Wie ist es mit der Bibel vereinbar?

32 Antworten

Die vielzitierten 6000 Jahre entsprechen annähernd dem siebten Schöpfungs,,tag", der kurz vor Adams Erscheinen begonnen hatte (Gen. 1.31-2.3), und ein ,,Abend" ist nicht in Sicht (Hebr. 3-4). Das Ende des Sechstagewerks und der Anfang der Paradiesgeschichte (ab Gen 2.5) markieren die Nahtstelle zwischen der Vorgeschichte und der Geschichtsschreibung im eigentlichen Sinne. Ganz folgerichtig setzt die biblische Zeitrechnung nicht gleich bei der ersten Sekunde an, sondern ,,mittendrin" (oder, wenn man das Gesamtbild betrachtet, zum Ende hin), als sich das Geschehen auch geografisch eingrenzt (siehe Edenbeschreibung). Doch damit nicht genug: Die Abschlussformel des Sechstagewerks in Gen. 2.4 fasst alle Schöpfungs,,tage" zu einem einzigen ,,Tag" zusammen. Bei Kalendertagen geht das beim besten Willen nicht, unbestimmte Zeitabschnitte lassen sich hingegen problemlos zu einem (größeren) zusammenfügen.

Zum etymologischen Verständnis: Das fragliche Wort ,,Jom" ist verwandt mit ,,Majim", Wasser und ,,Jam", Meer. In allen Altsprachen sind die Begriffe für Wasser, Zeit, Welt und Leben eng verbunden und stellen die ältesten Schichten dieser Sprachen dar. Denn die Wasserläufe diktieren seit eh und je (nicht nur) das menschliche Leben. Die Schöpfungs,,tage" diktiert natürlich nicht die Erdrotation. Der erste hatte ja schon mit dem ,,Anfang" (Gen. 1.1) begonnen, bevor die Unterscheidung zwischen hell und dunkel möglich wurde (Gen. 1.3-5). Von Interesse sind vielmehr Werdung und Vollendung der jeweiligen Schöpfungswerke. Besonders deutlich wird das an der Vermehrung der Organismen einschließlich des Menschen (Gen. 1.28). Zudem wiederholt sich mehrmals die Wendung ,,und es geschah so", so auch in Gen. 1.30. Die Grundbedeutungen von ereb und boqer, traditionell mit Abend und Morgen übersetzt, sind Übergang und Neuanbruch. In manchen Übersetzungen ist diese Botschaft immer noch zu erkennen: ,,Da ward aus Abend und Morgen der x-te Tag".

Der ,,Kampf" um die Länge der Schöpfungs,,tage" ist ein Paradebeispiel für den inneren ,,Kampf" und Zwiespalt der Auslegungsgelehrten: Auf der einen Seite klar in die jüngere Vergangenheit mündende Chronologien, auf der anderen Seite nicht näher definierte Zeiträume. Ja, viele Kirchenväter beugten sich trotz allem dem Faktum, dass das Bedeutungsspektrum des Wortes ,,jom" weit über einen gewöhnlichen Wochentag hinausgeht. Aber leider vermochten sie es aufgrund weltanschaulicher und politischer Voreingenommenheit nicht korrekt einzuordnen, mit tragischen Folgen... Dazu kommt das widernatürliche Schöpfungsverständnis, das sie aus spätbabylonischen Mythen übernommen hatten, die zu jener Zeit ,,en vogue" waren. Diese Vorgänge benötigten nämlich schlicht und ergreifend keine langen Zeiträume. Letztere muteten sogar grotesk an, wenn alles geschichtslos im fertigen Zustand ,,erschaffen" worden sein soll. Das Vorurteil, ,,damals" wäre man der Einfachheit halber von wahlweise sechs oder sieben irdischen Tagen ausgegangen, weil sich niemand lange Zeitalter hätte vorstellen können, ist jedoch strikt zurückzuweisen. Ein ,,Tag" des indischen Schöpfergottes Brahma dauert fast so lange, wie die Erde laut Wissenschaft alt ist.

Buchtipps:

,,Die Bibelkorrektur" von Paul Hengge

,,Die Bibel bestätigt das Weltbild der Naturwissenschaft" von Karel Claeys

Woher ich das weiß:Recherche

Ich meine, wenn Religion einen Sinn haben soll, dann den, der Menschheit zu mehr Frieden, Freude, Freundlichkeit füreinander und Ähnlichem zu verhelfen. Die überlieferten Schriften (im Christentum die Bibel) können als Grundlage dafür dienen, indem man sich auf die Stellen konzentriert, die das emotionale Herz berühren. Ich glaube nicht, dass Jesus bzw. Gott gewollt hat, dass wir uns in Zahlen- und Datenmaterial verirren, und somit den wertvollen Nutzen der Religion aus den Augen verlieren.
Ich nehme machmal an einer christlichen Meditationsgruppe teil, die das "Herzensgebet" praktiziert. Dabei werden auch Zitate aus der Bibel (manchmal aus anderen Religionen) vorgetragen, um die Teilnehmer auf Herzensqualitäten einzustimmen. Diese Zitate sind aber wohl bedacht ausgewählt, sie sollten im Herzen ankommen. Dem gegenüber kommen Zahlen nur im Kopf an, das führt uns weg vom Glück.
Ich rate dir, sich weniger mit Kopfthemen zu beschäftigen, und eine "Kopflastigkeit" nicht in das Christentum hinein zu tragen. Bei Religionsausübung sollte es um etwas ganz anderes gehen. Um einen Eindruck davon zu bekommen, was gemeint ist, könntest du - wenn du magst - bei den podcasts einer Theologin rein hören. Das ist herzberührend. https://ganzda.de/episodes/

Ich mache dir einen Vorschlag:

Gehe mit dieser Frage zu Menschen die entweder schwer krank sind, ode nur noch kurze Zeit zum Leben haben. Dann siehst du wie sinnlos es ist sich über dieses Thema zu streiten.

Aber um einen Antwort auf deine Frage zu geben: Es kommt darauf an, welchen Quellen man vertraut. So kommt man auf unterschiedliche Ergebnisse. Was auf den ersten Blick richtig erscheint, kann auch falsch sein.

Logik ist nicht immer richtig.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich interessiere mich für alles rund um die Bibel.

Nein das ist nicht korrekt .

Das behaupten die Sogenannten Kreationisten.Das sind nur ein Bruchteil an Christen..meist freikirchler aus den USA kommend.

Ich glaube auch dass die Welt von Gott erschaöaffen ist .

Keinesfalls sage ich aber dass die Welt 7000Jahre alt wäre ,weil ich das nicht weiss,obwohl ich darüber auch schon Bücher gelesen habe .

Niemand weiss wie alt die erde genau ist ,alles ist Theorie und Spekulation.

Auch die K.Kirche macht dazu keine konkreten Aussagen ,weil es gar nicht ihr Thema ist .

Und auch die Bibel sagt das nicht aus.

Daher sollten wir das getrost der Naturwissenschaft überlassen,das herauszufinden.

FAZIT.

Seriöse Theologie macht dazu keine Aussagen und Seriöse Naturwissenschaft macht über das,Transzendente(Gott) auch keine Aussagen.

Lg

Woher ich das weiß:Recherche

Es gibt Christen, die davon ausgehen, dass das Universum mehrere Milliarden Jahre alt ist und Christen, die von einer wesentlich jüngeren Schöpfung ausgehen.

Um deine Frage aus der Sicht der letzteren zu beantworten, könntest du dir mal das folgende Video von Dr. Markus Blietz (Astrophysiker) anschauen: Wie alt ist die Welt?

Mayahuel  25.05.2022, 19:08
Video von Dr. Markus Blietz

Natürlich wird bei C14 nicht die Kalibrierung mit Jahresschichten aus einem See erwähnt.

Im Frühjahr kommt Schmelzwasser vom Berg und lagert sich im See ab. Im Herbst kommen Blätter drüber. Diese Schichten lassen sich sogar optisch erkennen.

Die Blätter aus den jeweiligen Jahresschichten stimmen ungefähr mit dem linearen Zerfall überein. Das sind 50 000 Jahre.

Dieser ungefähre lineare Zerfall stimmt auch mit dem Baumringen überein. Das sind 14 000 Jahre:

As of 2020, securely dated tree-ring data for the Northern Hemisphere are available going back 13,910 years.

https://en.wikipedia.org/wiki/Dendrochronology

Wenn sich der Zerfall in der Vergangenheit schneller abgespielt hat, haben wir das Heat Problem: alles wäre verbrannt:

A more common approach is to allow for accelerated nuclear decay during the early portion of terrestrial history, when those elements which decay naturally were buried far below the crust (or far below the waters of the global flood, in some models), therefore dealing with the heat problem.
One possibility for the accelerated decay comes with the possibility of variable speed of light. Other theories simply hypothesize that during certain periods of time God sped up the process; these are called singularities in creation science.

https://creationwiki.org/Radiometric_dating

Kreationisten erklären das mit Gott oder anderen physikalischen Gesetzen.

So kann man auch Alice im Wunderland erklären. Mit Wissenschaft hat das soviel zu tun wie ein Eisbär mit Afrika.

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chrisbyrd  26.05.2022, 09:04
@Mayahuel

Genau: Kreationisten erklären dies mit Gott.

Setzt man Gott in die Gleichung ein, passt das mit dem Eisbär und Afrika nicht mehr so gut.

Darum geht es wohl im Endeffekt bei dieser Frage: Gibt es einen Gott oder nicht...

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Mayahuel  26.05.2022, 09:32
@chrisbyrd
 Gibt es einen Gott oder nicht...

Nur Kreationisten sehen da diese Frage, nicht andere Christen.

ZB 10mal im Jahr gab es ein Frühjahr mit einer Frühjahrsschmelze, 10mal im Jahr gab es Herbstblätter. Und der C14-Zerfall war damals schneller, als zB die letzten 2000 Jahre.

Wer das glauben will ...

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Jehukal  26.05.2022, 09:48
@Mayahuel
Im Frühjahr kommt Schmelzwasser vom Berg und lagert sich im See ab. Im Herbst kommen Blätter drüber. Diese Schichten lassen sich sogar optisch erkennen.
Die Blätter aus den jeweiligen Jahresschichten stimmen ungefähr mit dem linearen Zerfall überein. Das sind 50 000 Jahre.

Da du öfters mit diesem "Argument" kommst, möchte ich dir mal zeigen wie "dünn das Eis ist auf dem es steht".

Dein See müsste mit dem Fluss vor mindestens 50 000 Jahren entstehen sein (möglich). Es dürfte innerhalb dieser Zeit keine Geologischen Veränderungen gegeben haben (eher unwahrscheinlich). Die klimatischen Bedingungen immer ungefähr gleich. Also keine Trockenheit oder starke Regenfälle (unmöglich). Ein Unwetter kann auch solche Schichten bilden. Viele Wissenschaftler sehen nur das was sie wollen (oder sollen). Es kommt immer darauf an, wie man was interpretiert. Oder wie ich immer sage: "Es kommt darauf an, welchen Quellen man vertraut."

Menschen sind wahre Meister darin sich und andere zu belügen, wenn es darum geht: "Es kann nicht sein, was nicht sein darf." Also, wie ehrlich sind wir zu uns selbst?

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Mayahuel  26.05.2022, 10:12
@Jehukal
Es dürfte innerhalb dieser Zeit keine Geologischen Veränderungen gegeben haben (eher unwahrscheinlich).

Angenommen, es gab damals ein anderes Klima, eine andere Geologie und anderes Wetter: der ungefähre C14-Zerfall stimmt aber überein.

Und dieser stimmt mit Baumringen von 14 000 Jahren überein.

Diese Hinweise belegen sich gegenseitig. Und aus Hinweisen werden gute Belege.

Das kann man nur außer Kraft setzen, wenn es damals eine andere Physik und eine andere Welt gab.

Und da ist man bei Alice im Wunderland.

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Jehukal  26.05.2022, 14:22
@Mayahuel
Angenommen, es gab damals ein anderes Klima, eine andere Geologie und anderes Wetter: der ungefähre C14-Zerfall stimmt aber überein.

Und woher soll man so genau wissen, dass sich die C14 Isotope unter diesen Bedingungen genau so verhalten wie erwartet?

Es ist nur eine logische Schlussfolgerung aus kurzfristigen Beobachtungen. Hast du dich jemals mit kritischen Argumenten zu diesem Thema beschäftigt?

Wenn man heute Geologen nach Washington zum Mount St. Helens schicken würde ohne zu wissen was 1989 passiert ist. Was wäre wohl das Ereignis? Garantiert nicht das was du erwarten würdest.

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Mayahuel  26.05.2022, 14:55
@Jehukal
 Geologen nach Washington zum Mount St. Helens schicken

C14 hat ein bestimmtes Zeitfenster.

Zum See:

Das besondere an dem Suigetsu See ist, dass sich dort jedes Jahr organisches Material ablagert, welches in dem sauerstoffarmen und ruhigem Gewässer vor Verwirbelungen geschützt ist.
Anhand des organischen Materials, welches auf den Boden des Sees fällt, bilden sich Jahr für Jahr Schichten, die den der Baumringe ähneln. Die Jahrtausend alten Bodenschichten des Suigetsu Sees können so jeweils einem exakten Jahr zugeordnet werden.
Anhand der Ergebnisse dieser Bohrkerne lassen sich Altersbestimmungen mit Radiokarbonmessungen bis zu den letzten 53.000 Jahre exakt berechnen.
Anhand der gewonnen Ergebnisse lassen sich Richtwerte schaffen, die Wissenschaftler bei zukünftigen Altersbestimmungen nutzen können. Besonders hilfreich ist dies für Fundstücke, die älter als 12.500 Jahre sind.
Für die exakte Altersbestimmung von Objekten die jünger als 12.500 Jahre sind, greifen Wissenschaftler auf alte Bäume zurück, dessen alter genau bekannt ist (Dendrochronologie).
Jedoch gab es für die 40.000 Jahre davor keine exakte Eichquelle, so das die Wissenschaftler nur Altersbestimmungen mit Schwankungen von einigen hundert Jahren machen konnten.
Bisher griffen die Wissenschaftler bei Altersbestimmungen von Objekten die älter als 12.500 Jahre sind auf marinen Quellen, wie beispielsweise auf Korallen, zurück. Da der C-14-Gehalt in den Ozeanen aber nicht exakt den der Erdatmosphäre enspricht, waren alle Messungen mit einer gewissen Unsicherheit behaftet.

https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/archaeologie/forscher-praezisieren-radiokarbonmethode-13371710

genau so verhalten wie erwartet?

wegen den Jahresschichten

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Jehukal  26.05.2022, 17:41
@Mayahuel

Danke für die Quellenangabe, ich werde es mir bei Gelegenheit genauer anschauen.

Wie ich dir schon einmal geschrieben habe. Für einen Christen sollte es nebensächlich sein über so sinnlose Themen zu diskutieren (obwohl es manchmal interessant ist).

Dieses Thema ist für uns wichtiger:

Jakobus 4; 13 Wohlan nun, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die und die Stadt reisen und dort ein Jahr zubringen, Handel treiben und Gewinn machen 14 — und doch wisst ihr nicht, was morgen sein wird! Denn was ist euer Leben? Es ist doch nur ein Dunst, der eine kleine Zeit sichtbar ist; danach aber verschwindet er. 15 Stattdessen solltet ihr sagen: Wenn der Herr will und wir leben, wollen wir dies oder das tun.

Psalm 90; 10 Unser Leben währt siebzig Jahre, und wenn es hoch kommt, so sind's achtzig Jahre; und worauf man stolz ist, das war Mühsal und Nichtigkeit, denn schnell enteilt es, und wir fliegen dahin.

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2desmond  07.10.2022, 11:55
@Jehukal

Ihr schreibt hier viel aus verschiedenen Gesichtspunkten heraus.

Ich will das mal abkürzen.

Es sind "Schnelle Schwemmungen" bekannt. Diese resultieren in schnellem Aufbau von sehr vielen Schichten übereinander.

Also, solche "Maße" wie Schichtungen in einem See für Altersberechnungen zu verwenden, ist sehr risikobehaftet.

Ob da mittlerweile was hierzu im Netz steht, weiß ich nicht.

Und noch was: Im Ruhrgebiet wurden Kohleflöze gefunden, die im Abstand von wenigen Metern lagen und in einem zeitlichen Abstand von einigen 100.000 Jahren entstanden sind.

Was Bergleute berichteten, das war, dass nicht nur ein Mal ein ganzer Baumstamm von dem einen Flöz in das andere ragte. Was heißt das? Das heißt, der Baum ist unten einige hunderttausend Jahre älter als oben, im jüngeren Flöz. Oder der Baum lebte mystischerweise weiter, während sein Baumfuß zu Kohle wurde. Unter hohem Druck und hoher Temperatur. Dann kam das neue Flöz über ihn.

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Mayahuel  07.10.2022, 12:26
@2desmond
wie Schichtungen in einem See

man kann jedes Jahr zusehen, wie die Schicht entsteht. Und zwar mit einer Erdschicht, die vom Gebirge mit Schmelzwasser kommt.

Und die Blätterschichten entsprechen der C14-Datierung. Die Datierung bestätigt also die Annahme.

Was Bergleute berichteten

kann man das wo nachlesen?

Ob da mittlerweile was hierzu im Netz steht, weiß ich nicht.

vielleicht bei Answers in Genesis ?

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2desmond  07.10.2022, 13:06
@Mayahuel
man kann jedes Jahr zusehen, wie die Schicht entsteht

Am besten liest du nochmal.

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Mayahuel  07.10.2022, 13:11
@2desmond
Am besten liest du nochmal.

andere Möglichkeiten werden durch die C14-Datierung ausgeschlossen.

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Jehukal  07.10.2022, 14:59
@2desmond

Wenn man etwas nicht wahrhaben will, reicht ein Argument z B. C14 Datierung. Alles andere wird ignoriert.

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