Wie erkenne ich einen Psychopathen?

5 Antworten

Sie sind oft von anderen Menschen genervt, langweilen sich schnell, haben oft narzistische Züge und betrachten die Dinger etwas "anders" als andere.

Wenn es darum geht, Persönlichkeitsstörungen bei Menschen zu diagnostizieren wird es schwierig. Da hier Forscher und klinische Psychologen oft von Grenzwerten sprechen. Hier gibt es zwischen schwarz und weiß sehr viele Graubereiche.

So braucht man z.B. , um als Psychopath klassifiziert zu werden, mind.25-30 Punkte ( auch abhängig davon mit wem man spricht) von möglichen 25- 40 Punkten auf der Psychopathie - Checkliste. Jeder, der unterhalb dieses Grenzwertes liegt und 24 oder 29 Punkte oder weniger erzielt, gilt als Nicht-Psychopath..... Wie man sich aber vorstellen kann, ist der Unterschied von 1 Punkt weitgehend willkürlich.

2014 veröffentlichte Paulhus einen Aufsatz über "Die dunkle Triade" (dunkle Persönlichkeiten), der sich auf Menschen bezieht, die bestimmte sozial unerwünschte Merkmale , die im subklinischen Bereich liegen, aufweisen.

Diese Merkmale gelten als subklinisch, weil der Betreffende nicht in ausreichender Weise die Kriterien erfüllt, um bei ihm eine klinische Persönlichkeitsstörung diagnostizieren zu können.

Menschen mit einer dunklen Persönlichkeit sind fähig, in alltäglichen Arbeitsumfeldern, akademischen Umfeldern und der größeren Gemeinschaft zurecht zu kommen ( sogar erfolgreich zu sein).

Die "dunkle Triade" ist eine Kombination aus den Merkmalen Psychopathie, Narzissmus und Machiavellismus Zudem umfasst sie das Merkmal Sadismus.

Es ist also nicht nur für klinische Psychologen äusserst schwierig, hier Zuordnungen treffen zu wollen, für Laien schlichtweg ist es unmöglich.

Es ist auch nicht wirklich wichtig, ob ein Mensch irgendwelchen Tabellen entspricht, sondern vielmehr bleibt die Frage- ob ein Mensch, der über solche Persönlichkeitsanteile verfügt anderen Menschen eher weh tut und schadet, als jemand, der weniger über diese Merkmale verfügt.

Das ist ganz schwer erkennbar. Denn die können Leute zu ihrem Vorteil manipulieren.

Hast du, Cosima2509, heute schon in den Spiegel geguckt?

Wikipedia belehrt mich:

Psychopathie bezeichnet heute eine schwere Persönlichkeitsstörung, die bei den Betroffenen mit dem weitgehenden oder völligen Fehlen von Empathie, sozialer Verantwortung und Gewissen einhergeht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Psychopathie

Vor kurzem hatte ich Gelegenheit eine kluge Psychiaterin und Psychotherapeutin nach dem Sinn psychiatrischer Diagnosen zu befragen.

Sie meinte, eine Diagnose – wie etwa Psychopathie – dient nicht zuletzt der Entlastung des Psychiaters:

Das äußerst mühsame Geschäft, sich in die Lebensgeschichte eines Menschen einzufühlen, um zu verstehen, warum er oder sie nach dem Urteil der Mitwelt etwa unfähig zur Einfühlung ist, kann der Arzt sich weitgehend sparen, indem er dem Patienten ein Etikett anheftet: „Psychopathie“.

Ich möchte gern den Begriff ausweiten. Dann ist für mich ein Psychopath jemand, der wenig Einfühlung zeigt, sich immer wieder verantwortungslos verhält, sein Gewissen nicht sprechen lässt.

Wenn ich nun z.B. an die Not der Flüchtlinge denke, die durch den Klimawandel, durch die Politik und Ökonomie der Industriestaaten ihre Lebensgrundlage verlieren und unter Lebensgefahr flüchten, dann wird mir bewusst, wie wenig ich mich in sie einfühle, wie egozentrisch ich mich an den Erhalt meines Luxuslebens binde und mein Gewissen zum Schweigen bringe.

Also, ich meine, es ist sinnvoll, den Begriff des Psychopathen sehr weit zu fassen.

Dann stellt sich mir deine Frage nicht, denn ich sehe einen, wenn ich in den Spiegel gucke.

kann man nicht. das ist ja gerade der trick.