Wie kann ich ein guter Christ in der heutigen Welt sein?

7 Antworten

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Als erste Anmerkung: Das ganze Gebot lautet: Ich soll meinen Nächsten lieben wie mich selbst. Das bedeutet, dass ich den Nächsten nur annehmen, akzeptieren, lieben kann,wenn ich moch selber anbehmen, akzeptieren, lieben kann. Nur dann kann ich dem Anderen richtig zuhören etc., denn wen n mein Kopf mit Problemen voll ist, kann ich das schlecht.

Grenzen setzen ist aber ganz wichtig und gehört dazu. Denn lieben bedeutet nicht, sich alles gefallen zu lassen. Bestes Beispiel dafür ist die Kindererziehung. Manchmal müssen Eltern "Nein" sagen, weil sie die Kinder lieben und sich sonst selbst z.B. gefährden würden.

Das bedeutet: Nein sagen und Grenzen setzen gehören zur Nächstenliebe dazu, aber vor allem ist es für mich selbst wichtig, weil ich sonst ausgenutzt werde und dann keine Kraft habe und frustriert bin. Da kann dazu führen, dass ich niemandem mehr helfen will, niemanden mehr lieben will.

Dazu kommt noch ein entscheidender Punkt: Will der Andere überhaupt meine Liebe, meine Hilfe oder will er sie nicht. Ich kann das nicht erzwingen oder aktiv machen, egal was ich tue.

Wenn der Andere nicht will, will er nicht. In der Kommunikation gibt es ein schönes Bild dafür: Jeder Mensch ist eine Welt. Stell Dir also für 2 Menschen zwei unabhängige geschlossene Kreise vor. Wenn sich die zwei Menschen jetzt treffen, dann können sich die Kreise dieser Menschen überschneiden, und dort, wo sich überschneiden, ist Kontakt, ist Kommunikation möglich, zum Beispiel bei gleichen Interessen etc. Und wenn sich die Kreise überschneiden, dann ist ausser den üblichen Floskeln keine Kommunikation möglich. Und das muss man erstmal so akzeptieren.

Und zum Schluss, sonst wird es zuviel: Um im Sinne des Gebotes lieben zu können, ist also ein gesundes Selbstvertrauen wichtig.

DreamingNature 
Fragesteller
 11.05.2023, 19:17

ich danke dir sehr herzlich dafür das du dir die Zeit genommen hast um mir zu Antworen, ich werde aufjedenfall über das was du geschrieben hast nachdenken ♥

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Den besten Tipp gibt Jesus: "die andere Backe hinhalten".

Das hört sich erst einmal komisch an, ergibt aber Sinn, wenn man sich damit beschäftigt, was Jesus damit wirklich gemeint hat.

Sollten Christen sich überall verprügeln lassen, ohne sich zu wehren? Sollten sie zuschauen, wenn andere Christen verprügelt werden und sich darüber freuen, dass diese die andere Backe hinhalten können? Das ergäbe doch irgendwie nur wenig Sinn und würde die gesellschaftliche Ordnung gefährden.

Zu der Bibelstelle mit dem "Hinhalten der anderen Backe" ist zu sagen, dass es dabei nicht um Selbstverteidigung oder körperliche Angriffe, sondern um Rache und Beleidigungen geht.

Im griechischen Urtext steht das Wort "rhapizo", das einen Schlag mit dem Handrücken ins Gesicht bedeutet. Dies war eine Geste, die z.B. ein Herr gegenüber seinem Knecht tun durfte. Bei Gleichgestellten galt sie als schwere Beleidigung, die nach rabbinischem Recht doppelt bestraft wurde. Deshalb soll man sich durchaus beleidigen lassen, ohne sich zu wehren. Und man soll sich nicht rächen, was wohl die Kernaussage dieser Bibelstelle ist.

Deshalb ist der Vorschlag, auf Beleidigungen nicht zu reagieren und auf Rache zu verzichten, die beste Taktik, um Streit zu deeskalieren und schlimmere Auseinandersetzungen, die über verbale Angriffe hinausgehen, zu vermeiden.

In taktischen Selbstverteidigungsseminaren, in denen es um Notwehr und Nothilfe geht, wird diese Strategie durchaus als wichtige Möglichkeit der Deeskalation und Prävention gelehrt.

An diesem Beispiel sieht man wieder, wie lebensnah und -praktisch Jesus die Menschen belehrte.

Man soll (=muss) seinen Nächsten lieben wie sich selbst? Hast Du einmal darüber so richtig nachgedacht und Dich selbst einmal dabei außer Acht gelassen? Denn, ganz egal, ob Du Dich nun selbst liebst oder nicht, sehr viele Menschen lieben sich nämlich selbst gar nicht, sogar das Gegenteil ist oft der Fall, manche hassen sich so arg, daß sie sich irgendwo aufhängen oder von einem Hochhaus herunterspringen, meinst Du, da wäre noch eine Möglichkeit zur Nächstenliebe?

Überhaupt, Nächstenliebe, und das "oberste Gebot", (Mt 22,37‑40): "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Vernunft. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Das Zweite ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängen das ganze Gesetz und die Propheten.“

Wie bitte? "Du "sollst" den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen..."

Du "sollst" = Du "MUSST!", Liebe auf Befehl! Wie bitte soll denn das gehen? Und bitte keine Ausrede! Liebe kann man nicht befehlen, nicht erzwingen, Liebe geschieht, Liebe ist freiwillig, ansonsten ist sie häßlich. Einreden kann man sich vieles, auch sich alles Mögliche einreden lassen, wenn dort stehen würde "du darfst!" dann wäre das etwas ganz anderes, aber so? Nein, wohl ist Dir dieser Fehler noch gar nicht aufgefallen, dann aber denke mal darüber nach.

Es geht mitnichten darum, ein "guter Christ" zu sein, es geht darum, ein guter Mensch zu werden, es zumindest zu wollen. Dazu bedarf es weder Religion noch "Gott". Du hast alles mitbekommen, was man im Leben braucht, Verstand, Vernunft, das Gewissen und ein "Herz", darauf solltest Du achten, und hören, und nicht auf uralte Bücher, die bösartige Greise vor 3.000 Jahren gedichtet haben. Vor ca. 1.800 Jahren waren sie nochmal dran, und vor 1.500 Jahren auch nochmal, ok? Theolügie, die hohe Kunst der Täuschung.

😊

Anastasia65  11.05.2023, 19:45

Tatsächlich hat Jesus eher gesagt "Du wirst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!". Wenn er hebräisch geredet hat, konnte er keinen Unterschied zwischen "du sollst" und "du wirst" machen.

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Anastasia65  11.05.2023, 19:48
@joerosac

Sag man, ja, aber natürlich hat Er hier die Thora zitiert, und das vermutlich in der Sprache, in der die Thora geschrieben wurde.

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joerosac  11.05.2023, 20:08
@Anastasia65

Dort steht: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst", "Du sollst" wurde hinzugefügt. ich glaube nicht, daß Jesus das gesagt hat, das waren die Dichter, die von Liebe wohl kaum etwas verstanden.

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Mache es wie "die Anderen" (Lk.6,46; Offb.17,1-4).

Wenn du jedoch unserem ewigen Gott (Jes.45,22)

gefallen willst (Joh.14,6),

halte die Gebote (Mt.19,17).

Woher ich das weiß:Recherche

Das beste ist, wenn du dir an Jesus, dem Sohn Gottes, ein Beispiel nimmst. Lese mal die Evangelien, denn sie enthalten außer dem Bericht über Jesu Leben auch viel Rat. Die 10 Gebote sind für Christen nicht bindend, aber Richtungsweisend. Für Christen gilt das Gesetz des Christus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung