich sein. Mal bockelhart gefroren, mal butterweich oder pulvrig. Steigeisen/Grödeln helfen hauptsächlich im bockelharten Schnee. Wenn er weich genug ist, finden Bergschuhe relativ guten Halt und wenn der Schnee tief und pulvrig ist, würde ich von Steigeisen dann endgültig eher abraten, weil ohne Blick auf die Steigeisen beim Aufsetzen so ein Zacken auch gerne mal ein Hosenbein erwischen kann. Beim Skibergsteigen gibt es das Kriterium, dass man im harten Schnee Steigeisen anlegen sollte, sobald man im steilen Gelände nicht mehr die halbe Sohle aufsetzen kann - oder halt im leicht abschüssigen Gelände das Profil der Schuhsohle keinen Halt mehr findet. Steigeisen sind im Vergleich zu Grödeln eigentlich rein sicherheitstechnisch immer die bessere Wahl (wenn man damit umgehen kann), aber halt deutlich schwerer als Grödeln. Vielleicht sind sogenannte "Leichtsteigeisen" (bspw. 10 statt 12 Zacken) ein Kompromiss. Ich würde aber weiterhin auf Stahl oder Edelstahl gehen, Aluminium verschleißt bei Felskontakt ziemlich schnell.

Woher ich das weiß:Hobby
AlteredBeast 
Fragesteller
 26.04.2021, 09:25

Okay vielen Dank auch dir für deine umfangreiche und hilfreiche Antwort.😊

Also unterm Strich würdest du sagen, kann man sich durchaus 10 Zacken anlegen, auch wenn man nicht auf richtigen Hochtouren unterwegs ist.

Und mit den grödel...genau, das ist der punkt, das ist alles soo windig und weich ich weiß nicht. ;)

Gruß

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Avicenna89  26.04.2021, 10:09
@AlteredBeast

Richtig. Wenn du danach googeln willst, such' mal nach "Leichtsteigeisen" oder "Trekking-Steigeisen". Die Dinger sind wie gesagt immer noch schwerer als Grödeln, aber in einem 30 - 35 l Rucksack finden sie neben dem normalen Gepäck eigentlich immer Platz (wenn man plant, sie brauchen zu können).

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AlteredBeast 
Fragesteller
 26.04.2021, 10:16
@Avicenna89

Okay super, danke dir ;) die Steogeisen von meinem Lknk oben eher nicht?

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Avicenna89  26.04.2021, 10:43
@AlteredBeast

Die aus deinem Link sind auch nicht schlecht, wäre auf jeden Fall eine gute Wahl. Je nachdem, was du auch bereit bist zu zahlen. Manchmal sind Leichtsteigeisen so sehr auf Leichtbau getrimmt, dass sie sogar teurer sind als normale Steigeisen. Wenn dich die paar Gramm mehr Gewicht nicht stören, kannst auch richtige Steigeisen nehmen.

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