Wie kann ich meinem Hund (Border Collie) das Ziehen an der Leine abgewöhnen?

10 Antworten

Hallo, dieses Problem haben viele Hundebesitzer.

Bei einem Bordercollie ist es leider besonders stark. Diese Hunderasse ist praktisch gar nicht dafür gemacht an der Leine zu laufen. Du musst mit dem Hund in eine Hundeschule wo man sich mit Bordercollies auskennt. 

Das Leinentraining bei dieser Hochaktiven Hütehundrasse dauert länger und muss anders gestaltet werden. Beim Border kommt an der Leine der Hütetrieb durch. Das wiederum ist ein Abgewandelter Jagdtrieb. Das macht es so schwer.

Es ist anzunehmen das der Hund nie wirklich entspannt an der Leine gehen wird. Daher JETZT das Training unter Fachmann Anleitung aufnehmen.

du bekommst es mit Konsequenz und Ausdauer hin, Leine locker ohne zu verkrampfen in die Hand nehmen. Hund zieht nach links du gehst nach rechts und umgekehrt. Wichtig alles ohne Worte, er muss lernen auf dich zu achten. 

Er zieht nach vorn, du bleibst stehen und gehst dann in die andere Richtung.

Nach einigen Minuten fängt er an den Kopf zu heben und auf dich zu achten. Nimm dir Zeit und Ruhe. Das Wochenende bietet sich doch an.

Isildur hat viel richtiges gesagt, das kannst du beherzigen. Wir empfehlen aber stehen zu bleiben und nicht die Richtung zu wechseln. Denn der Hund hat immer einen Motivationsgrund. Der Motivationsgrund ist das, wo er hin will. Wenn man nun weggeht, ist sein Motivationsgrund entrissen ... da man auf die Mikrosekunde achten muss, wäre ein Richtungswechsel auch langsam... sobald er nicht mehr zieht (was durch den Richtungswechsel schon gegeben ist) sollte man ihm ja das ermöglichen, was er am liebsten will, also den Motivationsgrund wieder in Aussicht stellen.

Ein Richtungswechsel ist demnach, wenn man so an das Thema herangeht, absolut sinnlos. Anders ist es natürlich, wenn er unbedingt zu z.B. einem Hund hinzieht, um dort Stress zu machen. Dann geht man natürlich nicht drauf ein ... das ist aber ein anderes Training.

Und niemals ein Halsband nutzen, die sind wirklich als alten Zeiten. Immer ein gutes Geschirr.

Ist der Hund denn ansonsten körperlich und geistig ausgelastet und zwar artgerecht?

So an sich empfehle ich dir den Besuch einer hundeschule oder das du dir einen Trainer holst der dir hilft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich besitze selber 7 Hunde.

Hallo,

das ist ein Problem das Recht viele Halter mit ihren Hunden haben. Leider wird Leienführigkeit oft nur nachlässig trainiert.

Locker an der Leine laufen:

Zuerst sollte man sich klarmachen, dass an der Leine laufen für Hunde
erst einmal unnatürlich ist. Das heißt sie müssen erlernen, dass sie das
Eingeengt sein durch die Leine akzeptieren und die Leine mit etwas
positiven verknüpfen. Das kostet eine ganze Menge Zeit, Geduld und
Ausdauer.

Hunde gehen nicht gemütlich spazieren, sie sind aufmerksam,
schnüffel, checken ihre Umgebung und laufen nicht auf gerader Strecke.
Sie bewegen sich auch nicht in unserem Schneckentempo, sondern laufen
ineinem langsamen Trab. Der Hund muss also auch lernen sich an unserer
Gehgeschwindigkeit anzupassen (einem kleinen Hund fällt das oftmals
leichter, da sein "Trabtempo" nicht so hoch ist). Versuche beim
Gassigang stets an diese Einschränkung zu denken und passe dein Tempo
anfangs ggf. an.

Zudem muss bedacht werden, das Druck beim Hund Gegendruck erzeugt.
Die Leine ist stramm, er möchte nach vorne und stemmt sich mit noch mehr
Kraft rein , und siehe da - er kommt zum Erfolg. Herrchen oder Frauchen
folgen. Das sollte natürlich nicht der Lerneffekt sein.

Der Hund muss also unsere "Regeln" an der Leine ersteinmal erlernen,
dabei gilt als Grundgedanke, dass die Leine immer positiv für den Hund
sein sollte und Anleinen das normalste der Welt. Man sollte es sich
tunlichst nicht durch rucken oder gar schlagen mit der Leine
verderben.Es ist nicht das Ziel, dass der Hund permanent seine gesamte
Aufmerksamkeit auf mich gerichtet hat, ich bin nicht das Zentrum der
Welt! Er soll zwar aufmerksam sein, und meine Signale im Blick haben,
aber nicht in Hundeplatzmanier, sich eine Genickstarre beim Hochgucken
zum Menschen holen. Ziel sollte ein Hund sein, der sich individuell an
den verfügbaren Leineradius hält und sich meinem Tempo und meiner
Richtung anpasst.

Was tun?

Nimm deinen (ausgelasteten) Hund, eine ca. 2m lange Leine, ein paar Kekse und eine ablenkungsarme Gegend.

Bring deinen Hund zu Anfang ins Sitz neben dich, laufe zügig und motiviert los, wenn er vor stürmt:

- Bremse ihn mit der Stimme

-Lenke seine Aufmerksamkeit auf Dich (Stimme, Schnalzen, ans Bein klopfen, . . .)

- Wechsel mit Ansprache die Richtung

Bleibt er an deiner Seite/ an der lockeren Leine gibt es ein ruhiges
(!) Lob und ab und an ein Leckerlie. Du kannst anfangs auch jede
Umorientierung in deine Richtung belohnen, und ggf. mit dem Klicker oder einem Markerwort die Übung verfeinern.

Gestalte das Training abwengslungsreich (Tempo variieren, Richtung wechseln,..) und kurz.

Am Besten verwendets du für das Training ein Brustgeschirr das ihr
noch nicht benutzt habt und welches er später, bei fertiger Führigkeit
trägt. Oder aber lege ihm zusätzlich zum Geschirr ein Halsband o.ä. um
(daran keine Leine anschnallen). Die meisten Hunde lernen recht schnell -
oh wenn das um ist, ist ordentliches laufen angesagt. Bei stark
ziehenden Hunden ist ein Spaziergang mit Training sonst nur sehr schwer
möglich.
Wenn du dann nämlich keine Zeit für konsequentes Training hast, bleibt
einfach das bisher genutzte Geschir am Hund, mit dem er ja schon gelernt
hat, dass er ziehen kann. Wichtig ist, dass er mit dem "neuen"
Geschirr/Halsband/HAlstuch/whatever nie mehr mit Ziehen zum Erfolg kommt

Knallt er doch einmal voll in die Leine, bleib stehen, gehe notfalls
einen Schritt rückwärts, und belohne die erste Umorientierung in deine
Richtung.

Bleibe immer ruhig, nicht aufregen,übe nur wenn du selbst gute Laune
hast und auch Lust auf das Training. Bleibe konsequent und fair.