Wie funktioniert Roaming?
Wie funktioniert es, das ich mich bei einem anderen Anbieter im Ausland einbuchen kann.
Denn das war nicht immer so. Ganz am Anfang konnte man bestimmte Netze im Ausland nicht benutzten. Wie kommt es nun zustande das der Kunde Zugang zu dem Netz hat.
Treffen sich der inländische und ausländische Netzbetreiber und verhandeln am Tisch das man gegenseitig die Netze betreten kann
Wie wird das ganze technisch umgesetzt. Nur Als Beispiel: Die Telekom möchte ein Netz in Polen als Roaming Partner haben. Wie wird das ganze umgesetzt? Muss der polnische Netzbetreiber die Erlaubnis geben der Telekom den Zugang zu gewähren?
2 Antworten
Wie es technisch funktioniert, kannst du hier lesen (auf Englisch, denn im deutschen Artikel steht es nicht):
https://en.wikipedia.org/wiki/Roaming#The_roaming_process
Was die Roaming-Vereinbarungen betrifft: Dafür gibt es standardisierte Formulare von der GSMA, und da wird natürlich elektronisch kommuniziert.
Und ja, in den Vereinbarungen können Zugangstechnologie (z.B. 4G, 5G), Bandbreite etc. individuell festgelegt werden. In manchen Fällen bekommt man z.B. überhaupt nur 2G/EDGE. Das ist für den Betreiber dann billiger zu haben als 4G oder 5G.
Roaming ermöglicht es einem Mobilfunknutzer, sein Handy oder mobiles Gerät in einem ausländischen Mobilfunknetz zu verwenden, um Anrufe zu tätigen, SMS zu senden und Daten zu nutzen, als wäre er immer noch in seinem Heimatland. Hier ist, wie Roaming funktioniert:
- Vereinbarungen zwischen Mobilfunkanbietern: Bevor ein Mobilfunkanbieter Roaming-Dienste anbieten kann, muss er Vereinbarungen mit ausländischen Mobilfunkanbietern abschließen, die als Roaming-Partner dienen. Diese Vereinbarungen können bilateral sein, bei denen sich die beiden Anbieter auf Bedingungen und Preise einigen, oder sie können auch durch Dachorganisationen wie die GSM Association (GSMA) koordiniert werden.
- Identifikation und Authentifizierung: Wenn ein Mobilfunknutzer sein Gerät im Ausland einschaltet, versucht das Gerät, sich mit den verfügbaren Mobilfunknetzen zu verbinden. Das Mobilfunknetz des ausländischen Roaming-Partners erkennt das Gerät und sendet eine Anfrage an den Heimat-Mobilfunkanbieter des Nutzers, um die Identität und die Berechtigungen des Nutzers zu überprüfen. Die Identifikation erfolgt in der Regel über SIM-Karteninformationen und einen Schlüsselaustausch.
- Verbindung zum ausländischen Netz: Nachdem die Identifikation und Authentifizierung erfolgreich waren, wird das Gerät in das ausländische Mobilfunknetz eingebucht, und der Nutzer kann Anrufe tätigen, Nachrichten senden und Daten nutzen.
- Datenaustausch und Abrechnung: Während des Roamings wird der gesamte Datenverkehr (Anrufe, SMS, Internetnutzung) über das Netz des ausländischen Mobilfunkanbieters abgewickelt. Dieser sammelt alle Informationen über die Nutzung und übermittelt sie an den Heimat-Mobilfunkanbieter des Nutzers. Die Abrechnung erfolgt dann auf Grundlage der Tarife, die zwischen den beiden Anbietern vereinbart wurden.
Ich hoffe ich konnte dir helfen.
Vg :)
Natürlich stehen in den Roaming-Vereinbarungen auch Geschwindigkeiten.
Zudem könnte Dir bei Deinen Tests aufgefallen sein, mit welcher IP Du im Internet sichtbar bist. Nämlich mit einer des Heim-Providers.
Der Datenverkehr geht also via VPN erst einmal ins Heimnetz und von dort ins Internet.
Das war früher nicht so, da ging es lokal direkt ins Internet und nur die Abrechnungsdaten wurden übermittelt.
So waren die Fremdnetze früher tatsächlich oft "schneller" als daheim, weil besser ausgebaut.
Dann bin ich froh bei der Telekom zu sein. Denn mit O2 gab es des Öfteren auch Probleme im Ausland und natürlich die wenigen Roamingpartner. Dafür ist die Telekom extrem teuer.
Ein Freund ist bei Vodafone. Er hat schon 2 Vertragsverlängerungen telefonisch hinter sich und jedes mal wurde sein Volumen extrem erhöht. Er ist mittlerweile bei 50GB und zahlt dafür nur 50€ währen ich für 20 GB 50€ zahle. Des wird bei Vodafone das unverbrauchte Datenvolumen auf den nächsten Monat übertragen.
Der Nachteil bei Vodafone ist jedoch der nicht allzu hohe Speed. Ich mache mit meinem Freund regelmäßig einen Speedtest zusammen und seiner Werte liegen enorm weit unter meinen.
Im Dezember steht für mich meine erste Vertrags Verlagerung an. Es handelt sich um ein Geschäftskundenvertrag. Ich frage mich ob mir hier ebenfalls mehr Datenvolumen zum gleichen Preis angeboten wird wie bei Vodafone oder man einfach nur versucht mir ins nächst größere Tarif zu locken.
Ich bin da auch ziemlich Ängstlich die Telekom anzurufen und um mehr Datenvolumen zum gleichen Preis zu fragen. Ich weiß gar nicht ob die sowas machen.
Du kannst gerne versuchen zu verhandeln, aber i.A. funktioniert das bei der Telekom nicht so gut.
Ein guter Anhaltspunkt dürfte sein, welcher vergleichbare Tarif gerade Neukunden angeboten wird. Da momentan alles eher teurer wird (auch bei Vodafone), könnte eine Verlängerung zum gleichen Preis (Altvertrag) sogar die beste Alternative sein.
Erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort. Mich würde jedoch noch interessieren wie die Vereinbarung der beiden Netze im Detail aussieht.
Treffen sich Mitarbeiter beider Netze persönlich zwecks Vereinbarung oder wird das ganze schriftlich oder eventuell per Konferenz vollzogen?
Und auch nicht alle Netze sind im Roamingland verfügbar. Das gilt z.b bei der Telekom im polnischen Play Netz. Dort kann ich mich nicht einbuchen.
So wie ich es raus lese, müsste das eigentlich nur Vorteile für den Netzbetreiber bieten, da er so mehr Geld verdient. Und dennoch sind in Europa viele Netze nicht zugänglich. Vor allem bei O2 ist die Auswahl der Roamingpartner sehr gering.
Dann hätte ich noch eine sehr wichtige Frage: Bekommen Roamingteilnehmer nicht die volle Geschwindigkeit wie einheimische? Denn mir ist in viele Ländern aufgefallen das der Speed nicht grade schnell ist. Über 300 Mbit bin ich nicht gekommen in den Ländern wie Polen, Niederlande und Belgien. Während ich in Deutschland als Telekom 5G Kunde fast immer enorm hohe Speedwerte habe. Übrigens waren in all den genannten Ländern ebenfalls 5G aktiv.
Ich vermute daher das beide Netzbetreiber abkommen in Sachen Geschwindigkeit getroffen haben.
Das ganze kann ich mit einem eigenen Test belegen. Ich habe mit einer Original Telekom und O2 Karte in Polen mehrfach täglich Speedtests gemacht. Handy, Einstellungen, Netz und der Handymast waren gleich was ich durch diverse Apps geprüft habe. Die Telekom Karte war zu jeder Tageszeit exakt 20 Mbit schneller als die O2 Karte. Das kann nur heißen das es abkommen gibt zwischen den Roamingnetzen.