Wie berechnet man hier den pH-Wert?

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Negativer pH?

Wenn man zur Berechnung des pH die Gleichung pH = -lg c(H₃O⁺) verwendet, dann erhält man dann natürlich als Ergebnis auch einen negativen pH oder einen pH>14.

Diese Gleichung gilt aber nur für verdünnte Lösungen, also c(H₃O⁺) ≤ 1mol/L bzw. c(OH⁻) ≤ 1mol/L.

Begründung:

Für die Autoprotolyse des Wassers H₂O + H₂O ⇌ H₃O⁺ + OH⁻

besteht das Massenwirkungsgesetz:

[c(H₃O⁺) · c(OH⁻)] : c(H₂O)² = K

(K wird durch Leitfähigkeitsmessungen ermittelt).

Die Stoffmenge n(H₂O) von V(H₂O) = 1L bei der Dichte ρ(Wasser) = 1g/cm³ ist

m(H₂O)/M(H₂O) = 1000 g /[18 g/mol] ≈ 55,55 mol/L.

In einer verdünnten Lösung (s.o.) und nur in dieser, ist c(H₂O) = const. Man bezieht nun diese Konstante in die Konstante K des MWG mit ein und erhält als neue Konstante Kw, das Ionenprodukt des Wassers:

c(H₃O⁺) · c(OH⁻) = Kw = 10⁻14 mol²/L²

(Kw ist temperaturabhängig und hier nur gültig für ϑ = 22 °C)

In verdünnten wässerigen Lösungen ist dieses Produkt konstant, wenn die Temperatur ϑ = const.

Es ist weiter in einer neutralen Lösung

c(H₃O⁺) = c(OH⁻) = Wurzel aus [10⁻¹⁴ mol²/L²] = 10⁻⁷mol/L

Für die Oxoniumionenkonzentration verwendet man als Maßzahl den negativen Exponenten der Zehnerpotenz dieser Konzentration und bezeichnet sie als pH.

pH = -lg c(H₃O⁺)

Kurz zusammengefasst: Der pH gilt nur für Lösungen in denen c(H₃O⁺) ≤ 1mol/L bzw. c(OH⁻) ≤ 1mol/L.

> aber das wäre ja hier -1, was nicht als pH-Wert sein kann

Doch, das kann sein, und es ist vermutlich die vom Lehrer erwartete Lösung.

Die Rechnung ist trotzdem falsch, denn der pH-Wert ist nicht über die Konzentration definiert, sondern über die Aktivität. Und die ist nur in verdünnten Lösungen gleich der Konzentration.

Für Konzentrationen größer 1 mol/l versagen (oder versagten zumindest damals, im letzten Jahrtausend) auch die Näherungsrechnungen, um die Aktivität aus der Konzentration abzuschätzen. Da hilft dann nur noch Messen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Du nimmst immer den negativ dekadischen Logarithmus der H+ bzw. der H3O+ -Ionenkonzentration. Dadurch, dass Salzsäure eine starke Säure ist, geht man von einer vollständigen Dissoziation aus. Dementsprechend kann hier also die Konzentration der Salzsäure als die H+ bzw. H3O+ -Ionenkonzentration angenommen werden.

also:

pH=-log(10)= -1

pH-Werte unter 0 sind genauso möglich wie pH-Werte über 14 möglich sind. Die stärksten Säuren der Welt haben einen pH-Wert von -31. Dieser ist zwar über Hammetsche Aciditätsfunktion berechnet und nicht experimentell bestimmbar, da so niedrige pH-Werte in wässriger Lösung nicht erreichbar sind. Und dadurch, dass die pH-Wert-Skala und der pH-Wert selbst über Säure-/Baseeigenschaften von Wasser definiert ist, sind das also nur theoretische Werte. Dennoch ändert das nichts daran, dass pH-Werte im negativen Bereich durchaus möglich sind.

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Angenommen die Konzentration ist 1.0 * 10^-2 mol/L

Dann wäre ja der pH-Wert -log(10^-2) = 2.

Wenn die Konzentration 10 mol/L ist, ist das ja 10^1 mol/L

Wenn du davon also den negativen dekadischen Logarithmus nimmst, ist das -1 * die Potenz über der 10. In diesem Fall also -1 * 1 = -1.

Negative pH-Werte sind möglich, genauso wie pH-Were >14.

Es ist tatsächlich möglich ph-Werte unter 0 bzw. über 14 zu erhalten. Allerdings weiß ich nicht, ob hier nicht ein Rechenfehler vorliegt.

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