Wie kann ich Christ werden?

8 Antworten

Hallo Hasan236,

am Anfang wäre es erst einmal wichtig zu verstehen, was echtes Christentum eigentlich ausmacht.

Man könnte natürlich vieles aufzählen, z.B. die verschiedenen Lehren und Handlungsweisen im Christentum, doch darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen. In der Hauptsache geht es ja darum, an Jesus Christus als den Sohn Gottes zu glauben, seinem Beispiel genau nachzufolgen und ein Leben zu führen, das sich durch Liebe und Hingabe an Gott auszeichnet.

Das schließt natürlich vieles ein, was ich an dieser Stelle im Einzelnen gar nicht aufzählen kann. Die Bibel enthält dennoch kein umfangreiches und kompliziertes Regelwerk. Ein paar grundsätzliche Dinge möchte ich aber nachfolgend kurz erwähnen.

Zum Beispiel zeichnet sich ein echter Christ dadurch aus, dass er seinen Glauben nicht für sich behält, sondern gern mit anderen darüber spricht. Wenn wir an Jesu Leben denken, dann fällt auf, dass er hauptsächlich mit der Verkündigung der guten Botschaft (oder dem Evangelium) beschäftigt war. Will jemand sein Nachfolger sein, dann sollte die Verkündigung ebenfalls einen wichtigen Platz in seinem Leben einnehmen.

Das betonte Jesus, als er seinen Jüngern den so wichtigen Auftrag gab: "Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe" (Matthäus 28:19,20).

Es gibt natürlich vieles Weiteres, das zum Leben eines Christen gehört, wie z.B. Gott und seinen Nächsten zu lieben, anderen Gutes zu tun, friedliebend zu sein, nicht zu lügen oder zu stehlen etc. Wer Jesus nachfolgt, ist genauso wie er darum bemüht, Gottes Willen zu tun und ihn an die erste Stelle in seinem Leben zu setzen. Er sieht das nicht als eine Last an, sondern tut das voller Freude!

Das Leben eines Christen kann auch gewisse Härten mit sich bringen. Jesus machte mit folgenden Worten darauf aufmerksam: "Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme seinen Marterpfahl auf und folge mir beständig" (Matthäus 16:24). Sich selbst zu "verleugnen" kann z.B. heißen, eigene Wünsche und Interessen hintenan zu stellen. Und der sinnbildliche "Marterpfahl" kann Verfolgung, Leiden und sogar den Tod mit einschließen!

Bevor sich daher jemand entschließt, Christ zu werden, sollte er das machen, was Jesus einmal gleichnishaft beschrieb, als er sagte:"Wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuerst nieder und berechnet die Kosten, um zu sehen, ob er genug habe, ihn zu vollenden? Sonst könnte er den Grund dazu legen, aber nicht imstande sein, ihn zu Ende zu bringen, und alle Zuschauenden könnten anfangen, ihn zu verspotten und zu sagen: ‚Dieser Mensch fing an zu bauen, konnte [es] aber nicht zu Ende bringen" (Lukas 14:28-30).

Dazu, "die Kosten zu berechnen" gehört es eben auch, sich zu fragen: "Bin ich bereit, alles zu halten, was Jesus Christus geboten hat oder ist mir einiges davon zu schwer?" Wer verstanden hat, was wahres Christentum alles einschließt, ist auch dazu bereit die Worte zu bedenken, die Jesus in dem vorangehenden Vers sagte: "Wer nicht seinen Marterpfahl trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein" (Lukas 14:27).

Wenngleich der Weg eines Christen also nicht unbedingt der einfachste ist, so ist er dennoch nach der Überzeugung vieler der beste Lebensweg und der einzige, der zu wahrem und dauerhaftem Glück führt!

LG Philipp

Deinem Nickname nach zu schließen, bist du vermutlich Muslim. Es kommt relativ häufig vor, dass Muslime von Jesus (Isa) träumen und darauf hin Christen werden wollen.

Hier in Gutefrage.net sind leider auch etliche Sektenanhänger unterwegs. Ich rate dir daher, dich an einen katholischen, evangelischen oder orthodoxen Pfarrer in deiner Nähe zu wenden. In der Regel gibt es eine Vorbereitungszeit auf den Empfang der Taufe, mit der du in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen wirst. Während dieser Zeit werden dir die wichtigsten christlichen Glaubensinhalte vermittelt und du nimmst Teil am Gemeindeleben.

Bei sogenannten Freikirchen ist dieses Gemeindeleben deutlich intensiver als z. B. bei der Evangelischen oder Katholischen Kirche, allerdings kann das auch nachteilig sein. Die "religiös-soziale Kontrolle" ist dort halt größer. Das ist nicht automatisch schlecht, aber nicht jedermanns Sache, und für mache ist das sogar wichtig. Ich selber bin katholisch und schätze die größere Vielfalt für das christliche Leben in der in der Katholischen Kirche sehr, als es bei den Freikirchen möglich ist. Du musst halt schaun, wie es für dich passt. Aber wie gesagt, geh einfach mal zum nächsten Pfarramt und frage dort nach.

In größeren Städten gibt es meistens eine ganze Gruppe Erwachsener, die sich auf die Taufe vorbereiten, in manchen Städten sogar speziell für Muslime, die zur Katholischen Kirche konvertieren wollen.

Zum Christ-Werden gehören in der Regel mehrere Dinge: Zunächst einmal der Glaube an Jesus Christus, dann das Kennenlernen wichtiger Abschnitte der Bibel und der kirchlichen Lehre, der Empfang der sogenannten Sakramente und die Gestaltung des eigenen Lebens nach christlichen Maßstäben.

Das geht nicht nur einfach so von heute auf morgen oder nur mit einem einfachen Gebet und einer einzelnen Entscheidung. Es ist vielmehr ein Weg mit Gott, der mit einer Entscheidung beginnt und sich dann als Prozess über das gesamte Leben hin bewegt. Christ-Werden geschieht nicht nur durch eine Entscheidung und alles ist "erledigt", sondern es ist eine Entwicklung auf dem Weg der Nachfolge Jesu.

Ich wünsche dir von Herzen Gottes Segen!

DefendRome  15.05.2023, 16:27

Nur die katholische und orthodoxe Kirche lehren die Wahrheit, die evangelische Kirche liegt falsch.

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wolfruprecht  15.05.2023, 21:15
@DefendRome

Ich weiß, aber besser als nix oder irgendeine Sekte. Ich habe ja keine Ahnung, wo der wohnt. In Bayern ist das weniger ein Problem, da ist die Dichte an katholischen oder orthodoxen Gemeinde noch recht gut. In den neuen Bundesländern hingegen ist das deutlich schwieriger. In einigen Gegenden muss man froh schon sein, Lutherische zu finden.

Aber klar, ist auch meine Auffassung. Nicht ohne Grund werden die protestantischen Kirchen nicht als Teilkirchen wie die Katholiken, Orthodoxen und einige orientalischen Kirchen bezeichnet, sondern nur als "kirchliche Gemeinschaften" (in: "Dominus Jesus", Kardinal Joseph Ratzinger im Jahr 2000). Ich kann mich noch gut an die Empörung mehrerer evangelischen Bischöfe etc. erinnern. Dabei hatte damals Kardinal Joseph Ratzinger nur die Wahrheit deutlich ausgesprochen. Konstitutiv sind die Evangelischen Kirche keine Kirchen der apostolischen Überlieferung, wollen sie ja auch gar nicht sein. Die ganzen Sola-Dogmen der Protestanten sind einfach nur Häresien.

Aber ich bin trotzdem der Auffassung: Besser als nichts.

Mag sein, dass ich mich da irre, aber das muss ich halt dann verantworten. Oder hast du mir einen besseren Vorschlag? (Ich meine diese Frage ernst)

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DefendRome  15.05.2023, 21:33
@wolfruprecht

https://www.youtube.com/watch?v=yH41OBlY9Cc&t=2s

Das Video zeigt Wahrheiten über Luthern und seine Reformationskirche.

Ausserdem lehren die katholische und orthodoxe Kirche neben der heiligen Schrift auch andere wichtige Lektüre, haben Traditionen und wunderschöne Liturgien. In der katholischen Kirche gibt es ja auch den alten lateinischen Ritus (der ist näher zum orthodoxen Gottesdienst als der Novus Ordo und schöner) und auch Ostriten.

Die evangelische lehrt vieles wesentliches nicht und schliesst 5 Sakramente aus, die 2 Sakramente stehen auch nur symbolisch und sind nicht echt.

Freundliche Grüsse, ;)

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wolfruprecht  15.05.2023, 21:47
@DefendRome

Mir musst du das nicht schreiben. Ich kenn das alles. Und ich weiß nicht nur um diese Irrtümer, sondern auch um die Probleme, die sich daraus ergeben (theologische, systemisch/logisch, psychisch und sozial). Aber das würde hier echt zu weit führen, alles auszubreiten.

Ein sehr guter und langjähriger Freund von mir, in einer evangelischen Freikirche beheimatet, hat persönlich psychische Probleme und enorme Schwierigkeiten, das mit seinem Glauben und der evangelisch-freikirchlichen Lehre in Einklang zu bringen. Erst vor Kurzem habe ich mir gedacht, ich wüsste schon, wie dir geholfen werden könnte, wenn du die Sakramente der Beichte und Krankensalbung oder auch die Realpräsenz Jesu in der Eucharistie nicht ablehnen würdest. Es trägt halt nicht durch, mal (und dann immer wieder) mit Handauflegung für sich beten zu lassen und trotzdem keine Besserung zu erkennen. Vieles in den Freikirchen ist bei genauerer Betrachtung gar nicht so frei, sondern ziemlich eng und eingeschränkt. Irgendwie schade, aber nichts zu machen.

Und zu den Landeskirchen fällt mir ehrlich gesagt nichts mehr ein.....

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DefendRome  15.05.2023, 22:05
@wolfruprecht

Mir ist aufgefallen, viele Freikirchler, am Anfang begeistert, irgendwann löscht ein paar von denen alles ab und haben wirklich keinen Bock, sind nicht mehr frei. Und viele werden auch nach einem Austritt von der Gemeinde und Familie verstossen, ein Anzeichen für eine Sekte. Vor allem werden sie durch die Gemeinde und deren Oberhaupt überwacht. Ich bin traditioneller Katholik, bei uns wird niemand überwacht, gibt aber auch keine Aussteiger, denn die Leute kommen gerne, wegen der Liturgie und der Realpräsenz Christi. Auch wenn jemand mal zu spät kommt, kommt ehrlich gesagt viel vor, ist nicht schlimm, wir richten niemanden. Wir leben den Glauben im Ganzen strenger und genauer, aber auch die Besucher leben ihn verschieden. Auch bei der Kleidung, die andere Frau kommt in langem Kleid oder langem Rock und Schleier, die andere mit Hosen und T-Shirt. Klar unsere traditionelle Kleidung ist schön, aber es stört niemanden, die Hauptsache = man ist da und will Christus nahe kommen. Und auch wir haben viele in der Verwandtschaft die nicht diesen Glauben teilen, aber wir lieben sie trotzdem, es sind auch gute Leute, leider haben sie die Wahrheit nicht erkannt. Und auch bei der Liturgie, man ist nicht so ,,an den Platz gebunden'', die Kinder laufen hin und her, ein paar Leute zünden Kerzen an, aber die Andacht und Ehrfurcht sind gross, die lateinische Liturgie wunderschön und der gregorianische Choral erklingt, Weihrauch und wahre Glaubenslehre, Lesung, Evangelium und Predigt wird verkündet. In der orthodoxen Kirche gleich, nur ein anderer Ritus (Sprache). Das ist was ich an der traditionellen katholischen Kirche und der orthodoxen Kirche liebe. Das ist das Wichtigste, natürlich aber auch die Glaubenslehre, Gebet, Gott- und Nächstenliebe, Tugend, Gebote und weitere Dinge. Unser Glaube ist Lebensart und wirkt sich auf das ganze Leben positiv aus. Er ist makellos ohne Widerspruch.

Freundliche Grüsse, ;)

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Das ist ein sehr guter Gedanke, den du unbedingt umsetzen solltest! Den wahren christlichen Glauben gibt es in der katholischen Kirche und in der orthodoxen Kirche. In einer solltest du um Aufnahme bitten. Dann gibt es Gespräche mit dem Pfarrer zur Vorbereitung. Die Aufnahme geschieht durch Taufe, Firmung und Erstkommunion.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Das habe ich schon häufiger - von Muslimen beispielsweise - gehört:

Das ist wunderbar!

Der christliche Glaube ist eine persönliche Entscheidung. Christ wird man, wenn man an den Gott glaubt, der sich uns in der Bibel offenbart und das stellvertretende Opfer vom Kreuz von Jesus Christus zur Vergebung unserer Sünden für sich in Anspruch nimmt.

Das bedeutet, dass wir alle in Worten, Taten und Gedanken sündigen und deshalb Gottes heiligen, reinen und gerechten Maßstab verfehlen und eigentlich nicht zu ihm kommen können. Deshalb ist Gott in Jesus Christus selbst Mensch geworden, um stellvertretend für unsere Sünden zu sterben. Wenn wir darauf vertrauen, sieht uns Gott als reingewaschen von aller Schuld an und wir dürfen uns seine Kinder und Freunde nennen. Das ist wirklich wunderbar!

Ein paar Tipps, wie du deinen Glauben an Gott finden bzw. stärken kannst:

  • In der Bibel lesen. Am Anfang vielleicht das Johannes-Evangelium und danach die Briefe an die Römer und Epheser.
  • Bibelstellen aufschreiben, die dich besonders ansprechen.
  • Christliche Literatur zur Bibel lesen oder Predigten hören. Im Internet gibt es eine große Auswahl, z. B. bei http://www.sermon-online.de
  • Empfehlenswert sind z. B. auch die folgenden Seiten: https://www.wo-ist-gott.info/ und https://gottkennen.de/
  • Mit anderen Christen über den Glauben sprechen.
  • Eine christliche Kirche oder Gemeinde besuchen, in der eine auf die Bibel ausgerichtete Verkündigung stattfindet und in der du dich wohlfühlst.
  • Gott im Gebet deine Gedanken mitteilen, ihm alles anvertrauen und mit ihm wie mit einem Freund und Vater sprechen. Du kannst ihn fragen, dass er dir helfen soll, sein Wort (die Bibel) zu verstehen und deinen Glauben zu stärken.

Es freut mich auf jeden Fall sehr, dass du Christ werden möchtest. Ich wünsche dir alles Gute und Gottes Segen auf deinem Weg!

Das ist sehr einfach. Sag ihm, dass du ihm gehören willst!

Und noch ein heißer Tip. Suche dir eine lebendige Gemeinde, die ihn anbetet.