Wie denkt ihr über gendern?

Das Ergebnis basiert auf 62 Abstimmungen

Finde ich unnötig 65%
Finde ich gut 27%
Andere Meinung 8%

15 Antworten

Finde ich unnötig

Sehe ich genauso. Ist sicher gut gemeint wenn man alle gleich behandeln und ansprechen möchte. Allerdings ist die Umsetzung absolut katastrophal. Zum Teil ist das nicht mal barrierefrei, so dass dadurch wieder Menschen benachteiligt und sogar ausgegrenzt werden.

Jeder gendert einfach so, wie er es für richtig hält, Texte werden bis zur Unlesbarkeit entstellt und das Ganze ist oft sogar grammatikalisch falsch.

Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt das eigentlich eher ab, wird aber einfach ungefragt damit konfrontiert. Man kann ja zusehen, wie man damit zurecht kommt.

Wenn man Kritik am Gendern äußert, dann kann es vorkommen, dass man als Ewiggestriger, als alter weißer Mann oder als rückständig bezeichnet, wenn man nicht sogar gleich in die rechte Ecke einsortiert wird.

Ist alles keine schöne Entwicklung und ich versuche mich weitestgehend davon zu distanzieren. Es gibt ja zum Glück noch Einiges was man selber tun kann: nicht gendern, gendernde Medien meiden, gendernde Menschen meiden, um eine verständliche Sprache bitten, Kommentare und Bewertungen schreiben und im Internet ein Plugin nutzen.

Nazgul89  30.11.2022, 22:52

Tja dann wirst du bald sehr einsam alter weisser Mann.

Es waere ein absolutes Minimum an Entschädigung für die Diskriminierung und Parasitentum an Frauen, die Männer in der Vergangenheit begangen haben und noch immer begehen.

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Svensson70  30.11.2022, 23:07
@Nazgul89
Tja dann wirst du bald sehr einsam alter weisser Mann.

Da mache ich mir keine Sorgen. In meinem persönlichen Umfeld ist das zum Glück kein Thema. Da gendert niemand und ich kenne auch keinen, der das gut findet. Medien wie TV und Radio konsumiere ich nicht und im Internet nutze ich ein Plugin. Soweit alles gut.

Ausserdem bin ich eh nicht so gerne unter Menschen, von daher ist mir das auch egal.

Es waere ein absolutes Minimum an Entschädigung...

Und schon wieder werden die Menschen vergessen, die durch das Gendrn benachteiligt werden. Die auf Screenreader angewiesen sind, die auf einfache Sprache angewiesen sind, Nicht-Muttersprachler, Menschen aus dem Autismusspektrum, alte Menschen...Aber die sollen sich mal nicht so aufführen. Soviel persönliches Opfer sollte man schon verlangen können.

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Nazgul89  30.11.2022, 23:14
@Svensson70

Hast du die irgendwo in deinem Kommentar erwähnt?

Und hast du dich bei den Frauen entschuldigt, nö lenkst bloss ab. Wir reden hier alleine an 100000 nde an Lohnsummen und Pensionskassengeldern, Frauen die jetzt in Armut stürzen wegen bösartiger, sexistischer alter Männer.

Auch wenn du nichts bis wenig dazu beigetragen hast, waere zumindest ein Anerkennung fällig.

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Svensson70  01.12.2022, 08:12
@Nazgul89
Hast du die irgendwo in deinem Kommentar erwähnt?

Habe ich:

Zum Teil ist das nicht mal barrierefrei, so dass dadurch wieder Menschen benachteiligt und sogar ausgegrenzt werden.
Und hast du dich bei den Frauen entschuldigt...

Nein, habe ich nicht. Muss ich auch nicht. Ich fühle mich nicht dafür verantwortlich und ich behandle jeden Menschen gleich. Da habe ich mir auch nichts vorzuwerfen.

...bösartiger, sexistischer alter Männer.

Und ich halte nichts davon, eine ganze Gruppe Menschen nur auf Grund ihres Alters und ihres Geschlechts hin zu verurteilen.

Wir reden hier alleine an 100000 nde an Lohnsummen und Pensionskassengeldern, Frauen die jetzt in Armut stürzen wegen bösartiger, sexistischer alter Männer.

Da hätte ich gerne ein paar konkrete Beispiele. Und mich würde auch interessieren, was genau Gendern daran ändern sollte. Das ist nur Kosmetik, die eigentlichen Ursachen bleiben bestehen.

Und die dafür Verantwortlichen erreicht man damit eh nicht. Wen das Thema nicht interessiert, der wird sich auch nicht durch eine künstlich "verbesserte" Sprache in seinem Denken beeinflussen lassen. Im Gegenteil, ich habe eher den Eindruck, dass man dadurch noch mehr Menschen abschreckt. Viele lehnen das ab. Hauptsächlich wegen der Form und der Art und Weise, wie das umgesetzt wird. Und dadurch lehnen sie auch automatisch den dahinter stehenden Gedanken ab.

Im Übrigen lautete die Frage: "Was haltet ihr vom Gendern?". Ich habe meine Meinung dazu geschrieben und auch begründet warum ich das ablehne. Wüsste also nicht, warum ich mich dafür rechtfertigen müsste.

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Ich teile genau deine Meinung. Wer es machen möchte, ok, ich sage selber auch oft die weibliche Form mit (wie "Schüler und Schülerinnen", nicht mit dem Stern), aber man sollte es nicht übertreiben (einige Beispiele die ich schon in Zeitungen gelesen habe waren etwa "Führer*innenschein" oder "Gäste und Gästinnen". Da hörts für mich auf)

Ich als Frau fühle mich persönlich auch nicht mehr angesprochen dadurch.

Nazgul89  30.11.2022, 22:56

Der Stern ist eben bequemer als das Ausschreiben. Das Ausschreiben mach ich, wenn es sehr wichtig ist zu schreiben, ob da nun Männlein und Weiblein anwesend waren.

Das ist heutzutage immer noch wichtig, gerade bei Männern und in sexistischen Bereichen zb Soldaten - tja aber genau da happert es. Soldatin gibts das? Oder weibliche und männliche Soldaten?

Das Problem ist wohl, dass die weibliche Form noch nicht für alle definiert ist.

Da es der Gast ist, sollte Gästin ja eigentlich richtig sein? Oder weibliche und männliche Gäste? Einiges müssen wir wohl lernen.

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verreisterNutzer  01.12.2022, 15:17
@Nazgul89

Grundsätzlich stimme ich dir zu, aber "Gast" ist und bleibt für mich trotzdem neutral. Es heißt zwar "der Gast", aber ein Mädchen ist ja auch weiblich, obwohl es "das Mädchen" heißt.

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Claud18  05.12.2022, 12:00
@Nazgul89

"Soldatin" gibt es schon. Genauso wie männliche und weibliche Soldaten.

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Finde ich gut

Generell halte ich Gendern, also gendersensible(re) Sprache, für eine sinnvolle Maßnahme. Gekonnt eingesetzt ist gendersensible Sprache für mich dann, wenn sie aus einer Kombination der verschiedenen Möglichkeiten und nicht aus dem strikten Einsatz einer einzigen Variante besteht.

Dazu gehört auch, dass man versteht, bei welchen Wörtern eine "gegenderte" Variante angebracht ist und bei welchen nicht, einem klar ist, dass nicht jede Situation/jeder Kontext eine gendersensible Anpassung der Sprache benötigt, und dass nicht jede Form gendergerechterer Sprache (aktuell) gleichermaßen barrierefrei ist.

Außerdem ist gendersensible Sprache kein Allheilmittel, sondern ein Baustein von vielen für eine Gesellschaft, in der Nicht-Männer sichtbarer sind als in unserer heutigen, da durch gendersensible Sprache der männliche Bias im Deutschen, welcher sprachwissenschaftlich nachgewiesen ist, abgemindert wird.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ich forsche als Linguist zum Thema "Gender(n)"
Andere Meinung

Die männliche und weibliche Form reicht m.E. völlig. ("Studentinnen und Studenten".)

Wenn es - wie hier im Beispiel - nicht zu gequält klingt, kann man meinetwegen auch eine neutrale Formulierung wählen ("Studierende").

Das geht aber nicht immer. ("Auto Fahrende" klingt zum Beispiel absolut unmöglich. Hier sollte man lieber von Autofahrerinnen und Autofahrern sprechen, und selbst wenn man hier nur von "Autofahrern" redet, weiß jeder, dass geschlechtsunabhängig alle gemeint sind, die mit dem Auto fahren.)

Was wirklich gar nicht geht, sind die Doppelpunkte. ("Student:Innen")

Erstens bekommt man schon Augenkrebs, wenn man das "Wort" so verhunzt nur ansieht, zweitens ist es de facto orthographisch nun mal falsch und drittens diskriminierend, denn bei der Aussprache hört man nur die weibliche Form, selbst wenn eine kleine Sprachpause Student-Innen gemacht wird. Also weg mit diesem Unsinn!

Belle91559 
Fragesteller
 30.11.2022, 13:39

Ich finde die gender gerechte Sprache enorm übertrieben. Wir sind etliche Zeit mit diesem Sprachgebrauch gut gefahren. Wenn sich jemand dadurch diskriminiert fühlt tut es mir leid. Aber ich finde das extrem albern.

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Nazgul89  30.11.2022, 23:00

Autofahrern" redet, weiß jeder, dass geschlechtsunabhängig alle gemeint sind, die mit dem Auto fahren

Nein und sehr oft ist es mitnichten geschlechtsneutral gemeint.

Vor allem aber bedeutet die Inklusion, dass Frauen und ihre leistung , aber vor allem auch ihre Bedürfnisse nicht sichtbar sind und vergessen gehen. Nicht nur in der Medizin. Überall. Gerade beim Autofahren. Das müsste deutlich weiblicher werden inkl. Autos.

In vielem bin ich aber mit dir einig. Der Stern oder das grosse I ist eben schneller.

: geht für mich auch nicht.

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Finde ich gut

Aber nur solange die korrekte Schreibweise verwendet wird. Das heißt man nutzt entweder die Doppelnennung oder nur das generische Maskulin.