Wie kann ich meinen Welpen beruhigen?

8 Antworten

Natürlich ist ein Welpe vollkommen überfordert, wenn er aus der wohligen Wurfkiste mit Geschwistern und Mutter direkt in die „weite Welt“ geschleppt wird.

Dazu ist es noch ein recht anspruchsvoller Mix vom Vermehrer (wie gut/ob da die Sozialisierung angegangen wurde... fraglich)

Er kennt noch keine Fahrräder, keine anderen Hunde (oder nur wenige), nicht besonders viele andere Menschen,... Und dann wird eben aus Unsicherheit gebellt. Du kannst ihm noch gar keine Sicherheit bieten- eure Bindung muss sich erstmal aufbauen.

Die Leine macht man eigentlich erst in sehr ruhiger Umgebung dran (Zuhause, Garten), läuft paar Schritte, freut sich über das gute Mitlaufen und macht sie wieder ab.

Spazieren gehen sollte man noch nicht. Es reicht vollkommen, ihn zu einer Wiesenfläche zu tragen.

Der „Ratschlag“ der HuSchu, mit dem Welpen möglichst viele Orte zu besuchen, ist prinzipiell nicht verkehrt. Was der Welpe als positiv kennenlernt, wird er auch in Zukunft entspannt sehen. Aber der Trainer hat euch das „Wie“ wohl nicht erklärt.

Der Sinn davon ist, dass der Welpe positive Erfahrungen sammelt. Das ist nicht möglich, wenn er so aufgeregt ist, dass Futter verweigert, gebellt und in die Leine gesprungen wird.

Die Reize sollten auch erst gesteigert werden... Zuerst geht man „nur“ an einen Feldweg, wo ab und an mal jemand vorbeikommt/vorbeifährt (Du läuft da natürlich nicht umher. Setz dich entspannt auf die Wiese und beobachte mit dem Welpen zusammen), dann irgendwann in einen Park (auf die Bank setzen und das selbe nochmal) usw. Ist er an einem Ort zu unruhig, gehst du nochmal eine Stufe zurück.

Du hast noch zu genüge Zeit dem Welpen die Welt zu zeigen. Das muss nicht sofort passieren und auch nicht jeden Tag.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hundehalterin
sudi123 
Fragesteller
 27.07.2020, 10:56

Vielen lieben Dank für die hilfreiche Antwort! Sehr sachlich und ohne mich persönlich anzugreifen. Ich werde die Tipps auf jeden Fall berücksichtigen!

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MaschaTheDog  27.07.2020, 11:15
@sudi123

Gerne.

Passt gut auf, an welche(n) Trainer ihr so geratet. Nicht selten wird einem dadurch der Hund „versaut“.

Vor allem Border sind ziemlich speziell und passen oft nicht ins Schema xy der „üblichen“ Hundeschulen. Spätestens, wenn der Welpe zum Junghund heranwächst und anfängt auszutesten, Dinge zu vergessen und seine Triebe zu „entwickeln“, stehen viele Trainer ratlos da. Border und Aussies sind sehr sensibel, schnell mal überfordert und werden dann voreilig als „untrainierbar“ betitelt, weil sie im Stress keine Leckerlies haben wollen und dann auch nicht funktionieren.

Sucht euch einen Trainer, der Einzelstunden (bei euch vor Ort) anbietet und euch vom Welpen bis hin zum entspannten Begleithund unterstützt. Der kann mit euch dann auch die ersten Stadtspaziergänge, Bahnfahrten und eben alles, was ihr evtl. mal braucht, meistern. Am besten ist natürlich eine(r) mit Hütehund-Erfahrung. Achte darauf, welche Seminare etc. der Hundetrainer besucht hat (manche arbeiten mit veralteten, schrecklichen Methoden).

Nimm die teils harschen Antworten der User nicht zu persönlich; sie/wir meinen es alle nur gut& wollen unnötiges Hundeleid vermeiden. Hier kommen so oft Fragen von Hundehaltern, bei denen man nur den Kopf schütteln kann, dass eben schnell mal „beurteilt“ wird.

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Was hast du erwartet? Der Rassemix, von einem Vermehrer, bei jemandem der nicht genug Ahnung davon hat. Aufgedreht ist genau Mindeste was zu erwarten war. Und wenn du das nicht schnell in den Griff kriegst, dann wird das sehr ungute Folgen haben.

Such dir einen kompetenten Trainer (nicht den nächstbesten der eine Hundeschule hat!) der sich mit solchen Hunden auskennt und dir zeigt was wichtig ist und wie man das macht. Je nachdem wo du her kommst, kann ich dir ggf jemanden empfehlen.

Ansonsten als Notfallmaßnahme Reize reduzieren und auch versuchen selbst keine zusätzliche Unruhe reinzubringen. Richtig Gassi gehen solltest du eh noch nicht.

Oh und lass das Halti vom Hund weg. Bevor du so einen Mist machst, gib ihn ab. Dann muss der neue Besitzer sich nur mit einem kleinen Problem rumschlagen und nicht mit der Katastrophe die du produzieren wirst, wenn du mit sowas experimentierst.

sudi123 
Fragesteller
 27.07.2020, 10:43

Guten Tag, vielen Dank für die Antwort.

Gassi gehen tun wir nicht, wir gehen für höchstens 15 min raus damit er sein Geschäft erledigt.

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Wieso geht man mit einem so jungen Welpen überhaupt schon spazieren? So ein Hund gehört noch nicht wirklich auf Spaziergänge, sondern da ist das Training zur Stubenreinheit angesagt und auch das Training zur Leinenführung.

Wenn der Hund jetzt schon nur an der Leine zieht und zerrt und alles anspringt, unruhig und ängstlich zugleich ist - wie soll das dann in Zukunft werden?

Der Hund muss überhaupt erst einmal Vertrauen aufbauen, in absolut ruhiger Atmosphäre seine Umgebung kennenlernen, stubenrein werden.

Dann beschäftige dich bitte mal damit, wie man einem jungen Hund die Leinenführigkeit beibringt - das ist von ausschlaggebender Wichtigkeit.

Und sobald er gegen Tollwut geimpft ist und diese Impfung wirkt, solltest du dich sofort mit ihm in eine kompetente Hundeschule begeben - denn ansonsten wirst du es leider scheinbar nicht schaffen, diesen Hund wirklich zu erziehen. Dein Wissen über Hundeverhalten im Allgemeinen, Hundeerziehung im Allgemeinen und Rasse-Spezialwissen scheint sehr begrenzt. Das ist jetzt auch nicht böse gemeint, aber das offenbart einfach deine Frage.

Immer und immer wieder werden solche Modehunde gekauft, jeder weiß, dass diese extrem arbeitswütigen Hunde einen erfahrenen und kompetenten Führer brauchen - alle Warnungen werden als "Besserwisserei" in den Wind geschlagen - das schafft man schon, man ist ja ein Hundeflüsterer.

Leider ist es nicht so, die Hunde sind unglücklich, die Halter sind unglücklich - letztendlich landen solche Hunde dann als Wanderpokal im Internet oder im Tierheim.

sudi123 
Fragesteller
 27.07.2020, 10:11

Guten Tag, vielen Dank für die Antwort.

Spazieren gehen tun wir nicht, wir gehen nur raus, damit er sein Geschäft erledigen kann und das für höchstens 15 Minuten. Uns wurde jedoch von der Hundeschule empfohlen, den Hund zu sozialisieren, in dem man mit ihm andere Umgebungen besucht und alles beobachtet lässt.
Ein kleiner Lauf zur Wiese und zurück ist kein großes Problem, aber in anderen Umgebungen wird er aufgeregt. Dann sollte ich dem Rat der Hundeschule wohl nicht folgen (oder NOCH nicht?)

Stubenrein ist er schon und die Leinenführigkeit ist unser derzeitiger Trainingsfokus.

Ich bin mir der Informationen über den Kauf des Modehundes bewusst und, dass unerfahrene Besitzer damit später Probleme bekommen und sie dann einfach abgeben, jedoch handelt es sich hier um einen ganz anderen Fall, der nichts damit zu tun hat. Ich bin mir bewusst, dass es sich um einen sehr aktiven Hund handelt und bin auch bereit meine ganze Zeit dafür zu investieren. Die Frage habe ich bloß gestellt um einfach mal Meinungen anderer Hundehalter zu hören, was nicht bedeutet, dass ich ausschließlich mit den Tipps auf diesem Forum arbeiten werde, zu Hause machen wir viel mehr als was ich hier rein geschrieben habe.

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dsupper  27.07.2020, 12:55
@sudi123

Das hört sich doch gut an - passt für mich aber mit deiner Frage und deinen Kommentaren hier nicht wirklich zusammen.

Wenn dir dieser Kommentar allerdings aufgrund der vielen guten Antworten hier eingefallen ist und du dich auch danach richten wirst - dann hätten die Antworten ja genau das Positive bewirkt, was ihr Zweck war.

Aber wer kommentiert, er würde aufgrund eines Tipps bei einem so jungen Welpen die Nutzung eines Haltis "mal ausprobieren" - der darf sich nicht wundern, wenn erfahrenen Hundehaltern hier große Zweifel kommen.

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Umbedingt zur Hundeschule gehen. Du hast da einen Hund erwischt (schon Rassebedingt), den du richtig erziehen MUSST, sonst wirst du keinen Spaß mit ihm haben.

Wichtig ist auf alle Fälle Ruhe bewahren und entspannt bleiben.

Was Fahrräder angeht, wäre ein gezieltes Üben am besten, wo du ohne andere Reize gutes Verhalten belohnen kannst.

Mit Leckerlis ablenken halte ich persönlich für einen fatalen Fehler. Damit unterstützt du viel mehr das negative Verhalten.

EDIT: hört sich vielleicht doof an, aber Collies sind absolut ungeeignet für Anfänger. Sie brauchen eine ruhige aber konsequente Erziehung, sonst tanzen sie einem auf der Nase herum. Es ist enorm wichtig, dass der Welpe Ruhe lernt, für solche Rassen ist das essentiell.

sudi123 
Fragesteller
 27.07.2020, 01:04

Vielen Dank für die hilfreiche Antwort. Eine Welpenschule besuchen wir schon. Die Tipps werde ich auf jeden Fall berücksichtigen!

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Halo,

du hast da einen Welpen, da hat ein Halti nichts dran verloren. Zudem eine ziemlich - kreative- Mischung, denn auch wenn viele Border und Aussie gleich setzen, so wirklich ähnlich sind die sich nicht und die Kreuzungen daraus tendenziell eher immer unglücklich.

Der Hund zeigt jetzt schon massiven Stress mit Bewegungsreizen, was sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht verwächst und auch nicht besser wird, wenn der Kopf am Halti weggezogen wird.

Reduziere dringend die Außenreize die auf den Hund wirken und such dir umgehend einen Trainer der auf Hütehunde spezialisiert ist und lass dir im häuslichen Umfeld helfen.

sudi123 
Fragesteller
 27.07.2020, 10:47

Vielen Dank für die hilfreiche Antwort!
Die Nutzung eines Haltis werde ich auf jeden Fall nicht umsetzten.

Eine Hundeschule wird schon besucht, jedoch glaube ich auch, dass ein Trainer der sich genau auf den Hund fokussieren kann, effektiver wäre.

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