Wie kann es eigentlich sein, dass ein einziges kind behindert ist?
Ich bin das einzige Kind in meiner Familie, dass nicht richtig funktioniert.
In der 2. Klasse habe ich adhs bekommen, jetzt wird vermutet, dass ich Autismus habe und ich habe noch eine andere Krankheit, die aber mittlerweile gut versorgt ist.
Wie kann es sein, dass ich als einziger so etwas (vermutlich) habe? Und meine Geschwister völlig perfekt sind?
Kann es sein, dass ich adoptiert wurde oder als Baby vertauscht wurde oder so?
Ich passe einfach Überhaupt nicht in meine Familie
8 Antworten
du hattest ADHS dann schon dein Leben lang, es ist aber vielleicht in der 2. Klasse diagnostiziert worden. Jedes Kind ist anders und manchmal ist eben eines einer Familie stärker eingeschränkt. Das ist kein Hinweis darauf, dass du andere Eltern haben könntest.
vermutlich hat dein Gehirn in der Entwicklung durch Umwelteinflüsse Schaden genommen bevor du überhaupt geboren wurdest oder während der Geburt
Als Umweltfaktoren bezeichnet man in der Autismus-Forschung alles, was keine Gene sind ‐ einschließlich Messfehler.
Als mögliche Faktoren werden zum Beispiel Infektionen während der Schwangerschaft (besonders Röteln) diskutiert, Komplikationen während der Geburt, Hormone und andere Stoffe in der Gebärmutter. Handfeste Beweise gibt es allerdings für keinen davon.
Findest du es richtig, dass mir die Chance genommen wird auf eine normale Schule zu gehen und so weiter, nur weil sich andere gestört fühlen? Ich störe ja nicht mit Absicht. Ich werde so bestraft für mein ganzes Leben für etwas das ich nicht absichtlich mache
Du hast gefragt, wieso ich auf der Förderschule bin und da bin ich, nicht weil ich schwänze oder weil die Lehrer mich nicht leiden können, sondern weil ich früher adhs hatte und vllt noch habe. Ich habe übrigens so oft gefehlt weil die Schule richtig beschissen ist. Auf einer anderen Schule wäre es deutlich besser.
also du bist in der Schule immer ganz brav und freundlich, machst alle deine Aufgaben ohne dich über irgendwas zu beschweren oder ständig nachzufragen?
Zu 80% schon
du kommst mit allen gut aus und es gibt keine Probleme?
Nein, weil wir ständig Gruppenarbeit und Gruppenaufgaben haben
Ich war mal eine Zeit lang in der Trainingsklasse, da gab es überhaupt keine Probleme, weil ich einfach meine Aufgaben machen konnte
und bei den restlichen 20% bist du extrem anstrengend?
Ich weiß nicht vielleicht.
und du denkst auf einer normalen Realschule oder auf einem Gymnasium gäbe es keine Gruppenarbeit?
Doch aber nicht so oft und bestimmt nicht so Gruppenaufgaben, die nichts mit dem Unterricht zu tun haben.
Das kann Genetik sein, wobei nicht jedes Kind von genetischen Fehlinformationen betroffen sein muss (es gibt sogar Zwillinge, bei denen ein Kind behindert und ein Kind nicht-behindert ist).
Es kann aber auch einfach Zufall sein, dass bei dir etwas anders lief bei z.B. der Zellteilung als bei deinen Geschwistern oder du eine veränderte Gehirnentwicklung hast.
Das ist jedoch weder ein Hinweis geschweige denn ein Beweis für eine mögliche Adoption oder ähnliches.
Erbkrankheiten/vererbte Behinderungen können Generationen überspringen bis sie das erste mal wieder auftreten. Kann z.B. sein, dass deine Ururururur-Oma die selbe Krankheit/Behinderung hatte und es in allen Generationen bislang rezessiv vererbt wurde (also so vererbt, dass es nicht aufgetreten ist) und du die erste Person bist, bei der es nun wieder dominat vererbt wurde (also so, dass es auftritt).
ein Beweis für eine mögliche Adoption oder ähnliches
Ich habe nie gesagt, dass es ein Beweis ist oder gefragt, ob es ein möglicher Beweis ist. Allenfalls habe ich gefragt, ob es ein Indiz ist.
es in allen Generationen bislang rezessiv vererbt wurde
Autismus oder adhs wird nicht über ein Gen vererbt. Daher ist Mendel nicht wirklich anwendbar, wenn es um Genetik geht.
Bist du jetzt zufrieden?
Ich habe keine veränderte Gehirnentwicklung
doch, wenn du tatsächlich an Autismus leidest, wovon ich stark ausgehe
Menschen mit einer Autismus-Spektum-Störung nehmen die Welt ab dem frühen Kindesalter anders wahr und ihr Gehirn entwickelt sich anders als dasjenige neurotypischer Personen. Um zu intervenieren, wenn die Plastizität des Hirns noch gross ist, ist die frühzeitige Erkennung der Störung unerlässlich. 07.06.2019
Ich kann deine Gedanken und Sorgen sehr gut nachvollziehen. Auch ich habe zwei Geschwister, die völlig normal entwickelt sind, während ich vermutlich neben dem Autismus noch ein paar andere Krankheiten von beiden Eltern geerbt habe.
Leider ist es so, dass je nach Quelle Autismus zu 50-70 % erblich ist. Es sind hunderte Gene, die direkte Vererbung ist genauso schwammig wie das Krankheitsbild selbst. Mit ADHS und emotionalen Störungen kenne ich mich nicht aus. Eineiige Zwillinge sind sehr oft beide betroffen.
Mein Urgroßvater, mein Großvater und mein Vater (eine Linie) weisen in direkter Linie je hochgradige Führungspositionen und Spezialgebiete auf, sind sozial aber eher zurückgezogen. Alle drei haben/hatten - soweit ich weiß - einen Doktortitel. Der Bruder meines Vaters ist schwerstbehinderter Autist.
Wir haben nie darüber gesprochen oder einen Gentest gemacht, aber ich vermute streng, dass ich diese väterliche Genetik geerbt habe. Mein kleiner Bruder ist extrovertiert, als einziger blauäugig, total hedonistisch und nicht der intelligenteste.
Neben der Genetik spielen Epigenetik, Hormone im Mutterleib, Erziehung und Umwelteinflüsse der ersten drei Lebensjahre eine sehr große Rolle.
Auch ich habe als Kind/Jugendlicher darunter gelitten, als einziger von uns nicht "perfekt" zu sein, das Asperger-Syndrom zu haben und 1x/Woche zur "Therapie" zu müssen. Hatte kaum/keine Freunde. Aber wer ist das schon. Dafür war ich der Älteste und intellektuell beiden deutlich überlegen.
Und noch einmal: du bist sozial und emotional vielleicht stark eingeschränkt, aber definitiv nicht geistig behindert. Du schreibst mit 12 stringenter und reflektierter als ich mit 16. Du bist ein Kind und keine Maschine. Du musst nicht zwanghaft funktionieren, solltest es deinen Eltern aber nicht allzu schwer machen. Auch wenn du das vielleicht nicht spürst, ich bin mir sicher, sie lieben dich so, wie du bist, obwohl sie sicherlich oft mit den Nerven am Ende sind.
(Es gibt vertauschte Kinder, die Wahrscheinlichkeit ist aber praktisch nichtexistent. Wenn du adoptiert wärst, wüsstest du das vermutlich. Dann hätte dich deine Mutter nicht säugen können, ihr hättet andere Blutgruppen und es gäbe keine Schwangerschafts-Fotos von ihr. )
Das ist ehr unwahrscheinlich, liegt an den genen sowas kann auch Generationen überspringen.
Meine Geschwister sind die selbe Generation.
Ich habe auch nichts mit meinen Eltern gemeinsam
Meine Uroma wären 2 Generationen und natürlich können Gemeinsamkeiten zeigen, dass man verwandt ist.
Generationen sind keine Meinungen oder ähnliches. Meine Eltern sind eine andere Generation, als ihre Eltern und diese als ihre etc. Meine Eltern können also gar nicht die selbe Generation wie meine Großeltern und Urgroßeltern sein
Zufall eben …
Ich glaube nicht, dass ich das jetzt noch habe.
Niemand in meiner Familie hat irgendwas