Wie ist es so im Kinderheim?

Im Kinderheim ist es streng, aber die Leute sind nicht lieblos, sie haben Verständnis für dich und wollen dein Bestes, sie bemühen sich sehr, dass es dir gefällt und dass du auch Spaß hast.

Du wirst einen durchgetakteten Tagesablauf haben: Frühstück, Schule, Mittagessen, Hausaufgaben, Freizeit, gemeinsame Zeit mit allen Mitbewohnern, wenn möglich, Abendessen., Bettruhe....

Du solltest dich allerdings an die Regeln und an die ausgemachten Vereinbarungen halten, dann hast du eine schöne Zeit im Kinderheim.

Allerdings gibt es auch Pfegefamilien, die meiner Meinung nach für kleinere KInder besser sind, weil diese dann, wie in einer Familie, aufwachsen.

Wenn du zu Hause geschlagen und misshandelt wirst, solltest du das in deiner Schule melden oder dem Jugendamt oder der Polizei. Am besten ist es, wenn du dich einer Lehrerin anvertraust.

Ich kann nur für russische Kinderheime und deutsche Notunterkünfte sprechen.

Russische Kinderheime:

Ich war von ein paar Monaten bis vier Jahre in einem Kinderheim in der Umgebung Jekaterinburg.

Es war wie ein Kindergarten mit Schlafsälen nur anders.

Es gab wie in einer Jugendherberge Essenszeiten, an einen Kühlschrank konnten wir aber nicht falls wir zwischendurch Hunger bekamen.

Dazwischen hatten wir nur Freizeit zum Spielen.

Es haben sich nicht alle Kinder vertragen.

Ein Junge hat oft gebissen, aber die Erzieherinnen (NUR Erzieherinnen) haben meistens nichts dagegen gemacht.

Klamotten mussten wir uns teilen, aber es waren immer genau abgezählt für alle was da.

Kein Kind hatte an keinem Tag nichts zum Anziehen.

Es wurde drauf geachtet, was wir anziehen. An normalen Tagen durften wir keine Kostüme anziehen, auch dann nicht, wenn uns das, was an Klamotten noch da war nicht gepasst hat.

Deshalb gab es oft Streit um die Klamotten.

Nachts war überall das Licht aus und keine Erzieherin war mehr anwesend. Wer und ob überhaupt jemand da war, weiß ich nicht mehr.

Wir hatten Schlafsäle mit jeweils 5 Kindern darin.

Teilweise sind die Kinder dann auch über uns hergefallen.

Für draußen hatten wir einen vergitterten Bereich mit Spielsachen, die meist durch Spenden oder durch erzwungen da gelassene Geschenke kamen.

Als ich adoptiert wurde, haben mir meine Eltern einen Kuscheltier - Hund mitgebracht, den durfte ich aber nicht behalten (wurde in die Spielsachensammlung getan).

Es gab feste Besuchszeiten. Sowohl für leibliche Eltern als auch potenzielle Adoptiveltern waren es dieselben.

Ab und zu konnten wir zu einer zugeteilten Erzieherin nachhause. Die waren unterschiedlich reich.

Das war dann wie eine Pflegefamilie.

Deutsche Notunterkunft:

Unsere Notunterkunft war eine ehemalige Halle für einen Sportverein mit ehemaligen Umkleidekabinen.

Die Duschen waren dreckig und versifft, aber alle waren nett.

Samstags wurde geputzt und es gab feste Taschengeldbeträge je Alter.

Wenn man nicht auf Minute genau pünktlich abends um 22:00 oder 23:00 Uhr oder wie halt die Regelungen für das jeweilige Alter waren, und man sich nicht rückgemeldet hat, wurde die Polizei gerufen.

Wir hatten Tischtennis, durften aber meistens nicht spielen, weil andere Hausaufgaben gemacht haben.

Es gab auch Spielkonsolen und einen DVD Player.

Passend dazu eine Couch mit vielen Kissen und Decken.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen!

Viele Grüße

Existenzgefährdend.

Nur gestörte Mitbewohner.

Kein Mensch liebt dich.