Wie erkläre ich "Hingabe zu Gott"?

9 Antworten

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William McDonald schreibt: ''Der Glaube, den jemand für sich beansprucht, ist manchmal nicht mehr als rein intellektuelle Zustimmung zu einer wohlbekannten Tatsache. Solche intellektuelle Zustimmung verlangt von dem betreffenden Menschen keine besondere Hingabe und verändert auch das Leben nicht. Es reicht nicht aus, an die Existenz Gottes zu glauben. Natürlich, das ist die Grundlage, aber es reicht nicht. »Auch die Dämonen glauben« an diese Tatsache, aber sie geben sich Gott nicht hin. Das ist kein rettender Glaube. Wenn ein Mensch wirklich an den Herrn glaubt, dann muß er sich mit Seele, Geist und Leib dafür einsetzen. Dieser Einsatz zeigt sich in einem veränderten Leben. Glaube ohne Werke ist reiner Kopfglaube, und deshalb ein »toter« Glaube''.

Adriana97 
Fragesteller
 04.10.2013, 15:49

Vielen Dank.

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Hallo Adriana97

Sich einer Person oder Sache hinzugeben bedeutet, sich ihr ausschließlich und selbstlos zu widmen.

Wie schaffen es beispielsweise Sportler im Tennis, Fußball, Basketball, oder in irgendeiner anderen Sportart Höchstleistungen zu vollbringen? Die besten Athleten gelangen nur durch völlige Hingabe an die Spitze. Ihre körperliche und mentale Verfassung hat absoluten Vorrang. Dieser Vergleich - so scheint mir - passen gut zu einer Definition des Wortes „hingeben“, die da lautet: „sich einer bestimmten Denk- oder Handlungsweise völlig verschreiben“.

Die Hingabe an Gott bezeichnet deshalb einen Akt, durch den sich eine Person ohne Vorbehalte, durch ein feierliches Versprechen absondert, fortan den Willen Gottes durch Christus zu tun.

Oder mit den Worten der Bibel: „Was immer ihr tut, arbeitet daran mit ganzer Seele als für Jehova und nicht für Menschen“ (Kolosser 3:23).

Mit „hingeben“ wird übrigens ein hebräisches Verb übersetzt, das die Bedeutung „(sich) abgesondert halten; ausgesondert sein; sich zurückziehen“ hat.

Interessanter Hintergrund: Bei der Nation Israel trug der Hohepriester Aaron an seinem Turban das „heilige Zeichen der Hingabe“, ein glänzendes Blatt aus reinem Gold, auf dem in Hebräisch die Worte eingraviert waren: „Heiligkeit gehört Jehova“. Dem Hohenpriester diente dieses Emblem als Mahnung, alles zu meiden, was das Heiligtum entweihen würde, „denn das Zeichen der Hingabe, das Salböl seines Gottes, . . . war auf ihm“ [war ihm auferlegt] (nachzulesen in 2. Mose 29:6; 39:30; 3. Mose 21:12).

Wer sich seinem Schöpfer Jehova hingibt zeigt dadurch seine tiefe Liebe ihm gegenüber. Man kann das mit einem Ehegelübde unter Christen vergleichen. Aus Liebe gibt ein Bräutigam sein Wort, immer und unter allen Umständen zu seiner Braut zu halten. Das ist dann nicht lediglich eine Zusage, etwas zu tun, sondern das feste Versprechen, einem Menschen treu zu sein.

Und mit der Aufnahme in „Gottes Familie“ verhält es sich ähnlich: Ohne unser Hingabeversprechen können wir nicht all das Gute genießen, was daraus resultiert. Wir geben uns also trotz unserer Unvollkommenheit Gott hin, weil wir ihm gehören wollen; und wir sind fest entschlossen, unter allen Umständen zu ihm zu halten (Matthäus 22:37).

In vergleichbarer Weise wird ein ernsthafter (und erwachsener) Christ seinem himmlischen Vater in einem aufrichtigen Gebet versprechen, fortan nur noch dessen Willen zu tun und diese Entscheidung sodann durch die Taufe (das Untertauchen) vor Zeugen öffentlich bekannt machen.

Als Christen ist einem dabei schon bewusst, dass es inmitten „einer verkehrten und verdrehten Generation“ nicht immer leicht ist, den Weg Gottes zu gehen, aber er ist zuversichtlich, dass sein Gott ihm dabei hilft (siehe dazu auch Philipper 2:15 und 4:13).


Vielleicht helfen Dir diese Überlegungen und Hinweise weiter.



Abundumzu  20.09.2013, 18:08

Hilfreich sind Dir bei Deinen Recherchen möglicherweise auch ein paar Zitate aus der Bibelübersetzung Hoffnung für alle:

  • Matthäus 22:37 Jesus antwortete ihm: "'Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand!'

  • Markus 12:33 Ihn sollen wir lieben von ganzem Herzen, mit unserem ganzen Verstand, mit ganzer Hingabe und mit aller Kraft. Und auch unsere Mitmenschen sollen wir so lieben wie uns selbst. Das ist mehr als alle Opfer, die wir Gott bringen könnten."

  • Lukas 10:27 Der Schriftgelehrte antwortete: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe, mit all deiner Kraft und mit deinem ganzen Verstand. Und auch deinen Mitmenschen sollst du so lieben wie dich selbst."
  • Apostelgeschichte 17:22 Da stellte sich Paulus vor alle, die auf dem Areopag versammelt waren, und rief: "Athener! Mir ist aufgefallen, dass ihr euren Göttern mit großer Hingabe dient;
  • Offenbarung 2:5 Erinnere dich daran, mit welcher Hingabe du einmal begonnen hast. Was ist davon geblieben? Kehre um, und handle wieder so wie zu Beginn. Sonst werde ich kommen und deinen Leuchter von seinem Platz stoßen.

So wie der Begriff Hingabe eingebunden ist in den jeweiligen Kontext bestätigt sich eigentlich das, was oben in der Antwort schon erwähnt wurde:

"Man kann das mit einem Ehegelübde unter Christen vergleichen . . . "



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Vielleicht, dass man sich Gottes Geboten unterwirft und zu ihm betet und ihn liebt. etc

Ich erkenne weder eine Möglichkeit das tun zu können, noch eine Notwendigkeit das tun zu müssen.

ElseBrain  18.09.2013, 00:31

Das Einzige, was ich erkennen kann, ist es zu zeigen.

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Interessant ist, dass sich hier viele melden und es nur "christlich" sehen. Dabei ist die Frage allgemein gestellt!

Hingabe beudetet gemöß Duden:

"große innere Beteiligung, hingebungsvoller Eifer; Leidenschaft"

Synonyme dafür sind:

"Ergebenheit, Glaube, Gläubigkeit, Überzeugung, Anteilnahme, Aufopferung, Begeisterung, Eifer, Einsatz[bereitschaft], Feuereifer, Fleiß, Hingebung, [innere] Beteiligung, Leidenschaft, Opferbereitschaft, Passion; (gehoben) Inbrunst; (bildungssprachlich) Engagement, Enthusiasmus"

Das sollte es eigentlich schon erklären. Wer sich Gott hingibt, der richtet seinen Fokus auf ihn. Dies kann er in völlig unterschiedlicher Weise tun. Er kann sich einer Religion anschließen und deren Regeln nicht nur voll und ganz einhalten, sondern sie auch anderen beibringen. Er kann sich aber auch ohne Konfession ein "heiliges" Buch seiner Wahl nehmen, selbst daraus interpretieren und entsprechend leben. Oder er lebt entsprechend dem, was seine Kultur im diesbezüglich vorgibt (heute nur noch in religiös geleiteten Staaten, Stämmen etc. zu sehen).

Wie weit er dabei geht, ist individuell unterschiedlich. Denn jeder Mensch stellt sich Gott anders vor.