Westernsattel - Rückenschmerzen?

4 Antworten

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Das liegt vermutlich daran, dass er Dir nicht 100 % passt. Ganz verschiedene Faktoren können dazu führen:

  • Die Schenkellage ist nur mit einer "Verstellung" der Hüfte möglich, die Dir nicht gut tut.
  • Der Sattel liegt nicht 100 % im Schwerpunkt und nun musst Du quasi Kraft aufwenden (das kann ja auch unbewusst sein), um aufrecht zu sitzen.
  • Die Rumpfform des Pferdes passt Dir nicht und der Sattel, der dem Pferd passt dementsprechend auch nicht.
  • Der Baum ist zu breit oder zu schmal für Dein Becken. Dann können die Beine nicht aus den Hüftgelenken natürlich hängen, sondern werden gehalten und das macht Dich fest. Dadurch, dass der Westernsattel nicht auf den Polstern aufliegt, sondern auf einem Pad, das der Rückenform folgt, ist der auf dem Baum aufgebaute Sitz meist breiter.

Ich habe ein ziemlich schmales Becken, ich suche schon lang nach einem Dressursattel, indem ich ohne gehalten zu werden sitzen kann, bei Westernsätteln habe ich bisher noch gar keinen erlebt, in dem es ging. Ich kann auch Pferde, deren Rippen schon ab der Wirbelsäule breit raus laufen nicht länger reiten. Schmal gebaute Pferde hingegen fallen mir leicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
neleelefant 
Fragesteller
 04.04.2020, 16:03

Danke für die liebe Antwort. Das wusste ich nämlich noch gar nicht. Ich werde mal schauen wie ich das Problem am besten löse.

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Westernsättel unterscheiden sich in ihrer Bauart eben schon ein bisschen. Grundsätzlich ist die Befestigung der Steigbügel beim Westernsattel ein klein wenig weiter vorne, als bei einem Englischsattel. Das ist dem Umstand geschuldet, daß die Westernreiter so 12-14 Stunden in dem Sattel zubringen mussten. Man sitzt also etwas.. bis deutlich mehr im Stuhlsitz - das soll man auch -.

Je nach Satteltyp (von Cutting bis Pleasure) gibt es da eine andere Notwendigkeit. Im Cuttingsattel sollte man deutlicher im Stuhlssitz sitzen, um die schnellen Bewegungen des Pferdes besser ausgleichen zu können. Beim reinen Pleasuresattel ist das eigentlich unwichtig, aber hier sitzt man eher englisch, also weniger im Stuhlsitz.

Dann gibt es da noch das Problem mit der Sitzgröße. Man sagt, beim Englischreiten geht der Sattel mit dem Pferd mit (weil er auf dieses angepasst wurde) und beim Westernreiten geht der Sattel mit dem Reiter mit. Die Größe der Sitzfläche ist für den Sitz mit entscheidend! - Und auch für das Sitzgefühl -.

Wenn also z.B: die Sitzfläche deutlich zu groß ist, wirst Du, durch die weiter vorne befestigten Steigbügel, leicht in Richtung Cantle gedrückt. Damit Du richtig sitzt, musst du das entweder mit der Rücken- und Bauchmuskulatur ausgleichen, oder die Steigbügel bewusst nach hinten verlagern. Damit geht dir entweder der Steigbügel immer fast verloren, oder du bekommst "Rücken".

Das Problem daran ist, daß heute kaum noch jemand weiß, worin sich Western- und Englischsättel unterscheiden. Ein Reitlehrer, der normalerweise Englisch unterrichtet (oder primär Englischreiten gelernt hat), wird kaum auf die richtige Sitzhaltung beim Westernreiten achten - schon weil er es nicht besser weiß. Damit ist aber auch die Aussage "....aufrecht und losgelassen..." relativ zu betrachten.

Ein Westernreiter kann prinzipiell auch krumm wie ein Fragezeichen im Sattel sitzen und das Pferd trotzdem super sensibel führen.

LG Calimero

Punkgirl512  03.04.2020, 16:29
Ein Westernreiter kann prinzipiell auch krumm wie ein Fragezeichen im Sattel sitzen und das Pferd trotzdem super sensibel führen.

Ohja! Wie viele "Rundrücken" Reiter gibt es wohl - entweder Springreiter oder Westernreiter, insbesondere Reining dann. Zumindest nach meinen Beobachtungen her. Lümmeln da so im Sattel rum und sind super fein.

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Da liegt die Vermutung nahe, dass du da drin hängst wie John Wayne. Rückenschmerzen beim Reiten resultieren daraus, dass man nicht aufrecht und losgelassen sitzt. Unabhängig von Sattel und Reitweise ist dies überall wichtig.

neleelefant 
Fragesteller
 03.04.2020, 11:20

Meine Reitlehrerin sagt ich sitze aufrecht und losgelassen.

Vorher bin ich einen Traber geritten und hab den auch ausgesessen, und das ging alles ganz gut. Ohne Schmerzen. Auch da die gleiche Reitlehrerin.

Ein Pony bin ich mit einem deutlich kleineren Westernsattel geritten, dementsprechend kleinere Sitzfläche.

Kann das denn auch mit den verschiedenen Sitzflächen zutun haben?

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Urlewas  03.04.2020, 15:05
@neleelefant

Na ja, wenn man auf ner „Briefmarke“ platznehmen soll, könnte ich mir schon vorstellen, dass die Unbequemlichkeit der Losgelassenheit schadet. Wenn du da zwischen Horn und Hinterzwiesel eingeklemmt bist, kannst du ja nicht mehr richtig sitzen?
Probier es doch noch mal wo anders mit einem größeren Sattel.

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neleelefant 
Fragesteller
 04.04.2020, 16:05
@Urlewas

Das Problem ist eher, dass der sattel zu groß ist. Ich pass quasi zweimal rein.

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Ich gestehe, ich habe auch immer mal wieder Rückenschmerzen mit meinem Westernsattel. Habe aber auch keinen normalen, aber ich kann dir zumindest ein paar Punkte nennen, wodurch das sein kann:

  1. Du sitzt vll. nicht 1000% locker.
  2. Der Sattel passt dir nicht allzu gut
  3. Der Sattel passt dem Pferd nicht gut genug
  4. Das Pferd ist nicht losgelassen genug
  5. -> wird entsprechend in den Übergängen fest

Ich merke es sehr extrem, wenn wir vom Knattergalopp im Gelände in einen sehr schnellen & festen Trab gehen. Aua. Da sind Verspannungen logischerweise der Fall. Liegt sicher auch an mir, Sattel passt hinreichend, Pony ist dabei natürlich nicht ganz locker. John Wayne-Style (Stuhlsitz) hilft dabei tatsächlich - nicht politisch korrekt, aber vll. magst du das ja als Sinnbild mitnehmen, was vll. schon helfen könnte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin
neleelefant 
Fragesteller
 04.04.2020, 16:04

Danke für die Antwort!

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