Weshalb sind die Strophen in ,,Sprich aus der Ferne" so unterschiedlich lang?

1 Antwort

Es sind die Verse (hier je eine Zeile), die unterschiedlich lang sind - keine STrophen.

Das Gedicht ist möglicherweise von der 1850 beginnenden Kunstrichtung des "Modernismus" (ca. 1850 bis 1940) beeinflusst. In dieser Epoche haben viele Künstler versucht verschiedene Kunstrichtungen in einem Werk und Inhalte und Formen aus aller Welt zu vermischen, z.B. Erzählung (Prosa) mit Malerei und Drama (Theater) usw., aber auch Mathematik und Geometrie spielen eine Rolle.
So wurden Kunstwerke geschaffen, die sehr vielschichtig sind und einen großen Teil von "verborgenen" (Hemingway) Interpretationsmöglichkeiten beinhalten.

Wenn du die Zeilen untereinander schreibst und mittig anordnest, kommt so etwtas wie ein Männchen oder jedenfalls eine Art Figur /Skulptur heraus.

Dieses Gedicht hat zwar durchgehend nahezu reine Reime, was für damalige Zeit einem Traditionellen Gedicht entspricht, aber es hat jede Menge "Brüche" . Einen finde ich besonders auffallend "Hirnschlepperei".Wenn man so ein Gedicht länger betrachtet, spricht, hört usw. kommen immer neue Aspekte heraus bzw. kommen einem immer neue Ideen.
Earnest Hemingway, der auch zu dieser Epoche gehörte, hat eine Erzählung geschrieben, die nur zwei Seiten lang ist, aber ein Paradebeispiel für diese Vorstellung von Kunst ist.

Schau mal hier:

https://www.aphorismen.de/gedicht/125141

Wenn du von dem Gedicht im Link mal eine