Wie kann ich vorbeugen das ich genauso ein Mensch wie meine Eltern werde?

5 Antworten

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Letztlich ist man als Mensch das Spiegelbild seines Aufwachsens und seiner Bezugspersonen, wenn man nicht komplett rebelliert oder sich verstellt. Oder wenn man seine Vorbilder als schlecht erkennt und bewusst eigene Wege geht und andere Vorbilder sucht, die stärkeren Einfluss ausüben.

Versuch doch das - suche dir einfach andere Vorbilder, die sympathische Eigenschaften haben und dir als gute Identifikationsfiguren dienen können, die du bewunderst, die du toll findest und die andererseits realistisch sind, also keine superreichen Promis oder so was. Für mich war ein Onkel von mir immer ein Vorbild.

Ich bin auch so ähnlich geworden wie dieser Onkel. Mein heutiges Leben mit 32 Jahren entspricht ungefähr dem, das mein Onkel in meinem Alter (1996/97) führte und ähnlich wurde ich auch meinem Opa, bei dem ich aufgewachsen bin und der mich erzogen hat. Das hat mir nicht immer gepasst, aber ich stehe da heute drüber und kann gut damit leben. Mitunter muss man erst emotional reifen und im Erwachsenenleben ankommen, damit man über solchen Dingen steht.

Woher ich das weiß:Hobby

Manche Verhaltensweisen übernimmt man sicher. Aber genauso will man es in vielem gerade anders machen, weil man es so, wie die Eltern sind und es haben wollten, nicht gut fand

Als Beispiel, meine Eltern lieben es, im Garten zu arbeiten, ich hasse es und mache mit Pflanzen sehr wenig. Meine Mutter hasst es, wenn ich in Urlaub fahre. Das Geld könnte man besser in Haus und Garten stecken. Das ist mir aber wiederum egal. Ich fahre trotzdem in Urlaub.

Auch mei e Kinder sind anders als ich, ihnen sind andere Dinge wichtig. Ich hasse Zwiebeln, mein Sohn liebt Zwiebeln. Obwohl ich nie mit Zwiebeln gekocht habe.

Jeder geht seinen eigenen Weg und das ist eine freie Entscheidung, was einem wichtig ist und was nicht.

Übernommen habe ich z. B den Umgang mit Geld von meinen Eltern. Ich kaufe nichts auf Pump, mache keine Schulden. Was ich nicht habe, gebe ich auch nicht aus

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
NicolaB  04.07.2023, 09:48

Du hast eine sehr gute Lebenseinstellung.

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Ich bin bei der Erziehung meiner Kinder das gegenteil von meinen Eltern gewesen. War eher zu nachlässig als zu streng. Was auch nicht immer gut war.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Solange du erkennst daß das Verhalten deiner Eltern nicht richtig ist, besteht glaube ich keine große Gefahr das du es übernimmst.

Man eignet sich viele Verhaltensmuster der Eltern ja an, weil man mit Ihnen aufwächst und sie als normal betrachtet. Bei deinen Eltern wird es bestimmt genau so gewesen sein, sie sehen Ihr Verhalten bestimmt gar nicht als problematisch an.

Dieses Muster hast du aber ja schon durchbrochen. Jetzt kannst du für dich entscheiden wie du Dinge stattdessen lösen willst.

Tomatenveteran 
Fragesteller
 02.07.2023, 20:44

Das ich in Zukunft auch nicht so werde, könnte ich mir ja so eine Liste schreiben oder so

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Indem man sich vor Augen hält wie die Eltern in Situation X/Y/Z reagierten - für sich analysiert "fand ich das damals gut/schlecht, warum fand ich das gut/schlecht, wie empfinde ich jetzt aus der Sicht als Erwachsener der ich jetzt bin.

Edit: (Aktuell) Eigene Verhaltensweisen, Reaktionen auf bestimmte Situationen rückwirkend analysieren, um zu erkennen wie man sich da grade verhalten hat.

Daraus lernen.

Lernen Fehler zugeben zu können, lernen sich entschuldigen zu können.

Das Ganze ist ein lebenslanger Prozess. Denn das Leben ändert sich durch sich verändernde Umstände. Beispielsweise wenn man eine Beziehung eigeht, oder wenn man Elternteil wird, oder wenn man mit Nachbarn interagiert....

Hat man die Möglichkeit, kann man mit Hilfe eines Therapeuten die Anfangsarbeit bewältigen. Ich denke, dadurch wird es wesentlich einfacher als wenn man das alles ganz alleine bewältigen muss.

PS: Bei mir war der Startpunkt ein Streit mit nem damaligen Freund. Auslöser: Im Kühlschrank schlecht gewordene Milch. Ich war 20 Jahre alt.