Weshalb sind die Buchstaben auf der Tastatur so angeordnet?

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Das hat tatsächlich historische Gründe:

In den Zeiten, als man noch Schreibmaschinen nutzte, waren die Schreibwerke der Schreibmaschinen mit einem Hebelsystem ausgerüstet. Drückte man eine Taste, so bewegte man damit den Hebel mit dem passenden Buchstabend zum Papier.

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Anfangs waren die Buchstaben alphabetisch von links nach rechts angeordnet. Die Menschen fingen an zu schreiben. Dann stellte man fest: Die Menschen wurden immer schneller im tippen, konnten flüssig tippen und hierdurch eine große Geschwindigkeit erreichen.

Leider ergab sich dabei, dass die Hebelmechanik des Druckwerkes nicht ganz so schnell war, wie die Menschen, welche tippten. Daraus resultierte: Manche Hebel hatten keine Zeit mehr, in ihre Ausgangsstellung zurückzukehren und verhakten sich somit mit dem Hebel direkt nebenan, welcher schon auf dem Weg zum Papier war.

Sprich: Die Schreiberlinge mussten ständig die Hebel "entknoten" und entwirren.

Daraufhin erfand man ein Buchstabenschema, welches die Buchstaben auf den tasten so anordnete, dass die Buchstaben, welche häufig gebraucht wurden, eben NICHT MEHR direkt nebeneinander lagen. Dieses Schema zwang die Menschen konkret dazu. LANGSAMER zu tippen. Und daraus folgte: Die Hebel hatten immer genügend zeit, den Buchstaben durch das Farbband auf das Papier zu drücken und wieder in die Ruhestellung zurück zu kehren.

Und wie es die Ironie der Geschichte will: Man hat diese tastenanordnung IMMER BEIBEHALTEN - auch als es schon längst keine Typenhebel-Schreibmaschinen mehr gab. Typenrad- und Kugelkopf-Schreibmaschinen hatten nämlich bereits einen elektronischen Speicher, so dass die "Tipse" quasi den text in einen Speicher tippte und die Maschine dann zeitgleich die Buchstaben aus dem Speicher drucken konnte.

Die Anordnung ist auch heute noch in Gebrauch - obwohl es schon lange entsprechend andere Anordnungen zum Tippen gibt (siehe unter anderem die DVORAK-Tastatur), welche wesentlich schnellere Tippgeschwindigkeiten ermöglichen kann, wenn der Mensch die Anordnung einübt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Das Leben war eine harte Schule!
 - (Computer, Technik, PC)

Damit sich die Typen auf den Typenrädern nicht ständig ins Gehege kommen und verklemmen hat man oft benutzte Buchstaben möglichst weit auseinander gelegt.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Typenhebelschreibmaschine

Diese Anordnungen der Buchstabentasten gehen auf das 19. Jahrhundert zurück. 1868 ordnete der US-amerikanische Drucker und Zeitungsherausgeber Christopher Latham Sholes die Tasten der Schreibmaschine erstmals nicht mehr alphabetisch an, allerdings nicht, wie häufig angenommen, im Interesse flüssigen Schreibens. Ziel war es stattdessen, die am häufigsten vorkommenden Buchstabenfolgen räumlich möglichst zu trennen. Wenn häufig als Kombination vorkommende Buchstaben auf der Tastatur nebeneinander liegen, so liegen auch die Typenhebel dieser Buchstaben im Mechanismus der Schreibmaschine nebeneinander, haben somit eine größere Berührungsfläche und verhaken sich öfter. Sholes verteilte die häufigsten Buchstaben der englischen Sprache E, T, O, A, N und I möglichst gleichmäßig im Halbkreis. Die Zwischenräume füllte er mit dem restlichen Alphabet auf. Dabei vermied er, häufig auftretende Zweier-Kombinationen wie HE, TH oder ND auf nahe beieinanderliegende Tasten zu legen. Sholes meldete im Jahre 1875 eine Schreibmaschine mit der QWERTY-Tastaturbelegung zum Patent an. [4]
data2309  07.06.2023, 01:11

nicht die typenräder, sondern Hebel.

Räder kamen erst später.

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atm77  07.06.2023, 01:15
@data2309

Ja, stimmt.

Jedenfalls geht es nicht um Fingerbewegungen.

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Dadurch lässt sich besser schreiben (zumindest für die Leute die mit 10 Fingern schreiben können), da die Buchstaben so angeordnet sind. Es hat allerdings auch den Grund das die Schreibmaschinen früher aus mechanischen Gründen diese Anordnung hatten und es dann wohl so übernommen wurde.

Weil viele Wörter einige Buchstaben viel häufiger als andere enthalten,
und das Layout su gewählt ist dass die Finger für die häufigsten Tastenanschläge möglichst wenig bewegt werden müssen. Dabei ist die eine Seite für die linke Hand, und die andere Seite für die rechte Hand reserviert, mit F und J als Ruheposition für die Zeigefinger beim Zehnfingerschreiben.

Damit sich bei einer Typenhebelschreibmaschine die Hebel nicht so leicht verhaken können.

Liegen die Tasten s,t benachbart und Du tippst schnell, dann werden die benachbarten Hebel annähernd zeitgleich bewegt und je nach Fertigungspräzision (udn Spiel) haut der auslösende Typenhebel dann gegen der rückkehrenden und sie können verhaken.

Entgegen anderer Beiträge ist die Anordnung nicht dem Schreibfluß geschuldet, Dvorak ist ein Layout, das die häufigsten Buchstaben(folgen) um die Auflagezentren herum anordnet und deutlich höhere Anschlahszahlen ermöglichen soll.