Wie ist der Satz zu verstehen? Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun?

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Diesen Satz sprach Jesus, als die römischen Soldaten ihn an den Pfahl nagelten. Die Soldaten kannten ihn nicht und wußten nicht, wer er wirklich war (im Gegensatz zu den jüdischen Schriftgelehrten, die ihn mit bewußten Falschanklagen vor Gericht gebracht hatten).

Jesus spiegelte die Liebe seines Vaters  vollkommen wider — er war „zum Vergeben bereit“ (Psalm 86:5). Diese Bereitschaft ließ er sogar am Marterpfahl erkennen. Welche Worte äußerte er, als er mit durchbohrten Händen und Füßen am Pfahl hing und wie ein Verbrecher starb? Bat er Jehova, die Vollstrecker zu bestrafen? Im Gegenteil, seine letzten Worte waren unter anderem: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ (Lukas 23:34)

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Vergibst du?

BILL und seine 16jährige Tochter Lisa hatten Schwierigkeiten, miteinander auszukommen. Geringfügige Meinungsverschiedenheiten zwischen ihnen arteten häufig dahin gehend aus, daß sie sich gegenseitig anschrien. Schließlich steigerten sich die Spannungen so weit, daß Lisa aufgefordert wurde auszuziehen.

Nach einer Weile sah Lisa ein, daß sie schuld war, und bat ihren Vater um Vergebung. Doch statt über die früheren Fehler Lisas hinwegzusehen, wies ihr verbitterter Vater ihre Bemühungen, Frieden zu schaffen, zurück. Man stelle sich das vor: Er war nicht bereit, seiner eigenen Tochter gegenüber barmherzig zu sein!

Vor Jahrhunderten wurde ein unbescholtener Mann wegen eines Verbrechens zum Tode verurteilt, das er nicht begangen hatte. Zeugen sagten falsch aus, und politische Amtsträger verschlossen die Augen vor der Rechtsbeugung. Jener unschuldige Mann war Jesus Christus. Kurz bevor er starb, bat er Gott im Gebet: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ (Lukas 23:34).

Jesus vergab bereitwillig und von Herzen, und seine Nachfolger wurden dringend aufgefordert, ihn in dieser Hinsicht nachzuahmen (Epheser 4:32). Dennoch sind viele wie Bill so herzlos, daß sie nicht vergeben wollen. Wie schneiden wir auf diesem Gebiet ab? Sind wir bereit, anderen zu vergeben, wenn sie gegen uns sündigen? Und wie steht es mit schwerwiegenden Sünden? Muß man auch diese vergeben?

Zu vergeben ist eine Herausforderung
Es ist nicht immer einfach zu vergeben. Und in der heutigen kritischen Zeit sind die zwischenmenschlichen Beziehungen immer problematischer geworden. Besonders im Familienleben nehmen Streß und Druck überhand. Schon vor langer Zeit erklärte der christliche Apostel Paulus, „in den letzten Tagen“ würden solche Verhältnisse vorherrschen. Er sagte: „Die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, anmaßend, hochmütig, . . . ohne Liebe zum Guten, Verräter, unbesonnen, aufgeblasen vor Stolz“ (2. Timotheus 3:1-4).

Zwangsläufig lastet daher auf uns allen ein Druck von außen, wodurch unsere Fähigkeit, anderen zu vergeben, auf die Probe gestellt wird. Darüber hinaus müssen wir auch noch gegen innere Kräfte ankämpfen. Paulus klagte: „Das Gute, das ich wünsche, tue ich nicht, sondern das Schlechte, das ich nicht wünsche, das treibe ich. Wenn ich nun das, was ich nicht wünsche, tue, so vollbringe nicht mehr ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt“ (Römer 7:19, 20). Infolgedessen sind viele von uns nicht in dem Maß zum Vergeben bereit, wie sie es sich wünschen würden. Schließlich übt die ererbte Sünde und Unvollkommenheit einen mächtigen Einfluß auf uns alle aus, so daß es uns manchmal an Mitgefühl gegenüber unseren Mitmenschen mangelt.

Eine Frau, die aufgefordert worden war, einer anderen Frau eine geringfügige Kränkung zu vergeben, erwiderte: „Niemand ist die Mühe wert, die es kostet, zu vergeben.“ Das hört sich im ersten Moment sehr unfreundlich, herzlos, wenn nicht sogar zynisch an. Gehen wir einer derartigen Bemerkung allerdings auf den Grund, erkennen wir, daß sie Ausdruck der Frustration ist, die viele angesichts einer Welt empfinden, die sie als selbstsüchtig, gleichgültig, ja feindlich betrachten. Ein Mann sagte: „Die Leute nutzen dich aus, wenn du ihnen vergibst. Man kommt sich wie ein Fußabtreter vor.“

Angesichts dessen ist es nicht verwunderlich, daß es in den heutigen letzten Tagen schwerfällt, die Bereitschaft zum Vergeben zu pflegen. Dennoch fordert uns die Bibel auf zu verzeihen. (Vergleiche 2. Korinther 2:7.)

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Quelle:
*** w94 15. 9. S. 3-4 Vergibst du? ***

nowka20  05.02.2017, 22:44

ja, der wachturm kann zu tränen rühren

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Ich würde Dir wirklich gerne weiterhelfen. Habe das irgendwie auf dem Herzen. Ich kann das aber leider nicht hier in diesem Forum,... und alles was ich tun kann ist für Dich beten. Und weißt Du,..Gebet ist sehr stark! Und Gott hat Dich lieb! Ja er liebt Dich und Du bist seine Schöpfung! Etwas ganz besonderes und einmaliges! Und,..wer ihn sucht wird ihn finden. ;) Ich wünsche Dir alles gute und Gottes Segen!

Jesu Kreuzigung und Tod:

32 Es wurden aber auch hingeführt zwei andere, Übeltäter, daß sie mit ihm abgetan würden.
33 Und als sie kamen an die Stätte, die da heißt Schädelstätte, kreuzigten sie ihn daselbst und die Übeltäter mit ihm, einen zur Rechten und einen zur Linken. 34 Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen sie wissen nicht, was sie tun! Und sie teilten seine Kleider und warfen das Los darum.

so steht es in der Bibel, online nachzulesen.

Pepe123567 
Fragesteller
 17.03.2016, 00:08

Danke vielmals ich glaube so fühle mich gerade zum Teil wie Jesus, dann passt es ja

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Das gebrauche ich oft für Menschen die ohne Glauben leben. Sie reden schlimme Sachen und sie wissen nicht was sie da eigentlich sagen. Das Wort ist eine starke Waffe und kann sehr viel Schäden anrichten.
Auch sage ich als gläubiger dass die Menschen, die sich gegen Gott auflehnen...sagen das die Bibel "blödsinn" ist und nur erfunden dass Gott ihnen vergeben mag. Denn die Schrift ist viel mehr als nur Buchstaben.

Du kannst den Satz in der Situation der Kreuzigung Jesu anwenden aber auch im allgemeinen als Gläubiger. Der Satz sagt viel aus.

Pepe123567 
Fragesteller
 17.03.2016, 16:52

Danke hat mir geholfen ...... Und denke auch das ich in der jetzigen Situation über diese Worte nachdenken muss und ggf. Bete um die Menschen, das Gott ihnen vergibt ihre Sünden

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Jesus betet mit diesem Satz zum Vater ( Gott ). Er versucht ihn ( Gott ) damit zu besänftigen, damit er nicht die Menschen richte, die ihn ( Jesus ) vor Pilatus führten um ihn anzuklagen ( hierbei droht die Todesstrafe ). Dabei verwendet Jesus das Argument, dass seine Ankläger nicht wissen was sie tun / nicht wissen wen sie anklagen / nicht wissen wer sein ( Jesus ) Vater Gott ) ist.

Nähere Informationen finden sich in der Bibel bei Lukas Kap.23 (V.34)

Pepe123567 
Fragesteller
 17.03.2016, 00:11

Also heißt dies doch das ich nicht richtigen soll über jemanden so dass nicht über mich gerichtet wird, oder? Ein schöner Auszug von einem tragische Moment jedoch dadurch jeder Mensch die Erlösung ermöglicht wurde.

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Chaoist  17.03.2016, 00:21
@Pepe123567

Es bedeutet lediglich, dass Jesus in dieser Situation nicht seine Liebe zu den Menschen verloren hat, die ihn anklagten und er wusste, dass sein Vater ein barmherziger Gott ist, der diesen armen Sündern vergeben kann.

Wenn du wissen willst wie es genau dazu kam und was danach geschah ( laut Überlieferung ), dann solltest du dir wirklich eine Bibel schnappen und den Lukas mal lesen. Ich kenne die Geschichte auch nicht mehr genauer. Ist schon ne Zeit lang her ^^

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