Wie konnten Springbrunnen früher funktionieren ohne Elektrischen Strom?

2 Antworten

Es gab/gibt Wasserspeicher über der Ebene der Springbrunnen. Der Wasserdruck(über Rohrleitungen von Speicher zu den Wasserspielen) ist ausreichend für die Fontänen/Springbrunnen.

https://www.swr.de/blog/1000antworten/antwort/1552/barockzeit-wasserspiele-ohne-pumpen/

Wenn man keine Motoren und keine elektrischen Pumpen hat, dann braucht man, um eine Fontäne anzulegen, vor allem eines: Ein ordentliches Gefälle, d.h. eine Höhendifferenz, so dass das Wasser von irgendwo oben runterrauscht. Und dann brauchen sie noch die entsprechenden Rohre, mit denen sie das Wasser entsprechend kanalisieren und unter Druck setzen können, sodass es mit ordentlich Power aus dem Fontänenrohr wieder rausspritzt.

Also das Hauptproblem, was zu lösen ist, heißt: Wie krieg ich das Wasser in die Höhe? Und da gibt’s grundsätzlich zwei Möglichkeiten, entweder das Wasser ist schon oben und man muss es nur runterplätschern lassen – das kann man z.B. sehr schön im Schlosspark Wilhelmshöhe in Kassel sehen mit der großen Fontäne, die ja heute noch funktioniert. 52 Meter hoch, die höchste natürliche Fontäne Europas, angelegt im 18. Jahrhundert. Wie funktioniert’s? – Der ganze Schlosspark, wer schon mal da war, ist ja an den Hängen des Habichtswalds angelegt. Und da ist es so: Oben, auf den Höhen des Habichtswalds, sind große Sammelbecken. Da wird das Wasser über speziell angelegte Kanäle hingeleitet. 40.000 Kubikmeter Wasser passen in diese Sammelbecken hinein, und zu bestimmten Zeiten wird das Wasser ins Tal gelassen, über die Wasserspiele bis zum Fontänenteich.

Das ist schon aufwendig genug, aber die andere Variante ist noch aufwendiger. Wenn Sie nämlich kein natürliches Gefälle haben wie in Kassel, dann müssen Sie das Wasser in der Tat erst mal auf eine Höhe hochpumpen. Auch das geht ohne Strom, die Techniken dafür gab’s schon bei den alten Römern. Sie können ja auch mit Hilfe von Wasserkraft Wasserräder betreiben, die dann das Wasser in die entsprechende Höhe hochpumpen. Und das eindrücklichste Beispiel hierfür wiederum wäre Versailles. Da hat sich der französische Sonnenkönig einen Mordsaufwand geleistet – und das schon 1682. Er hat an der Seine ein wasserkraftbetriebenes Wasserhebewerk errichtet, bestehend aus 14 großen Wasserrädern, die das Wasser über mehrere Stufen auf eine Höhe von 160 Metern befördert haben. Das war ein gigantischer Aufwand, Wälder wurden gerodet, tausende von Kilometern Rohre verbaut, fast 2000 Arbeiter haben da 5 Jahre lang dran gearbeitet, und das alles, damit vor Schloss Versailles das Wasser in die Höhe schießt.

L2345  25.01.2018, 14:46

Die Frage hat mich auch interessiert, deine Antwort war sehr interessant zu lesen !

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