Wie helfe ich meinem depressiven Bruder?

5 Antworten

Ich leide auch unter dieser grausamen Krankheit, allerdings hänge ich meinen Eltern nicht auf der Tasche.

An Depressionen erkrankt zu sein, ist wirklich kein Zuckerschlecken, allerdings auch kein Freibrief für „Hotel Mama“.

Setzt ihm eine Frist bis wann er alle Behördengänge erledigt haben muss, eine eigene Wohnung gefunden und bezogen haben muss.

Selbst wenn man unter dieser schweren Krankheit leidet, bedeutet dies nicht, andere Menschen mit der Begründung „ich habe Depressionen“ runterzuziehen und auszunutzen.

Er ist alt genug, Tausende haben ebenfalls diese Krankheit und kommen irgendwie alleine klar.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
littlecat874 
Fragesteller
 27.08.2019, 22:16

Wahrscheinlich hast du recht und er braucht eine Frist, von selbst wird es wohl nie 'klick' machen

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Ramboline  28.08.2019, 06:31
@littlecat874

Wozu auch? Für ihn ist es bequem und deine Eltern unterstützen auch noch seine Bequemlichkeit. Ihm werden alle Probleme „abgenommen und gelöst“. Also warum sollte er etwas ändern?

Richtige Probleme wird er bekommen, wenn deine Eltern nicht mehr aus Altersgründen können oder nicht mehr da sind.

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Also depressiv sein, ist völlig ok aber sich so gehen zu lassen, dass er sogar nicht mehr krankenversichert ist, ist wieder was anderes.

Ich mein, keiner kann in seinen Kopf und Seele schauen aber dermaßen unselbstständig sein und über so eine lange Zeit kaum anstalten für eine Verbesserung der Situation zu tun ist schon mies.

Ich mein, irgendwann muss er auch mal ohne Eltern klar kommen. Irgendwann wird er mal professionelle Hilfe annehmen wollen oder muss zum Arzt oder was auch immer und ist nicht mal krankenversichert. Ich hoff ja nicht, dass deine Eltern auch noch eine private Krankenversicherung für ihn machen... Also er sollte sich schon auch trotz Depression um sein eigenes Leben bemühen müssen und auch etwas für eine Besserung der Lage tun. Wir reden hier ja nicht von 2-3 Jahren, sondern von über 10 Jahren!

Aber Respekt an deine Eltern, dass sie da so zurückhaltend sind. Trotzdem muss man auch mal weiter denken....

littlecat874 
Fragesteller
 27.08.2019, 21:52

Ich kann auch nicht in seine Kopf sehen, aber ich habe das Gefühl, dass das Leben, dass er momentan führt (arbeitslos, keine Freundin, ständig nur am zocken) für ihn so 'ok' ist, deshalb habe ich mehrfach meine Eltern gebeten, sich besser durchzusetzen. Sie haben aber von Bekannten einen ähnlichen Fall gehört, bei dem sich dann der Sohn umgebracht hat. Aber auch wenn das jetzt hart klingt: er hätte sich jetzt auch schon genauso gut umbringen können, warum sollte er es also tun, wenn sich meine Eltern durchsetzen? Trotzdem will ich nicht dafür verantwortlich gemacht werden, falls etwas passiert.

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ElPaso85  27.08.2019, 22:05
@littlecat874

Psychische Krankheiten sind sehr individuell. Sein jetziges Leben kann ihm natürlich gut tun... aber 10 Jahre so zu leben ist schon wieder ne andere Nummer. Normal macht es bei einem irgendwann selbst "Klick" und man will wieder was erreichen, erleben, wieder angreifen.... und wenn es nur Kleinigkeiten erstmal sind oder wenn nötig professionelle Hilfe.

Ich kann dich total verstehen. Aber wie wärs mal ein Gespräch mit ihm zu suchen. Egal ob du oder Eltern. Einfach mal Fragen, wie es ihm allgemein geht, wie es in Zukunft weitergehen soll, was er geplant hat? Man kann ja mit ihm reden, was ihn evtl. noch abhält mal wieder einen Schritt ins normale Leben zu wagen bzw. was ihn bedrückt!? Ist da vielleicht mehr als nur eine Depression? Angstzustände? Panikattacken? Oder oder.....

Es scheint, als seid ihr ziemlich hilflos in der Situation. Da helfen auf jeden Fall Gespräche mit ihm. Es ist ja ein gutes Recht zu wissen, was mit ihm ist und wie es ihm genau geht.

Manche brauchen einen A*schtritt um aus dem Kreis rauszukommen, manche muss man mit Samthandschuhen anfassen... es kommt immer darauf an. Ich kenn ihn, seine Geschichte und euere Familie nicht...

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Hallo,

vielleicht gibt es hier Hilfe für ihn und für Angehörige: https://www.spielsucht-therapie.de/beratungsstellen/

Die Krankenversicherung kann die Versicherung nicht beenden (Ausnahme: Spezialkassen für Postbeamte und Bundesbahnbeamte). Bei Beitragsrückstand wird aber der Leistungsanspruch sehr stark eingeschränkt.

Bestimmte Computerspiele gibt es auch als Brettspiele für Gruppen. Vielleicht kann man mit ihm zu einem realen Spielkreis gehen. Ggf. vorher testen, welche Leute dort hingehen und was dort gespielt wird. Dann hat er etwas Vertrautes und ist doch etwas unter Menschen. Zumindest ein erster Schritt mit festen Terminen!

Gruß

RHW

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Er muss sich seiner Angst stellen. Aber den eigenen Sohn rausschmeißen halte ich auch nicht für richtig. Und gut das ihr es auch nicht macht. Ich weiß auch um ehrlich zu sein nicht weiter. Wenn schön reden nicht hilft, dann würde ich sagen weiterhin versuchen mit ihn zu reden und nicht aufzugeben. Und ich weiß nicht druck ist denke ich auch nicht das richtige. Du musst ügend wie ihn die Augen öffnen. Du musst zu ihn sachen, wie Bruder ich liebe dich über alles und ich bin nicht glücklich wenn ich dich so sehe , wie du gerade bist und dein leben ist.

littlecat874 
Fragesteller
 27.08.2019, 22:37

es fällt mir nur irgendwie schwer zu ihm zu sagen 'ich liebe dich über alles', wenn ich sehe wie schlecht er mit meinen Eltern umgeht...

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Taio22  27.08.2019, 22:43
@littlecat874

Es muss jetzt auch nicht unbedingt sowas sein. Es gibt genug andere schöne Worte, die du ihn sagen kannst.

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Ich würde mit ihn schön und geduldig reden und versuchen ihn zu verstehen. Schöne Worte zu sagen. Wie z.b mein Herz tut weh, wenn ich sehe wie es dir geht und dein leben gerade so ist, wie es ist. Sowas halt. Und auch ihn ausreden lassen und versuchen ihn zu verstehen.

Taio22  27.08.2019, 22:15

ihn zuhören.

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littlecat874 
Fragesteller
 27.08.2019, 22:20

das hat leider meine Mutter schon oft ohne Erfolg probiert, er tut sich sehr schwer über seine eigene Probleme zu reden. Vermutlich weil er es nicht einsehen möchte, dass seine Lebensart keine Lösung ist. Zudem hat er Angst davor wieder arbeiten zu gehen.

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