Wie kriege ich eine schönere Handschrift?
Ich bin Student:
In Klausuren stehe ich unter enormem Zeitdruck, die Plätze im Hörsaal sind sehr eng und die Tische sind nicht gerade, sondern gehen schräg nach oben.
Ich schreibe in einer Stunde meist bis zu 10-12 Seiten, darunter leidet meine Schrift einfach extrem, weil ich schnell denken und genauso schnell schreiben muss.
Von den Korrektoren höre ich dann meist, dass meine Schrift zu unleserlich sei, ich verstehe das teilweise auch, wobei es wirklich schlimmere Handschriften gibt: Nur bei 800 Klausuren kann ich es verstehen, wenn Leute dann genervt sind.
Dementsprechend werden meine Klausuren leider meist etwas niedriger bewertet, die Korrektoren geben sich keine Mühe bei der Korrektur, lesen sich nicht alles genau durch, sondern suchen nach Stichwörtern etc. Die Ergebnisse sind immer noch gut, aber es enttäuscht schon, wenn man in einem Fach wie Jura 1-2 Punkte weniger kriegt, wenn man weiß, dass man bei dem Inhalt deutlich besser hätte können.
Vor allem an die Juristen hier: Habt ihr bestimmte Tipps, die euch zum Beispiel im Examen geholfen haben? Bestimmtes Papier? Bestimmter Stift? Das schnelle Schreiben in kurzer Zeit ist ja vor allem bei uns unabdingbar. Ich will echt daran arbeiten, um sowas zu vermeiden.
4 Antworten
Und die Nicht-Juristen müssen ruhig sein? ;)
Ich würde zum Füller raten. Du schreibst ohne Druck, das ist weniger anstrengend für die Hand, also ermüdet sie auch langsamer. Heutzutage bedeutet das: such dir dann auch das dazu passende Papier, denn inzwischen sind viele Papiere nicht mehr füllertauglich, d.h. die Tinte zerfließt.
Geh in ein Geschäft, schreib mehrere Exemplare und Marken Probe, schau dabei auch, dass du verschiedene Federbreiten ausprobieren kannst. Wenn dir eine Feder nicht liegt, lass es. Das wird sich auch nicht ändern.
Ein preisgünstiger Ansatz: Der gute alte Lamy Al Star oder Safari sind für erste Versuche bestens geeignet. Die Federn sind zuverlässig und für rund 20 Euro bist du erstmal versorgt. Etwas hochpreisiger kann ein Pelikan M200 ein guter Einstieg sein. Vorteil: Mit einem Kolbenfüller geht dir die Tinte nicht so schnell aus. Dazwischen gibt es zahlreiche Alternativen für jeden Geschmack, nach oben hin ist alles offen. Füllertauglich und angenehm zu beschreiben wäre beispielsweise Papier von Clairefontaine. Dazu suchst du dir im Optimalfall eine schnell trocknende Tinte, dann verschmiert auch nichts.
Aber: Auch beim Füller gehen die Geschmäcker auseinander. Der eine wünscht sich ein widerstandsloses Gleiten und möchte am liebsten eine Goldfeder (im Grunde unnötig, es gibt auch wunderbar glatt gleitende Stahlfedern und auch Goldfedern können furchtbar kratzen), dem anderen ist es lieber, ein wenig Feedback zu haben. Die einen wollen dicke Brummer, die nächsten lieber zierliche Füller. Was du willst, kannst du nur selbst herausfinden.
Für irgendwelche Dramen (Füller knallt runter, Feder hinüber oder ähnliche Szenarien) ´kannst du ja noch einen Notfall-Stift parat halten. Da würde ich mir dann ebenfalls etwas weich schreibendes suchen.
Ansonsten: Du schreibst ja nicht blind. Wenn du merkst, dass deine Schrift fahriger wird, brems ab, zwing dich dazu, ein wenig ordentlicher zu schreiben. Wenn du Angst hast, nicht fertig zu werden: Mach dir vorher Stichworte. Das ist auch für die Argumentation sinnvoll, gibt dir aber auch einen Anhaltspunkt, wie weit du schon bist und wieviel noch vor dir liegt.
Danke für den Stern.
Die etwas spitze Frage eingangs war genau darauf ein Hinweis. ;) Was meinst du, was man sich in den Geisteswissenschaften für einen Wolf schreibt bei Prüfungen. Ebenso war es der wirklich gut gemeinte Hinweis, nicht immer alles im Jura-Studium als dramatischer als in allen anderen Fächern zu betrachten. Niemand streitet ab, dass Jura ein hartes Fach ist, aber deshalb ist nicht alles andere ein Zuckerschlecken. Leider tragen da viele Jura-Studenten ihr Näschen arg hoch. Was natürlich nicht heißt, dass du dazu gehörst. ;)
Genau deshalb habe ich von Geschmackssache geredet. ;) Persönlich kann ich einem Montblanc beispielsweise hervorragend widerstehen. Mal abgesehen davon, dass so ein Meisterstück auch erstmal finanziert sein will. Für den Preis eines "günstigen" Meisterstücks habe ich mein erstes Auto gekauft. ;)
Öfter mal mit einem guten Füller schreiben.
Am besten fühlt sich Goldfeder an,es schreibt sich auch sehr flüssig damit. (Empfiehlt sich bei Lebensläufen.)
Du kannst mal zuhause üben auf einem notizblatt. Du kannst einen Satz ausdenken und ihn dann ganz langsam und schön schreibst dann schreibst du ihn in der selben geschwindigkeit nochmal nochmal bis du es im griff hast dank versuchst du es schneller undso und vielleicht auch mal mit anderen sätzen :)
Einfach mal von andern abgucken
Nein, natürlich nicht, das Drama kennen nur viele Jura-Studenten allzu gut, wir müssen halt wirklich viel in kurzer Zeit schreiben, was selbstverständlich nicht bedeuten soll, dass es in anderen Fachrichtungen anders vorgehe, nur Multiple-Choice halte ich dbzgl, für weniger herausfordernd :)
Danke für die Antwort!