Wie identifiziert ihr eine/n schlechte/n Freund/in?
Freund/in nicht im Sinne von Liebe.
Was sind für euch Merkmale einer/s schlechten Freundin/es?
5 Antworten
Wenn der/die Freund*in Energie zieht, wenn die Gespräche sich immer um sie drehen und deine Themen, Sorgen, Wünsche zu kurz kommen. Du bist vorwiegend am geben, der andere am nehmen.
Wenn er/sie immer bestimmen will, während deine Bedürfnisse, Wünsche, Ideen aber ignoriert, nicht ernst genommen oder abgewertet werden. Wenn du dich nicht gesehen fühlst.
Wenn die Person dich gern einspannt, für ihre Zwecke zu oft ausnutzt, obwohl du es nicht gern tust und nix davon hast.
Wenn sie nicht zur Verfügung steht, wenn du wirklich Hilfe brauchst, und sie sich rausredet, abwimmelt oder nicht reagiert.
Wenn du Angst vor ihr hattest und sie dich von oben herab behandelt hat, muss man von einer narzistischen Persönlichkeit (bei wikipedia gut erklärt) ausgehen. Das muss noch nicht krankhaft sein, aber man kann diese Persönlichkeiten nicht ändern. Da kann man nur die Flucht ergreifen. Du hast also richtig entschieden und musst überhaupt keine Schuldgefühle haben. Die haben ja auch keinerlei Mitgefühl.
Das Ding ist ja das:
Ich schätze, meine Mutter hat auch eine narzisstische Persönlichkeit (unabhängig von diesem Thema hier) und sie war es auch, die immer dagegen war, die Freundschaft zu beenden. Sie machte mir immer sofort Vorwürfe, dass ich das ja nicht machen könne und ich mich dann nicht wundern müsse, wenn ich keine Freunde hätte.
Obwohl ich mich von dieser Person schlecht behandelt und verletzt fühlte.
Ich dachte lange, ich müsse die Freunde, die ich habe schätzen und solle "nicht so empfindlich sein".
Aber ich spürte schon lange, dass da irgendetwas nicht passt und ich fühlte mich unwohl. Ich konnte mich vor ihr nicht öffnen, ich fühlte mich verurteilt und missverstanden. Ich war nervös und kam mir vor, als würde ich ständig irgendetwas falsch machen können und als würde sie nichts von mir halten. Über meine Wünsche und Zukunftspläne redete ich auch nicht, ich erzählte generell nicht viel von meinem Leben und es ist, als war ich da mit einem Energie-Vampir zusammen. Sie meinte, immer alles besser zu wissen und tat teilweise so, als wäre ich gegenüber ihr auf dem Niveau eines Kindes und als müsse sie mir die Welt erklären. Ich fand das mega-arrogant.
Oder sie wunderte sich über Dinge, die ganz normal für mich waren. Z.B. "Was, du magst diesen Song?" - War mein Musikgeschmack und eine Interpretin, die ich schon seit Kindertagen kannte. Wieso ist das dann ein Wunder? Wahrscheinlich kannte sie nicht einmal meinen Musikgeschmack, so wenig hat sie mich (mein wahres Ich) gesehen. Sie ist komplett in ihrer Blase, kommt mir vor.
"Was, du kennst diese Stadt?" - Sie hielt mich wohl für ungebildet. Es ging um Duisburg. So unbekannt ist die Stadt jetzt nicht.
"Was, du hörst diese Band?" - Sie dachte wohl, nur sie würde diese Band hören. (Greenday)
"Du hast die Jeans jetzt ja nur wegen mir angezogen." - Sie dachte wirklich, ich würde extra für sie, wenn wir uns treffen, eine Jeans anziehen, weil ich früher oft Leggings trug und sie der Jeanstyp war. Dabei wechsle ich halt auch manchmal ab und ich habe die Jeans sicher nicht wegen ihr gekauft.
Sorry, dass das so viel wurde.
Wenn man von zwei Narzissten umgeben ist, spielen sich die beiden gegenseitig in die Hände und müssen sich dafür nicht einmal treffen, kommt mir vor.
Meine Mutter war ständig dabei, mich davon abzuhalten, die Freundschaft zu kündigen und diese "Freundin" verteidigte ständig meine Mutter, wenn die sich unfair mir gegenüber verhielt. (Sie machte mich auch nieder und war sehr manipulativ, teilweise auch gewalttätig.)
Irgendwann kapiert man nicht mehr so wirklich, was jetzt richtig und was falsch ist, wenn man von der narzisstischen Mutter "narzisstischen Input" bekommt und dann rausgeht und von der Freundin "narzisstischen Input" bekommt. Und umgekehrt und immer wieder von vorne.
Nur dieses negative Bauchgefühl war immer da.
Ich dachte irgendwann, ich würde etwas (oder besser gesagt alles) falsch machen, mit mir wäre etwas falsch und ich solle nicht so empfindlich sein. Ich dachte irgendwann einfach, ich wäre der Fehler und meine Emotionen wären egal, meine Wünsche nichts wert.
Nach meinem Bauchgefühl zu handeln und der Verletzung endlich Raum zu geben, also zu mir zu stehen und zu dem, was passiert ist, ist befreiend.
Danke für's Zuhören, wenn du bis daher gelesen hast. :-)
Das nennt man Gaslighting, wenn die Narzissten dir einreden, dass du alles falsch machst und sie sogar deine (realistischen) Wahrnehmungen anzweifeln. Das führt soweit, dass du deiner eigenen Wahrnehmung misstraust und dein Selbstwertgefühl schwer leidet. Umso mehr gratuliere ich dir, dass du jetzt deinem Bauchgefühl traust und dich befreit hast.
Es ist unmöglich mit Narzissten auf Augenhöhe zu reden. Sie stellen sich immer über dich, spielen den Mächtigen, Unfehlbaren, Überlegenen und machen dich zum Versager. Das ist Demütigung pur.
Es ist natürlich typisch, dass man sich solche Freund*innen sucht, wenn man so eine Mutter hat. Pass auf, dass du nicht auch auf einen narzisstischen Crush/Liebhaber reinfällst. Vorsicht, es gibt auch bescheidene, nicht angeberische Narzissten. Erst kritisch prüfen und beobachten.
Teste, ob die Person ein wirkliches Interesse an dir hat. Fragt sie dich nach deiner Meinung, will sie von dir lernen, ist sie neugierig auf dein Leben/deine Weltsicht, kann sie mit dir lachen UND weinen, hat sie Mitgefühl, hat sie Respekt? Wenn du Fehler machst – kann sie dir wirklich helfen, Rat geben, OHNE dich zu kritisieren?
Danke für die Tipps.
Das ist Demütigung pur.
Du sagst es.
Es ist natürlich typisch, dass man sich solche Freund*innen sucht, wenn man so eine Mutter hat.
So war es tatsächlich nicht. Als wir uns kennenlernten, da war ich 7 und sie 8, war sie komplett anders. Sie veränderte sich erst in der Jugend so.
Ich habe momentan eher das Problem, dass ich es gar nicht mehr zu Stande bringe, eine Bindung einzugehen. Ich habe so viele schlechte Erfahrungen gemacht, auch mit Ausgrenzung und Mobbing, dass ich es irgendwie verlernt habe, eine Freundschaft aufzubauen. Früher tat ich mich da total leicht und hatte auch viele gute Freunde. Doch jetzt stehe ich da irgendwie an...
Ich fühle mich total unfähig und weiß irgendwie nie, ob der andere mich jetzt mag, auch an einer Freundschaft interessiert wäre, wie sehr ich vertrauen kann...
Crush/Liebhaber
Das ist mir mehrfach fast passiert. Ich habe mich schon öfters in richtige "Arschlochtypen" verschossen, aber zum Glück rechtzeitig bemerkt, dass es solche sind. Da ist dann zum Glück kein großer Schaden entstanden.
Neid, Eifersucht, Beleidigungen, Respektlosigkeit usw. Wenn man sich mit der Person unwohl fühlt oder irgendwie leidet ist es definitiv kein/e gute/r Freund/in.
OK, dann scheint meine Entscheidung richtig gewesen zu sein, die Freundschaft mit dieser Person als gescheitert zu erklären.
Das:
Respektlosigkeit usw. Wenn man sich mit der Person unwohl fühlt oder irgendwie leidet
Trifft bzw. traf nämlich zu.
Leute die nicht zu ihrem Wort stehen und nicht hinter einem stehen, wenn es darauf ankommt.
Wenn man mir immer zu Munde redet, sich „mit dem Wind dreht“, wenn man merkt, dass die gegebene Antwort nicht passt.
Freunde, die immer nur dann kommen, wenn sie Probleme haben, die sie, aus welchen Gründen auch immer, selbst nicht lösen können.
Wenn diese Person nicht loyal ist und mit anderen während deiner Abwesenheit über dich lästert.
LG
Das tut sie definitiv. Ich war irgendwann nur noch angespannt neben ihr. Ich kann den Grund schwer benennen, es ist irgendwie so, dass ich ständig "Angst" habe, etwas falsch zu machen und sie mich dann auslachen könnte oder so.
Nein, das fühle ich mich definitiv nicht. Es kommt mir vor, als hätte sie ein komplett falsches Bild von mir. Ich denke, die Person, die sie sieht und ich, wir haben nicht viele Gemeinsamkeiten.
Sie schaut auch oft auf mich herab und manche, oder besser gesagt einige, Äußerungen fand ich respektlos. Ich hätte mich ihr gegenüber so nie verhalten.
Ich denke, es war richtig, die Freundschaft ad acta zu legen.