Wie kriegt ein Fantasy-Roman Antagonist seine Macht?
Hi Leute,
Ich tüftle seit einiger Zeit an einem Fantasy-Roman herum, hab schon einiges geschrieben. Kurz erklärt: Antagonist mit der Macht, andere in Bestien zu verwandeln, die ihm gehorchen, bedroht die ganze Welt. Protagonist, ebenfalls mit Kräften, versucht ihn aufzuhalten.
Das Problem ist folgendes: Ich kann ja nicht 200 Seiten darüber schreiben, wie der Fiesling durch die Welt streift und noch mehr Leute verwandelt, bis er vom Helden aufgehalten wird. Hat jemand eine Idee, was er als „Zwischenstopp“ haben könnte? So was wie z.B. Irgendwas, das ihm noch mehr Macht gibt, oder irgendwie die „Energiequellen der Welt“, die er dann halt korrumpieren kann. Vielen Dank im Voraus :)
6 Antworten
Der Protagonist könnte gefangen genommen werden, oder er versammelt alle die gegen die Kräfte des Antagonisten immun sind aus allen Winkeln der Welt um in einer verzweifelten und doch glorreichen Schlacht zu versuchen ihn aufzuhalten.
Romane schreiben ist ein Handwerk. Es gibt literarische Regeln. Erzählstränge, Erzählstimme, Perspektive. Anlegen von Nebenfiguren, Hauptfiguren. Prämisse.
Das ist zu komplex als es hier so einfach beantworten zu können.
Es gibt wunderbare Bücher dafür, die den Aufbau und Techniken eines guten Romanes erklären. Die solltest du zunächst lesen, bevor du unwissend herumstöpselst.
Du kommst mir vor wie jemand der eine Kommode bauen möchte, aber keinerlei Ahnung von der Schreinerei hat und nichtmal annähernd mit Holz gearbeitet hast. Ist es dein Erstlingswerk?
(bin selbst Autorin)
Solltest du dir ein paar Bücher reinziehen. "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt" und "Tante Julia und der Kunstschreiber" - sehr informativ, dabei locker geschreiben. Llosa hat den Literaturnobelpreis, also versteht er sein Handwerk.
Überlege dir doch erstmal, warum der Bösewicht andere in Bestien verwandelt. Was ist sein Ziel dabei? Will er sich eine Armee erschaffen, um eine bestimmte Sippe, die momentan noch stärker ist als er, zu besiegen? Er wird das ja nicht nur zum Spaß machen, hoffentlich.
Und was ist das entgegengesetzte Ziel deines Protagonisten? Will er seine Sippe davor bewahren, dass der Bösewicht sie besiegt? Was steht für ihn auf dem Spiel, wenn er es nicht schafft?
Dann kannst du noch für zusätzliche Hürden sorgen. Hat der Bösewicht vielleicht sogar einen Verbündeten in den Reihen des Protagonists, vom dem der Protagonist nichts weiß? Hat der Protagonist noch andere Probleme oder Defizite, die er loswerden muss, um es überhaupt richtig mit dem Bösewicht aufnehmen zu können? Verschafft sich der Bösewicht Einfluss auf den Protagonisten, was der Protagonist erst viel zu spät merkt? Wie schafft es der Protagonist, dass auch alle anderen aus seiner Sippe mit ihm gegen den Bösewicht vorgehen? …
Du könntest in seine Origin Story eine zu Bruch gegangene Liebesgeschichte einfügen oder ein gestorbenes Familienmitglied wie einen Bruder. Verrat und Folter evtl? Und dass diese Gefühle der Trauer langsam aber sicher zu brennendem Hass auf die Welt und das Leben korrumpierten
Vielen Dank für die Antowort, nur habe ich das ja eigentlich schon genau so gemacht in meiner Geschichte. Trotzdem danke.
Du könntest ihm zum Beispiel eine (tragische) Liebesgeschichte (aus der Vergangenheit) schreiben, den Leser*innen quasi zeigen, dass selbst der Böse noch Gefühle hat oder sogar noch mit dem Protagonisten, Aber das kennt man ja eigentlich schon von vielen Büchern. Wenn du nicht so auf Gefühle vom Bösewichte stehst, kannst du ja seine Vergangenheit noch mehr beleuchten, Wie er böse geworden ist oder wie er seine Kräfte bekommen hat :)
Das habe ich schon getan. Also der Bösewicht hat die Kraft Energie zu absorbieren. Diese nutzt er, um Menschen von schrecklichen Krankheiten zu heilen. Dadurch wird er sehr schnell sehr beliebt, obwohl er eigentlich nur Menschen helfen will. Sein Bruder, der keine Fähigkeiten besitzt, wird neidisch und wütend, zerstört sein Leben tötet (ausversehen) seine Familie und verbannt ihn dann in eine totbringende Dimension. Anstatt dort aber zu sterben, nimmt er die dortige Energie auf, die aber eigentlich auch irgendein boshaftes Leben ist. Er wird korrumpiert, und bla bla bla, 10 Seiten weiter versucht er halt die Welt zu zerstören
Hat denn der Protagonist schon andere Probleme? Ich meine, das Leben bezieht sich ja nie nur auf ein einziges Problem und Glücksmomente sind auch noch dabei. Jetzt ist die Frage, ob das erst der Anfang deines Buches war, Weil wenn ja, dann würde ich die Geschichte am Anfang wirklich noch ein bisschen in die Länge und zur Entwicklung des Protagonisten vielleicht, er ist doch noch nicht perfekt und hat Selbstzweifel oder? Ich würde dir raten, so viele Bücher wie möglich in diese Richtung (Fantasy) zu lesen und dich damit auseinanderzusetzen (Aufbau, Storyline, Plot, Twists usw.) :)
und verbannt ihn dann in eine totbringende Dimension. Anstatt dort aber zu sterben, nimmt er die dortige Energie auf, die aber eigentlich auch irgendein boshaftes Leben ist. Er wird korrumpiert, und bla bla bla, 10 Seiten weiter versucht er halt die Welt zu zerstören
Der Teil klingt ein wenig nach der Entstehungsgeschichte von Doctor Doom im Fantastic-Four-Film von 2015.
Da wurde Doctor Doom aber nicht verbannt, sondern musste zurückbleiben. Abgesehen davon, ist auch die Entwicklung anders. Ich wollte es dann so inszenieren, dass er das Ziel hat, zum Zentrum allen Lebens zu gelangen (so eine Art Weltenbaum in Lowbudget), von wo aus er jede der vielen, vielen Welten im Universum in völlige Finsternis stürzen kann. Ich weiß, sehr, sehr viel Fantasy, aber genau sowas finde ich halt cool
Fantasy mag ich im Allgemeinen auch. :-)
Ich wollte dich nur auf diese Ähnlichkeit hinweisen, falls du den Roman auch veröffentlichen willst, wegen möglichen Urheberechtserletzungen. Aber die Ähnlichkeiten scheinen ja doch nicht so groß zu sein, also ist das vermutlich unproblematisch.
ich habe schon teilweise Kurzgeschichten geschrieben, aber so insgesamt noch nicht wirklich viel Erfahrung