Wie genau funktioniert Gleitzeit als Arbeitsmodell?

8 Antworten

Gleitzeit bedeutet, die tägliche Festzeit, wo Du am Arbeitsplatz zu sein hast, die übrigen Stunden kannst Du selbst bestimmen, mußt aber Deine monatliche Arbeitszeit erreichen, kannst auch an einem Tag mehr Stunden arbeiten, die Du dann am Folgetag weniger zu arbeiten brauchst. In manchen Betrieben kannst Du auch Stunden sammeln, wofür Du dann auch mal einen Tag zu Hause bleiben kannst. Diesen Tag mußt Du dann aber beantragen und genehmigt bekommen. Nachzuweisen ist Deine Anwesenheit bei Gleitarbeit meist durch Anmeldung, also Stempel bei Ankunft und Heimgang von der Arbeit.

Ob man es innerhalb der Geschäftszeit frei einteilen kann oder nicht, hängt stark von der Firma und jeweiligen Abteilung ab.

Im Kundegeschäft muss z.B. während der Öffnugnszeit in der Regel immer einer da sein, entsprechend muss sich die Abteilung koordinieren, dass das klappt.

Manchmal gibt es eine Kernarbeitszeit, wo alle da sein müssen, manchmal nicht. Also z.B. 10-14 Uhr müssen alle da sein, zw. 6-10 und 14-18 darf man es, in Absprache mit dem Team, selber einteilen.

In der Regel hat man ein Zeitkonto, auf dem eine bestimmte Anzahl an Plus- oder Miusstunden erlaubt ist. Was passiert, wenn man diese über- oder unterschreitet, ist von Firma zu Firma verschieden. Gerade wenn es um Minusstunden geht, wird das aber oft absolut nicht gerne gesehen, außer man hat es vorher abgesprochen und hatte quasi eine Sondergenehmigung.

Auch mit der Pause ist es unterschiedlich. Wenn ich keine einbuche, wird bei mir automatisch die gesetzliche Mindnestpause von der täglichen Arbeitszeit abgebucht, ebenso wenn meine gestempelte Pause zu kurz war. Also ab 6 Stunden Arbeitszeit 30 Minuten Pause und über 9 Stunden dann 45 Minuten Pause. Mir bringt es also nichts weniger Pause zu machen, interessiert aber auch keinen groß. Bei einer Freundin von mir ist es hingegen so, dass wenn man keine Pause hatte oder zu kurz, dass da der Betriebsrat ordentlich stress macht, falls das zu oft passiert. Da wird das daher gar nicht gerne gesehen.

Es gibt eine Kernzeit, wo du auf jeden Fall da sein musst, eine Wochenarbeitszeit und damit auch eine Tägliche Arbeitszeit und ein gesetzlichen Pausenanspruch, den du nehmen musst.

Beispiel 40 Stunden Woche 5 Tage Arbeit, jeden Tag 8 Stunden, dazu gesetzliche Mindestpause von 30 min. Daraus ergibt sich, das du täglich 8,5 Stunden auf Arbeit sein mußt. Kernarbeitszeit z.b. 10-16 Uhr das sind 6 Stunden, d.h. du hast 2,5 Stunden frei verfügbar. Entweder du fängst um 7:30 an und machts bis 16 Uhr oder du fängst um 10 an und machst bis 18:30 oder eben irgendwas dazwischen.

Du musst innerhalb der Kernzeiten Deine 40 Stunden zusammenbringen. Die Kernzeiten sind häufig 9:00 - 15:00. (ist in jedem Unternehmen verschieden) Wenn Du an einem Tag nur 6 Stunden arbeitest, musst Du die fehlenden beiden Stunden an anderen Tagen früher kommen oder später gehen.

ronnyarmin  08.03.2022, 14:00
Du musst innerhalb der Kernzeiten Deine 40 Stunden zusammenbringen.

Wer sagt, dass es in seinem Unternehmen eine Kernzeit gibt?

1
ronnyarmin  08.03.2022, 14:33
@dBusinesscoach

Nein. Wir haben Gleitzeit und keine Kernzeit. Was sollte das eine mit dem anderen zu tun haben?

0
dBusinesscoach  08.03.2022, 15:18
@ronnyarmin

Das heißt, ihr könnt z.B. um Mitternacht zur Arbeit kommen.Und wenn das alle machen, ist um 8:00 keiner mehr da, weil alle heimgehen? Dann arbeitest Du entweder in der IT oder für ein amerikanisches Unternehmen.

0
ronnyarmin  08.03.2022, 15:34
@dBusinesscoach

Nein. Ich arbeite in einem japanischen Unternehmen.

Natürlich spricht man sich ab, damit das Büro tagsüber nicht leer ist, sofern die Arbeit es erfordert. Wenn Termine anstehen, ist man natürlich auch da. Und wenn mit Japan ein Telefonkonferenz abgehalten wird, kommt man aufgrund der Zeitverschiebung auch nachts.

Weil das in Eigenverantwortung klappt, kann man, bis auf die genannten Fälle, kommen und gehen, wann man will. Das widerspricht keinem Gleitzeitmodell.

0
dBusinesscoach  08.03.2022, 15:45
@ronnyarmin

Aber leider dem Arbeitsgesetz. Und sei Dir halt bewusst, dass die meisten hier in einem deutschen, österreichischen oder einen Schweizer Unternehmen arbeiten.

0

Bei einem Gleitzeitmodell gibt es Kernarbeitszeiten, in denen der Arbeitnehmer anwesend sein muss.

Ob Du Pause machst oder nicht, ist Dein Problem. Da die Pause gesetzlich vorgeschrieben ist, wird sie so oder so von den Arbeitszeiten abgezogen.