Warum lassen Eltern ihr Kind so laut schreien wie am Spieß?
Ich war gestern im Zoo und da waren sehr viele Familien mit kleinen Kindern. Da war eine Familie mit 3 Kindern und einem
Kleinkind (1 1/2 Jahre alt?). Dieses Kleinkind hat öfter so laut geschriehen (wegen Aufregung oder Freude), dass einem fast die Ohren abgefallen sind und das mehrmals. Andere haben sich auch schon umgedreht. Die Eltern fanden das lustig, haben nichts gesagt.
Kann man echt ein Kleinkind wie am Spieß schreien lassen?
4 Antworten
Mir tun in diesen Situationen die Kinder immer sehr leid. Also, wenn es keine Freundenjuchzer sind, sondern ein Weinen. Ich mein, das ist nun mal in dem Alter die Art, wie Kinder zum Ausdruck bringen, dass sie gerade wegen irgendetwas große Not empfinden. Auch, wenn aus erwachsener Sicht der Grund dafür vielleicht gar nicht so dramatisch ist - das Kind empfindet es in dem Moment aber so! Und da ist es eben die Aufgabe der Eltern, diese Not zu lindern, dem Kind zu helfen, mit dem, was es da gerade braucht. Völlig ungeachtet, ob mich das Schreien nervt, einfach nur, weil es dem Kind gegenüber so gemein ist, es schreien zu lassen...
Bei Freudenjuchzern oder gar "Brüllwettbewerben" im Spiel mit anderen Kindern finde ich es hingegen etwas fragwürdig, wenn die Eltern da nicht eingreifen und die Kinder zu etwas mehr Rücksichtnahme gegenüber anderen anhalten. Allerdings klappt das bei einem so kleinen Kleinkind eben auch noch nicht so richtig, das sind dann eher so die Fälle von 4, 5 Jahren aufwärts, wo dann wirklich mal eine Augenbraue von mir hochschnellt...
Naja, in dem Alter wäre es eher Ablenkung, die fruchten würde. Und ob die in so einer Situation wirklich funktioniert? Aber ja, versuchen sollten die Eltern es schon, vielleicht so ein bisschen in die Richtung, dass man mit dem Kind direkt kommuniziert und versucht, es zu anderen Formen des Ausdrucks seiner Freude, Neugier und dessen, was es entdeckt hat, zu animieren, z. B. Zeigen oder "Nachplappern" von Tiernamen oder so.
Rücksichtnahme hängt hingegen eng mit Empathie zusammen, also der Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen. Das ist aber eine Fähigkeit, die Menschen erst erlenen müssen! Und das eben nicht mit 1, 2 Jahren. Diese Entwicklungsschritte finden erst nach und nach statt - und dauern bis deutlich in die Grundschulzeit hinein! Eine Ermahnung unter diesem Aspekt wäre also völlig sinn- und fruchtlos, ja letztendlich sogar schädlich, in diesem Alter und dieser Situation. Man würde das Kind für Neugier und Freude schimpfen, ohne dass es auch nur die kleinste Chance hat, zu verstehen, wieso man das tut...
Man muss aber nicht lachen wenn das Kind das Kind wie am Spieß rumschreit , dass keiner mehr was versteht. Ich glaube das macht eher denn Eindruck „ich bin lustig“. Sowas geht nicht. Aber halt ebene Antiautoritäre Erziehung:) jedem das seine, werde ich spöter nicht so machen ;)
Du würdest dich nicht freuen, wenn dein Kind sich freut? Du würdest es dafür maßregeln? Ohje...
Kanns jetzt nicht bestätigen, weil ich da noch zu jung war um mich zu erinnern. Aber meine Mutter hat ein leicht empfindliches Gehör, und das schrille Quietschen das manche Kinder von sich geben ist für sie (wie auch für mich) unerträglich. Tut ihr physisch weh.
Sie hat erzählt dass sie sowohl mir, als auch einer meiner Schwestern, erklärt hat dass ihr das hat weh tut, und dass wir dann damit aufgehört haben. Alter weißt ich nicht genau, aber so 2 oder 3 war ich da. Auch in dem Alter versteht man schon gewisse Dinge, die Eltern müssens halt probieren.
Und selbst wenns nicht beim ersten Mal hängen bleibt, wenn mans wieder und wieder probiert, wirds irgendwann auch funktionieren. Besser jedenfalls, als wenn man gar nichts probiert.
Mit 3 Jahren wäre das denkbar, da geht es allmählich los mit der Empathie. 2 Jahre wäre noch ziemlich früh. Und 1,5 Jahre, wie hier geschätzt wurde, funktioniert da halt echt noch so gar nicht. Also, diese Erklärung mit "Mach das bitte nicht, das tut mir weh!".
Wird wohl auch von Kind zu Kind etwas unterschiedlich sein, ich glaub nicht dass man das so verallgemeinern kann. Der FS schätzt ja auch nur das Alter.
Und zumindest hätten die Eltern da was sagen können. Müssen ja nicht wütend wären, das wäre Unsinn. Aber man kann zumindest probieren dem Kind zu erklären, dass man sich auch freuen kann ohne den ganzen Raum zusammen zu plärren. Etwas netter halt, und dazu sagen, dass es eh schön ist dass es gerade Spaß hat.
Ich will halt sehen, dass Eltern zumindest versuchen Rücksicht auf die Leute rundherum zu nehmen. Dass es nicht immer geht, weil Kinder manchmal einfach Dickschäden sind, die man halt bei bester Erziehung nicht immer unter Kontrolle hat, ist eh klar. Gerade über Rücksichtnahme sollte man, finde ich, doch recht früh mit dem Kind sprechen, und zeigen wo man da drauf achten muss. Auch wenns vielleicht nicht ganz ankommt, auch teilweise ists schon gut.
Wie ich schon schrieb - wenn, dann klappt da Ablenkung, also quasi das Kind zu einem anderen Verhalten animieren. Erklären und mit dem Kind darüber reden ist in dem Alter einfach noch zu früh. Genau so gut könntest du dem Kind da Quantenphysik erklären - kann es schlichtweg noch nicht verstehen! Und so toll ich die Erziehungsansätze heutzutage finde, die darauf basieren, dem Kind nicht nur "klare Ansagen" zu machen, sondern mit ihm zu reden, zu erklären, gemeinsam Lösungen zu finden und es in Entscheidungen einzubinden - all das muss eben trotzdem altersgerecht zum Einsatz kommen. Sonst überfordert man die Zwerge und das ist halt auch alles andere als gut...
Nein, das ist noch nicht zu früh, das Kind versteht in dem Alter ja und nein.
Ich vertehs auch nicht, und finds einfach rücksichtslos. Niemand verlangt, dass die Eltern deswegen wütend werden, das wäre Unsinn. Aber man kann mal kurz die Aufmerksamkeit vom Kind einholen, und dann sagen dass es schön ist dass es lacht, aber das doch bitte etwas leiser macht.
Das funktioniert schon, auch kleine Kinder verstehen was man sagt recht gut. Und selbst wenns noch nicht so gut funktioniert, man sollte doch zumindest versuchen Regeln aufzustellen. Solange Eltern zumindest probieren ihre Kinder dazu zu bringen nicht unerträglich laut zu sein, bin ich generell zufrieden. Ich roll dann immer noch meine Augen, aber wenn das Kind gerade rumplärren will, und es noch sehr klein ist, kann man manchmal halt wirklich nichts machen. Aber versuchen solltens die Eltern schon.
Man kann natürlich, manchen Eltern ist das egal oder sie haben eben keine Kontrolle über das Kind.
Aber das kann einem doch selber nicht egal sein ? Oder man ist fast taub
Aber das kann einem doch selber nicht egal sein ?
Es gibt aber solche Eltern, zur Genüge in den Öffis gesehen. Die schauen lieber selbst am Smartphone und außer ein paar halbstarke Kommentare, wie "Komm her" oder "Sei leise" passiert da nix, selbst wenn das Kind die Haltestangen am Boden abschleckt oder den Lippenstift lutscht.
Was soll man machen? Den Mund zuhalten? So laut gegenbrüllen das es vor Panik den Mund hält?
Möglicherweise ist das Kind in aufreibenden Situationen grundsätzlich so, aus medizinischen Gründen. Soll die Familie daher dann jeglichen öffentlichen Auftritt meiden? Das wär doch nicht fair den Kindern gegenüber.
Edit: Einer deiner Kommentare "... Oder man ist fast taub" ließ mich kurz nachdenken. Das wär auch eine Möglichkeit.
Es kann vorkommen das taube Eltern ein hörendes Kind bekommen. Wenn man als tauber Mensch einem anderen Menschen dann nicht grade ins Gesicht schaut, sieht man nicht ob die Person grade einfach nur mittellaut lacht oder sogar schreit. Und selbst da kann - je nach eigener Erfahrung - es vielleicht auch schwierig sein einzuschätzen was welcher Gesichtsausdruck oder welche Mundform grade an Lautstärke bedeuten könnte.
Möglich wärs, ich war ja nicht dabei
Das Kind war aber nicht ängstlich sondern hat sich gefreut und ich finde da muss man auch mal einschreiten. Man kann nicht einen ganzen Raum zusammenschreien und dann noch als Eltern und Eltern Geschwister drüber lachen. Kleinkinder verstehen auch schon ja und nein