Wie hätte man die Weimarer Republik noch retten können?

6 Antworten

Diese Weimarer Republik war von Anfang an unter einem falschen Stern entstanden.

Nicht nur die hohen Kosten der Reparationszahlungen aus dem Versailler Vertrag heraus, machten ihr zu schaffen, es war die poltische Landschaft mit 28 Parteien, die sich gegenseitig durch Schlaegertrupps beharkten.

Die Politik war somit fast unfaehig vernuenftig zu handeln, wie gesagt, sie stand unter einem schlechten Stern und riss DE tief hinunter. 6 Millionen Arbeislosen sind ein beredtes Beispiel dafuer und der Steigbuegel fuer die Nazis ist daraus geworden.

https://www.welt.de/geschichte/article166484018/So-hilflos-stand-Weimar-vor-der-Gewalt-der-Radikalen.html

Woher ich das weiß:Recherche

Wenn die KPD die Republik gestützt hätte, statt sie zu zerstören, dann wäre Hitler niemals Reichskanzler geworden. Das fing schon 1925 an, als Thälmann in aussichtsloser Lage zum 2. Wahlgang zur Wahl des Reichspräsidenten antrat und Wilhelm Marx die entscheidenen Stimmen wegnahm, wodurch der greise Monarchist von Hindenburg Reichspräsident werden konnte.

Dann hat die KPD ab 1931 ganz offen punktuell mit der NSDAP zusammengearbeitet, um den Laden zu destabilsieren. Im Februar 1933, als alles vorbei war, kam Thälmann auf die glorreiche Idee, plötzlich mit der SPD zusammenzuarbeiten, statt sie zu bekämpfen.

In Frankreich sind die Kommunisten einen anderen Weg gegangen, um die Republik zu retten, nämlich 1936 den der Front populaire.

earnest  18.04.2020, 20:48

Die einseitige Schuldzuschreibung in Richtung KPD ist völlig unhaltbar. Du unterschlägst die Rolle der rechten Presse, des ostelbischen Landadels, der Industriellen, die Hitler unterstützten, die Rolle Papens, die Rolle der Hofkamarilla.

Und, am wichtigsten, du unterschlägst die Rolle Hindenburgs, der Hitler die Macht auf dem Silbertablett servierte.

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dataways  19.04.2020, 09:05
@earnest
Die einseitige Schuldzuschreibung in Richtung KPD ist völlig unhaltbar

Das ist richtig, der Zerstörer befanden sich unter den Monarchisten und Rechtsextremen, aber Thälmann leistete ordentlich Schützenhilfe

Und, am wichtigsten, du unterschlägst die Rolle Hindenburgs

Kein von Hindenburg, keine Ernennung Hitlers zum Reichskanzler. Siehe oben.

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earnest  19.04.2020, 09:38
@dataways

So ist es - und diese Aspekte fehlten bei dir.

Bleib gesund!

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Die Frage ist schwer zu beantworten. Die Reparationen hätten von den Alliierten gesenkt, gestreckt oder ganz erlassen werden können. Das Parlament war "abstimmungsunfähig", weil sehr viele kleine Parteien ein Regieren unmöglich gemacht haben. Es war ein Fehler, keine %-Hürde einzubauen. Eine Arbeitslosenversicherung wäre sicherlich hilfreich gewesen. Der Präsident hatte zu viel Macht, war sozusagen Kaiserersatz. Seine Macht hätte man beschränken können.

Man hatte halt noch keine Erfahrung mit einer Demokratie. Nach dem 2. Weltkrieg hat man diese "Fehler im System" behoben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
ArnoldBentheim  18.04.2020, 20:39
Die Reparationen hätten von den Alliierten gesenkt, gestreckt oder ganz erlassen werden können.

Das Reparationsproblem war schon vor Hitler abschließend geregelt und vertraglich vereinbart: https://de.wikipedia.org/wiki/Konferenz_von_Lausanne_(1932)

Das Parlament war "abstimmungsunfähig", weil sehr viele kleine Parteien ein Regieren unmöglich gemacht haben.

Wie man es nimmt: leider waren die demokratischen Parteien alle unfähig, sich politisch gegen die extremistischen Kräfte, Nazis und Kommunisten, zusammenzufinden. Daher haben die Bürger (!) 1932 in der Mehrheit extremistisch gewählt.

Es war ein Fehler, keine %-Hürde einzubauen.

Das hätte 1932 den Nazis und Kommunisten nur noch mehr Reichstagsmandate eingebracht.

Eine Arbeitslosenversicherung wäre sicherlich hilfreich gewesen.

Die gab es, war allerdings in der Weltwirtschaftskrise in Schwierigkeiten geraten.

Der Präsident hatte zu viel Macht, war sozusagen Kaiserersatz. Seine Macht hätte man beschränken können.

Ja, das ist wohl wahr. Aber unter der Präsidentschaft Ebert gab es keine nennenswerten Probleme mit der Machtfülle des Präsidenten. Dass der Präsident Hindenburg seine Macht gegen die demokratische Republik und ihre Institutionen einsetzen und damit missbrauchen würde, konnten die Verfassungsgeber der Weimarer Republik nicht vorhersehen. Zudem war Hindenburg eine Wahl des Volkes.

Man hatte halt noch keine Erfahrung mit einer Demokratie.

Das ist nicht ganz richtig. Ein demokratisch von allen Männern über 25 Jahren gewähltes Parlament gab es in Deutschland bereits seit 1867, also immerhin schon 52 Jahre vor der Weimarer Republik.

Nach dem 2. Weltkrieg hat man diese "Fehler im System" behoben.

Das ist wahr, die Lücken der Weimarer Verfassung wurden in der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland geschlossen.

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Hauptschuldiger war in meinen Augen dieser Abgeordnete des Zentrum von Papen. Dessen Strategieplan kannst in Wikipedia unter seinem Namen in dem Abschnitt 1.5.1 "Anbahnung der Regierung Hitler" nachlesen.

Die Partei "Das Zentrum" gilt als Vorgängerpartei der CDU!

Wir reden jetzt von Theorie - Sinne von "Hätte, hätte, Fahrradkette".

Dann ist es ganz einfach: Hindenburg hätte Hitler die Macht nicht übergeben müssen.

Gruß, earnest

earnest  18.04.2020, 21:00

Upps: im Sinne von

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