Wie finde ich heraus wofür ich mich interessiere?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

In der 8. Klasse hast du ja noch gut ein Jahr Zeit bis du dich bewerben müsstest. Gut, dass du dir schon Gedanken machst.

Schulfächer und Hobbies haben nur am Rande mit deiner Berufswahl zu tun. Wenn du nicht gut in Mathe bist wirst du bestimmt nicht Mathematik studieren (wollen) - das ist aber auch das einzige, was sich da klar ableiten lässt. Alle anderen Wege stehen dir offen.

Ich kann dir Praktika und Ferienjobs empfehlen, um wenigstens eine Richtung zu finden. Mach eins im sozialen Bereich, eins im Büro, eins im Handwerk, eins.... Dann kannst du vieles vielleicht schon ausschließen oder in die engere Wahl nehmen. Die meisten Firmen nehmen dich gerne an.

Dir würden in den Ferien zwar auch bestimmt schönere Dinge einfallen als Praktikum zu machen, aber das ist es wert. Ein, zwei mal befreit dich die Schule auch sicher ein paar Tage vom Unterricht dafür - ich hab das damals schamlos ausgenutzt und galt sogar als motiviert deswegen ;-)

Auch Hochschulen und Unis bieten oft Ferienworkshops an. Vielleicht bist du danach so motiviert, dass du dich reinhängst und mit der Schule weitermachen willst?!

Bei Volkshochschulen gibts auch oft Kurse, die auf spätere Berufe vorbereiten. Und über Vereine (egal ob Sport oder Musik oder Bastelvereine) kommst du auch mit älteren Leuten in Kontakt. Das fehlt im Schulalter oft, man hängt ja nur mit anderen Schülern rum. Red einfach mit solchen Älteren was die so machen, die meisten beißen nicht ;-) Und du hörst auch, was alles gut oder schlecht an deren Berufen ist. Vielleicht findest du so sogar schon den ersten Praktikumsplatz!

Du fängst gerade erst an, Dich selbst kennen zu lernen. Setz Dich nicht zu sehr unter Druck! Wichtig für Dich ist erstmal die Freizeit. Basketball ist per se nicht schlecht - also mach Dich schlau, was Vereine in Deiner Nähe anbieten! Und frag mal, was Deine Freunde nachtmittags so tun - vielleicht schaust Du Dir das mal an. An sich finde ich es nicht gut, das Hobby zum Beruf zu machen - es kann passieren, dass Dir das irgendwann zu anstrengend, sogar langweilig, wird. Über Deine berufliche Zukunft musst Du Dir noch keine Gedanken machen. Wenn Du es trotzdem tun willst, mach im Internet den Test "welcher Beruf passt zu mir". Da werden Deine Talente erkannt und mit Berufen verknüpft. Und Dein Beruf kann Dir trotzdem liegen, obwohl er kein Hobby ist!

Ein Interesse ist eine Leidenschaft für einen bestimmten Themenbereich, z.B: wenn du sehr viel und sehr gerne mit Technik rumhantierst, dann ist das dein Interesse.

Damit du aber deine Interessen findest musst du auch danach suchen, kauf dir mal ein Buch über ein Thema worauf du Neugierig bist, informier dich mal darüber was es in einem Bereich alles gibt welchem du begegnet bist.

Um Dich für ein Beruf festzulegen bist Du noch zu jung. Lass Dir noch Zeit. Am besten Du machst nach der Mittleren Reife noch das Abitur.

Bis dahin hast Du mit Sicherheit schon durch diverse Praktikas in verschiedenen Berufe reingeschnuppert und kannst schon abwägen was Dir Spaß macht und was nicht!

betrueger74  30.01.2018, 20:13

Eine interessante Ansicht. Wenn das jeder so macht, haben wir alsbald nur noch Abiturienten.... Handwerk ade! Altenpfleger, Kindergärtner! Sollen das nur noch Osteuropäer machen? Man ist nie zu jung zum sich Gedanken machen.

Ein Hauptschüler müsste sich genau jetzt schon bewerben (Mitte Klasse 8) - als Realschüler bleibt gerade mal noch ein Jahr Zeit.

Das ist also genau richtig sich schon Gedanken zu machen. Davon sollte man auch niemanden abhalten wollen.

1
christl10  30.01.2018, 20:18
@betrueger74

Ich will ja niemanden davon abhalten. Aber aus Erfahrung wissen die meisten Abiturienten nicht einmal was sie werden wollen, weil sie es viel zu locker nehmen und viel lieber chillen oder shiha rauchen als sich ersthaft mit dem beruflichen Werdegang zu beschäftigen und dann noch ein sinnloses FSJ als Alibi dranhängen, obwohl sie wissen, das sie das was sie im FSJ machen niemals als Beruf haben wollen. Ich bedaure die heutige Jugend. Ich habe vor über 30 Jahren einen Test bei der Arbeistagentur gemacht und mich ach 90 Minuten festgelegt was ich machen will und habe mich darin beworben, bin genommen worden und habe darin eine Karriere gestartet. So einfach war das damals. Und heute sind die mit Praktikas, BIZ und Internet nicht in der Lage eine Entscheidung zu treffen. Das finde ich ein Armutszeugnis.

0
betrueger74  30.01.2018, 20:42
@christl10

Mein Besuch beim Arbeitsamt zur Richtungsfindung ist nun ca. 13 Jahre her - aber das war ein Armutszeugnis fürs Arbeitsamt, nicht für die Jugend. Mir wurden Daten diktiert (wörtlich! Hat vorgelesen, ich mitgeschrieben! Auf fertiges, mir gegebenes Formular!) wann ich mich um welche Berufsart (Studium vs. Beruf vs. FSJ etc usw) kümmern müsste. Über mich oder meine Interessen wurde gar nicht geredet.

Das Arbeitsamt hat bisher auch interessaterweise niemand vorgeschlagen als Wegweiser *hust*

Aber zurück zum Thema - ich sehe es als Problem, dass Erwachsene die Jugend heute betüddeln und sagen “ach dann mach halt noch Schule“... Wenn man eine Richtung hat und dafür noch Schule braucht, dann nur zu! Aber eine Richtung sollte man sich schon frühzeitig suchen.

Sonst wird das Abitur zum Alibi, und drei Jahre später ist man wieder gleich weit wie vorher ;-)

1