Wie ist das Leben so als Junge und welche Vorteile und Nachteile hat man?
Wie fühlt sich das so an ein Junge sein zu dürfen?
Ich würde meinen Freund fragen, aber finde die Frage etwas weird.
Ihr habt keine Tage, seid "stärker", größer, dominanter usw. Wie fühlt sich das so an?
Einer meinte zu mir, dass ich glücklich sein sollte ein Mädchen zu sein???
Also ich liebe mich und meinen Körper, aber würde manchmal doch viel lieber ein Junge sein.
23 Leute gucken sich die Frage an, antwortet mir doch meine introvertierten Freunde🤗
12 Antworten
Hi,
spannende Frage, die Du da stellst. Und eigentlich ist sie schwer zu beantworten. Wir haben gerade einen großen gesellschaftlichen Diskurs darüber, was Männerbilder und was Frauenbilder sind. In diesem Diskurs werden fast ausschließlich soziologische Theorien statt psychologische einbezogen. Das ist in sofern wichtig zu wissen, alsdass die Soziologen immer davon ausgehen, dass ein Individuum durch seine soziale Umwelt geformt wird (also das Individuum ist Opfer der Umwelt) und die Psychologen davon ausgehen, dass ein Individuum in einer Umwelt autonom agieren, die Umwelt formen bzw. diese auch verlassen kann (Individuum als Bestimmer über die Umwelt).
Jetzt ist es nicht pauschal "besser" ein gewisses Geschlecht zu haben. Ich würde eher sagen, mit den einhergehenden Hürden wird unterschiedlich umgegangen. Es gibt z.B. für Frauen in einem alter ab 14-16 eine spannende Tür, durch die sie gehen können: Attraktivität. Die gibt es für Männer nicht in dieser Form. Jungs können nicht über ihre Attraktivität vor der Lehrerin mit den Augen plinkern, in einem Club eine Eintritt erschleichen oder auf social Media erfolgreich sein. Die Hürden sind um ein Vieles höher. Deshalb entwickeln sie Strategien, anders in ihrem Leben voranzukommen: durch Leistung, manchmal auch Zeigen von Stärke, Durchsetzung, etc.
Warum ich dieses Beispiel auswähle? Frauen schildern den Optik-Druck häufig als eine Form des Opfer-Daseins: "Die Welt verlangt, dass ich schön aussehe". Dabei ist das auf der anderen Seite ja auch ein Potenzial, das eigene Leben zu gestalten. Es gibt keinen Pauschalen Nachteil oder Vorteil, sondern es ist stets Beides enthalten. Und so ist das eben auch für Jungs.
Tatsächlich ist das Gehirn nicht ganz geschlechtsneutral. Es gibt dazu ein sehr interessantes Video von Mai Thi Nguyen Kim:
Nachteile:
- zuhauen verboten
- heulen verboten
- weibliche Farben tragen verboten
- immer als Täter verdächtigt. Man darf ja niemals das Opfer sein. Ist man es doch, wird einem nicht geholfen.
- leistungsabhängig, darf also kein Hausmann werden
- keine Förderprojekte in Schulen, deshalb kaum Chancen auf hohe Abschlüsse zu kommen. Mädchen dagegen fluten die Universitäten bereits.
- Elternzeit muss beantragt werden und steht ebenfalls in der Kritik der Arbeitgeber
- sofort zum Vater werden verdonnert, wenn die Frau schwanger wird, auch ohne den Willen des Mannes. Und sofort dazu verdonnert sein gesamtes Leben drauf umzustellen und der Frau den Unterhalt zu entrichten. Die Frau darf sogar den Kontakt zu den Kindern straffrei verbieten
- bei Behinderung kaum bis gar keine Chancen als Integrationsschüler an Schulen genommen zu werden.
- Bessere Bezahlung in Berufen, dafür Aufstiegschancen für die Frauen. Männer müssen sogar freiwillig drauf verzichten
- schwere und gefährliche Berufe ständig für die Männer. Sie dürfen draufgehen, die Frauen nicht.
- Männer müssen sich den Kopf rasieren bei der Bundeswehr. Frauen nicht.
- In einigen Clubs noch "in": Frauen erhalten freien Eintritt und Männer müssen ihre Getränke im Club bezahlen.
etc. etc. etc.
ein paar Sachen sind totaler Quatsch.. Männer müssen beim Bund gar nix rasieren, solang sie nicht aussehen wie Strauchdiebe, selbst Vollbart ist erlaubt!
Bei Langen Haaren gilt, wie bei den Frauen, zusammentragen.
Auch solche Dinge wie "Mann muss ..." ist ein Klischee ja, aber ob du es machst, ist dann deine Freie Entscheidung..
ein paar Sachen sind totaler Quatsch.. Männer müssen beim Bund gar nix rasieren, solang sie nicht aussehen wie Strauchdiebe, selbst Vollbart ist erlaubt!
die deutsche Bundeswehr schreibt es weiterhin so vor. Und "eigentlich" sollten es sogar die Frauen als Soldatinnen mitmachen, dass ihr Kopf rasiert wird. Das hat zwei Gründe:
- Damit niemand sie an den Haaren packen kann.
- Läuse. Man weiß schließlich im Einsatz nie, wann man demnächst wieder unter die Dusche kann.
Und dennoch werden Frauen bisher mit langen Haaren dort genommen und keiner sagt was. Bisher. Mal sehen, wie lange, denn das Bundesverfassungsgericht hat etwas entdeckt, als sie eine Klage von einem Mann diesbezüglich schon mal weggeschmettert haben.
Hm höchst interessant, dass ich mehrere Leute bei der Bundeswehr kenne und niemanden wurden je dir Haare abrasiert
Das mit den Heulen und Farben ist doch voll out. Ich seh ständig mal Männer in Pink und Lila und Männer hab ich auch schon heulen sehn, was ist das denn für Mist. Wir sind im 21.jhd. Wem das juckt ist ein idiot. Und das mit der Rasur is auch quatsch
Von wegen out. Wer wird ständig belächelt und ausgelacht, wenn er heult? Doch sicher nicht die Frauen.
Das 21. jhd. tut auch nichts zur Sache, die vorigen Generationen sind noch da und die Rollenbilder unserer bekloppten Gesellschaft haben sich bis heute nicht geändert.
Wem das juckt ist kein "Idiot", sondern "einer, der Veränderungen will, zum Guten".
Und das mit der Rasur ist kein Quatsch. Es ist bei der Bundeswehr weiterhin Vorschrift. Allerdings nur für die Männer, also reinste Diskriminierung.
Es ist halt einfach so normal, ich kann es ja schlecht vergleichen weil ich ja nur mein Leben kenne.
Der größte Nachteil haha idt es immer ungewollt nen steifen zu kriegen ahhaha
Jeder von uns ist ein Individuum. Klar gibt es Klischees. Aber danach muss man nicht gehen. Es gibt viele Jungs, die sich "weibischer" geben als Mädchen. Ich (w) selbst shoppe an sich nur in der Männerabteilung. Ich schleppe schwere Sachen, habe zu viele männliche Hormone und bin oft sexgeil, schminke micht nicht und trage keine High Heels. Bin ich deswegen ein Mann? Nein, ich bin ein Individuum - ich bin ich. Und für mich fühlt sich das gut und normal an. Sei Du also Du selbst. Das Wichtigste ist, Du bist zufrieden mit Dir.
Naja - darf sie die Frage nicht stellen, wie es ist ein Mann zu sein, nur weil Du für Dich beschlossen hast das sei ein Klischee und Du möchtest diesem nicht entsprechen?
Fragen sollte man immer alles das, was man wissen möchte! Auf jeden Fall! Dann muss man aber auch zuweilen mit Antworten wie meiner rechnen.
Klar darfst Du Dich immer selbst positionieren. Wollte jetzt nur auf die Fragestellerin mehr eingehen bzw. auf ihr Anliegen aufmerksam machen.
Ich würde sagen dass es sich als Junge ganz gut leben lässt. Der einzige Faktor der nachteilig sein könnte, ist das wir als starke lauf männlichkeit die sind, die die Familie verteidigen sollen. Aber das sehe ich aufgrund meines Helfersyndroms + Beschützerinstinkt eher als Vorteil an, ist Ansichtssache. Aber abgesehen davon ist bei uns das Suizidrisiko höher und wir sterben früher.
Wobei sich das mittlerweile gelockert hat, wir sterben nicht mehr so viel früher und der Anteil an Weicheiern in der Männerwelt ist gestiegen.
Weicheier sind Jungs die vor nem kaputten Fingernagel kreischen, ihre Familie nicht verteidigen können, nie anpacken
Verstehe. Angst ist dennoch nicht etwas das jemanden "schwach" werden lässt...jemand mit starken Depressionen bspw will oftmals anderen helfen, die Familie verteidigen, etc... aber das geht nur schwer, weil deren Leid, Angst, Trauer usw enorm ist. Selbstmord empfinde ich zwar pathetisch, jedoch sind die Menschen, welche diese Tat durchführen, in einer Krise.
Depression ist was anderes. Das ist eine Krankheit die nunmal jeden treffen kann. Ich rede von fällen wo die Leute psychisch Kerngesund sind und einfach nicht ,,die Eier haben“ was zu tun.
Sehr interessant. Und dabei hast du nur einen von warscheinlich unzähligen Faktoren genannt die sich bei Geschlechtern unterscheiden, und das obwohl das Gehirn geschlechtsneutral zur Welt kommt.