Wie findet ihr den Beruf Architekt?

11 Antworten

Ich gehöre zu dem Berufsstand und weiß, dass da Vorurteile gepflegt werden. Darauf gehe ich nixcht näher ein, weil das Bände füllen würde. Und zwar in der Gegenrede.

In dem Beruf kann man angestellt, verbeamtet und selbständig sein. Ich bin letzteres, aus guten Gründen. Der Beruf erfordert eine Kreativität und den Willen, Lösungen zu finden. Es müssen verschiedene Bedürfnisse in einem Gebäude (und um die geht es ja meistens) zusammengefügt werden zu EINER Lösung, denn mann kann ja nicht in Varianten bauen.

Es müssen beachtet werden die bauphysikalischen, technischen, statischen, gesellschaftlichen, finanziellen, ökologischen, nutzungsrelevanten, zeitlichen Erfordernisse. Dazu braucht man ein gutes Allgemeinwissen und einen Überblick. Eine Architekt*in kann nicht alle 100 Berufe auf einer Baustelle gelernt haben, aber man sollte soviel davon verstehen, dass man sich auf der Baustelle nichts vormachen lässt. Die Organisation auf einer Baustelle erfordert viel Geduld und Durchsetzungsvermögen.

Zu den Leistungen einer Architekt*in gehört auch das Vertragsrecht und die Abrechnung mit den Unternehmern, ein eher trockenes Gebiet. Das m.E. Übrigens meistens das Honorar für den Bauherren einbringt, denn was Bauherren*innen aus Unkenntnis sich sonst abzocken lassen, ist beachtlich.

Als Selbständige hat man keine 40 Stunden-Woche, wenn man "nur" 80 Stunden hat, geht es ja noch. der Stress ist erheblich.

ABER: all diese Probleme werden aufgewogen durch einen der INTERSSANTESTEN und VIELFÄLTIGSTEN Berufe der Welt. Abgesehen davon, dass der Arbeitsplatz nicht nur im Büro sondern auf Baustellen und sonstwo ist, wird man, je nach Bauaufgabe, mit sehr unterschiedlichen Problemen und Situationen konfrontiert. Die Bereich Industrie, Büro, Verwaltung, Verkehr, Gemeinde, Kommune, Bildung, Familie haben immer eigene Anforderungen, denen ein Gebäude gerecht werden muss. Da muss man sich einfuchsen und das ist wahnsinnig spannend.

Außerdem ist dieser Beruf einer der wenigen, die nur zu einem geringen Teil durch KI ersetzt werden können und in denen das Alter ein positives Attribut ist, weil es Erfahrung bedeutet.

Huflattich  05.02.2019, 19:09

Gut gebrüllt Löwe ! ;o)

Ich finde deine Beschreibung korrekt und gut , obwohl Du vergessen hast, ,dass man als Architekt(in) - besonders als Selbstständige(r )- oft mit einem Bein im Knast ist - und von Privatleben oft nicht die Rede sein kann.

Aber sonst ein wunderschönes kreatives Studium.

Ich würde es vielleicht eher nur demjenigen empfehlen der zu Hause schon einen Papa mit Büro hat.....

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Kleidchen2  05.02.2019, 19:15
@Huflattich

Du hast Recht, Selbständigkeit geht mit einem Partner, der kein Verständnis dafür hat, oft nicht. Das mit dem Knast droht ja mehreren Berufsgruppen, da sind Architekt*innen noch relativ unbelastet.

Es muss nicht nur Papa sein, aber eine Art Mentor ist hilfreich.

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ArchitektinA  06.02.2019, 09:34

Beste Antwort! Da kann ich nichts hinzufügen. :)

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Meiner Ansicht nach ist der Beruf des Architekten nicht das was die Öffentlichkeit draus macht . Also das Studium knorke und gut und schön. Beruflich finanziell entweder uninteressant, oder echt wahnsinnig stressig....

Ich empfehle nur demjenigen den Beruf zu ergreifen, der wirklich "brennt" und ihn unbedingt ausüben möchte. .

Mach Dir nichts vor, die berufliche Perspektive ist nicht immer rosig, auch wenn es vielleicht es zur Zeit ganz gut auf dem Arbeitsmarkt ausschaut. Es muss nicht so bleiben .

Gesetzliche Vorschriften, Brandschutz, Energiesparmaßnahmen, Digitalisierung und, und, und machen einem das Leben schwer.

Dazu Kunden die auf dem Geld sitzen und absolut nichts zahlen wollen. Handwerker die nicht arbeiten können, oder wollen . Kunden die nicht zahlen .Ein Beruf der immer noch mehr für Männer als für Frauen geeignet ist - kein Vorurteil.

Rauer Ton auf dem Bau .

Muss ich wirklich mehr schreiben ?

Huflattich  05.02.2019, 20:48

Ach ja ,noch was mach Doch mal ein Praktikum im Architektur Büro so in den Ferien ein paar Wochen lang, bevor Du Dich ins Studium stürzt .

Noch eine bessere Idee wäre eine Bauzeichner Lehre, oder ein Bauhandwerk lernen, um den Beruf an sich mal ein wenig praktisch kennen zu lernen .

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Gehalt...kommt drauf an Bro. Erstens darauf, wie gut du bist und zweitens darauf, was für eine Art Architekt du eventuell werden möchtest und noch darauf, ob du selbstständig sein möchtest oder ob nicht.

Der Beruf an sich ist eig ganz nice. Auch wichtig.

Aber musst du selbst wissen Diggi, ob des was für dich sein könnte.

Machs nicht NUR vom Gehalt abhängig. In erster Linie geht es darum, dass du davon leben kannst und dass es dir einigermaßen Spaß macht.

Musst den schß ja dann auch ne Zeit lang machen.

Zurzeit boomt die Baubranche und der Jobmarkt ist gut für Architekten.

Es gibt letztendlich aber viele Möglichkeiten, wo man später abbleiben kann. Angestellt, freiberuflich, im öffentlichen Dienst... Kommt ganz darauf an.

Huflattich  05.02.2019, 20:44

Ach bitte, wo sind denn die vielen Möglichkeiten - als Berufseinsteiger ? - Zugegeben liest sich ja echt gut .......

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Also derzeit haben wir einen absoluten Bauboom. Aber das war nicht immer so.

Frage nicht nach der Kohle, wenn du gut bist, kommt die Kohle von alleine. Das gilt übrigens für jeden Job.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung