Wie lang sollte man sein Kleinkind in der S-Bahn schreien lassen?

13 Antworten

"Man lässt ein Kind überhaupt nicht schreien, sondern spricht mit ihm, wenn es einen Konflikt (auch mit sich selbst) hat, den es nicht lösen kann. Und in der Öffentlichkeit gehört es sich erst recht, ein Kind zu beruhigen, um andre nicht zu stören."

Ein Kind, welches gerade einen heftigen Wutanfall durchlebt ist oftmals nicht in der Lage überhaupt noch etwas wahrzunehmen. Weder Gebrüll seitens der Eltern, noch fürsorgliches, ruhiges Zureden. In der Trotzphase sind Kinder mit den eigenen Emotionen schlichtweg übervordert, haben keinerlei Vorstellungen von "später", es gibt nur ein hier und jetzt und was man will muss man auch sofort bekommen. Es ist daher wichtig ein Gespür für sein Kind zu entwickeln(Wann lässt man es weinen, weil es so Zeit hat sich zu beruhigen, wann spricht man leise mit ihm und erklärt usw.) weil jedes Kind anders reagiert! Es gibt nicht den einen richtigen Weg. Grundsätzlich finde ich sollte man schlechtes Verhalten so gut es geht ignorieren(was der Vater in dieser Situation auch getan hat) oder konsequent handeln und gutes Verhalten loben und somit auch fördern! Ein Kind entwickelt sich in die Richtung, von der es am meisten Aufmerksamkeit zu erwarten hat. Es muss lernen dass es mit Geschrei nicht weiter kommt, dass es nicht immer alles bekommen kann, dass es Grenzen gibt. Natürlich sind wir Eltern dafür verantwortlich dies unseren Kindern beizubringen und ich bin auch dafür dass erklären, sich Zeit fürs Kind und dessen Bedürfnisse zu nehmen der richtige Weg ist, wenn es denn auch aufnahmebereit ist! Und nicht etwa im grössten Wutanfall, weil dann überhaupt nichts ankommt, die Situation vielleicht sogar verschlimmert wird. Vielleicht(Wir wissen es nicht) wollte dieses Kind bevor der Vater eingestiegen ist etwas haben, was es nicht bekommen hat. Daraufhin folgte ein Tobsuchtsanfall. Soll man in dieser Situation einfach nachgeben nur weil unsere Mitmenschen keine 15 Minuten ein schreiendes Kind ertragen können? Im Grunde ist den Leuten in der S-Bahn ja egal wesshalb dieses Kind schreit, es ist ihnen auch egal wie überfordert dieser Vater ist, es geht nur darum möglichst schnell seine Ruhe zu haben. Niemand, wirklich niemand darf/ kann diesen Vater und sein Verhalten beurteilen, weil niemand die Hintergründe kennt!

Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutz des Staates. Eltern haben Anspruch auf Unterstützung bei der Erziehung ihrer Kinder.

Nicht wortgetreu steht es so im Grundgesetz. Das Grundgesetz ist die Grundlage all unserer Regeln.

Warum haben denn bitte alle wie tote Fleischberge da rumgesessen? Hat da niemand Gefühle gehabt? Niemand hat Erfahrung im Umgang mit einem trotzenden Kind?

Wir armseelig.

Oft reicht es dem Kind einen gut klirrenden Schlüsselbund in die Nähe des Ohres - nicht direkt dran halten - aufzuschütteln um es abzulenken.

Hört es zu kann ihm im Brustton der Überzeugung erklärt werden, dass der Papa oder die Mama das Kind lieb hat. Ihm versichern, dass es das bestimmt glauben kann.

Alleine das ist schon oft erfolgreich.

Kleinkinder langweilen sich nicht nur in unserer Welt. Sie sind auch durch all diese toten Eindrücke die da auf sie einstürmen überfordert. Es lohnt, sich eine Geschichte oder ein kleines Spiel auszudenken um es auf andere Gedanken zu bringen. Die meisten Eltern sind für ein wenig Unterstützung durchaus empfänglich wenn nicht dankbar.

Bis vor gar nicht so langer Zeit war es selbstverständlich.

Die Frage geht also in die andere Richtung:

Wie lange ist es noch als normal anzusehen dass Erwachsene ohne zu reagieren einer solchen Situation beiwohnen?

Es gibt ja so Begriffe wie asozial, autistisch und so fort.

Die Frage klingt, als könne man sein Kind wie ein Kofferradio an- und abschalten. Es gibt viele Gründe, warum Kinder schreien, aber den Eltern noch Druck zu machen, sie sollen das abstellen, verschlimmert die Situation meist eher. Warum sehen wir schreiende Kinder nicht einfach als Mitmenschen, denen es schlecht geht? Manchmal hilft schon ein verständlnisvoller Blickwechsel, um sie zu beruhigen. Die Situation wird von allen Anwesenden bestimmt, da muss der Vater die Verantwortung auch nicht allein tragen.

Hey Davorka, vorallem heut zu Tage ist so eine Situation nicht leicht zu meistern, da eine menge Faktoren eine Rolle spielen. Muss aber sagen, dass ich das Verhalten des Vaters beführworte, da er sich sonst einen Tyrannen größziehen wurde!!! Es iat sehr wichtig dem Kind in dieser Situation keinen Nährboden für zukünftige Aktionen zu geben. Und irgendwann hört der Kleine auf da keine Reaktionen zu erwarten sind! Natürlich habe ich Verständnis mit dem Fahrgästen, aber der Vater hat Respekt verdient, da es viel leichter wäre dem Kind zu geben was es möchte. LG

kiniro  26.09.2011, 20:11

Na ja - der Vater hätte ja kein Geschrei machen müssen.

Aber es könnte nicht schaden als Elternteil zu bedenken, dass kleine Kinder ihre Bedürfnisse noch nicht in Worte fassen können.

Mit Tyrannen großziehen hat das nichts zu tun - auch wenn das ein Herr W. in seinem Buch gerne behauptet.

  • Sorge für Reizminderung
  • gebe etwas zu Essen
  • helfe in den Schlaf

und der Großteil der Kinder hört mit dem Geschrei auf.

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Was willst denn machen, wenn dein Kind in der Trotzphase ist und sich nicht beruhigen will?! Mehr als versuchen es zu beruhigen kann man nicht machen und manchmal erreicht man mit dem beruhigen wollen genau das Gegenteil. zwinker. So sind Kinder nunmal und die Erwachsenen sollten sich mal daran erinnern, dass sie ebenfalls mal so klein waren und genauso ein "Geschrei" veranstaltet haben. Sicher sollte man sein Kind so erziehen, dass sowas gar nicht vorkommt, aber wie gesagt, gerade in einer Trotzphase ist sowas durchaus "normal" und da hilft manchmal nichts, ausser es schreien zu lassen.